Karuba

Karuba Brettspiel von Haba.
70
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Mit dem Brettspiel Karuba geht der besonders für Kinder- und Kleinkindspiele bekannte Verlag HABA neue Wege. Denn Karuba ist in erster Linie ein Legespiel für die ganze Familie. Mit Rüdiger Dorn konnte der Verlag zudem einen Autor gewinnen, der mit dieser großen Zielgruppe bestens vertraut ist. Viel Risiko gehen beide mit Karuba allerdings nicht ein.

Im Brettspiel Karuba zieht es die Spieler mal wieder in den Dschungel um dort mal wieder verborgene Schätze zu bergen, die sie dann mal wieder in Siegpunkte umwandeln dürfen. Als Legespiel verpackt, wuseln sich die Spieler so von Wegplättchen zu Wegplättchen, stets auf der Suche nach Diamanten, Gold und natürlich Tempeln.

Bei aller Routine bietet Karuba zum Glück auch etwas Erfrischendes – nämlich eine zeitliche Komponente. Denn die Anzahl an Wegplättchen ist begrenzt. Nur jeweils 36 identische Plättchen stehen jedem Spieler zur Verfügung. Pro Spielrunde wird jeweils eines davon eingesetzt – entweder zum Bauen von Wegen oder aber zum Bewegen von Figuren. Jeder Spieler entscheidet für sich und entwickelt so seine Pfade zu den Schätzen und Tempeln.

Alle Spieler starten zunächst mit demselben Setup. Die Positionen der Tempel und Figuren sind auf allen Spielertableaus identisch. Mit jedem gezogen Wegplättchen, das pro Runde alle Spieler aus ihrem Plättchen-Vorrat aussuchen und einsetzen müssen, verändern sich die Wege und die Position der Figuren auf den verschiedenen Spielertableaus. Denn jedes dieser Plättchen kann auf dem Inselplan entweder als Teil des Weges abgelegt oder zum Ziehen einer Spielfigur abgeworfen werden.

Spätestens nach 36 Spielrunde beziehungsweise Plättchen ist Schluss. Die eingesammelten Diamanten, Schätze und Goldnuggets werden gezählt. Wer dadurch die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt auch das Spiel.

Spielzubehör von Karuba

  • 4 Spielertableaus
  • 16 Goldnuggets
  • 16 Tempelschätze
  • 16 Abenteurer (je 4 pro Spieler)
  • 16 Tempel (je 4 pro Spieler)
  • 64 Kristalle
  • 144 Dschungelplättchen (je 36 pro Spieler)

Ausführliche Spielregeln zu Karuba

Spielvorbereitungen

Jeder Spieler erhält einen Inselplan, den er vor sich ablegt. Weiter nimmt sich jeder Spieler einen Abenteurer und Tempel von jeder Farbe.

Spielaufbau von Karuba.
Spielaufbau von Karuba.

Die Abenteurer und Tempel werden auf allen Inselplänen der Spieler identisch positioniert. Die Abenteurer werden auf die Zahlen am Strand gesetzt, die Tempel dagegen auf die Zahlen im Dschungel. Auf jeder Zahl darf nur eine Spielfigur stehen. Die Spieler entscheiden, wo die Figuren abgestellt werden.

Die Dschungelplättchen werden nach Farben (Rückseite!) sortiert, so dass am Ende vier Stapel mit jeweils 36 Plättchen verteilt werden können. Jeder Spieler nimmt sich einen der Stapel. Ein Expeditionsleiter wird ernannt. Dieser stellt seinen Stapel an Dschungelplättchen neben sein Spielertableau. Alle anderen Spieler sortieren ihre Dschungelplättchen und legen diese numerisch aufsteigend unf offen vor sich ab.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, die wertvollsten Schätze zu sammeln und so bis zur Schlusswertung die meisten Punkte zu sammeln.

Dschungelplättchen bestimmen.
Dschungelplättchen bestimmen.

Das Spiel beginnt der ernannte Expeditionsleiter. Dieser dreht das oberste Dschungelplättchen seines verdeckten Stapels um und sagt die darauf befindliche Zahl laut an. Alle anderen Spieler suchen jetzt dasselbe Plättchen aus ihrem vorsortierten Vorrat heraus und legen es an einer beliebigen Stelle ihrer Insel ab. Das gilt auch für den Expeditionsleiter.

Ab der zweiten und in jeder weiteren Runde deckt der Expeditionsleiter immer erst das oberste Dschungelplättchen auf und die Spieler suchen dieses aus ihrem Vorrat heraus. Nun kann jeder Spieler entscheiden, ob er das Plättchen anlegen oder abwerfen möchte.

Dschungelplättchen ablegen, Schätze entdecken

Wege entstehen in der zuvor dicht bewachsenen Dschungellandschaft.
Wege entstehen in der zuvor dicht bewachsenen Dschungellandschaft.

Durch das Ablegen von Dschungelplättchen entstehen Wege auf der Insel, die zu den Tempeln führen sollen. Auf einigen Plättchen lassen sich Diamanten und Goldnuggets finden, die eingesammelt werden können. Wird ein solches Plättchen auf der Insel abgelegt, darf der Spieler sich einen Diamanten bzw. ein Stück Gold aus dem Vorrat nehmen und zunächst auf dem Plättchen ablegen.

Legeregeln für Plättchen: Jedes Dschungelplättchen kann an beliebiger Stelle auf dem Inselplan abgelegt werden – es muss nicht an ein anderes Plättchen angrenzen. Die Spieler dürfen es aber nicht nach Belieben drehen und wenden. Jedes Plättchen muss mit der Zahl in der oberen linken Ecke abgelegt werden. Des Weiteren müssen die Wege und Landschaften auf benachbarten Plättchen immer fortgesetzt werden. Kein Weg darf plötzlich enden oder aus dem nichts entstehen.

Dschungelplättchen abwerfen, Abenteurer bewegen

Durch das Abwerfen eines Dschungelplättchens werden die Abenteurer auf der Insel bewegt. Für jede Seite des Plättchens, auf der ein Wegstück zu sehen ist, darf der Spieler einen seiner Abenteurer um ein Feld weiterziehen. Die Bewegungspunkte dürfen nicht auf mehrere Abenteurer aufgeteilt werden, aber der Spieler darf Punkte verfallen lassen.

Plättchen mit zwei Wegpunkten wird abgeworfen, der lila Abenteurer zieht von der 50 zwei Felder weiter.
Plättchen mit zwei Wegpunkten wird abgeworfen, der lila Abenteurer zieht von der 50 zwei Felder weiter.
Plättchen mit drei Wegpunkten wird abgeworfen, der gelbe Abenteurer zieht von der 80 drei Felder weiter.
Plättchen mit drei Wegpunkten wird abgeworfen, der gelbe Abenteurer zieht von der 80 drei Felder weiter.

Wichtig! Jedes abgelegte Dschungelplättchen wird aus dem Spiel genommen. Der Spieler kann es zu keinem späteren Zeitpunkt für den Ausbau seiner Wege auf dem Inselplan verwenden. Man sollte also gut überlegen, auf welche Plättchen man verzichten kann.

Schätze einsammeln, Tempel entdecken

Der gelbe und der lila Abenteurer stehen kurz vor der Entdeckung eines Tempels.
Der gelbe und der lila Abenteurer stehen kurz vor der Entdeckung eines Tempels.

Punkte gibt es für Diamanten, Gold und Tempelschätze. Kommt ein Abenteurer auf einem Feld zum Stehen, auf dem sich ein Diamant oder Goldstück befindet, darf er es einsammeln. Jeder Diamant bringt einen Punkt, jedes Goldstück sogar zwei Punkte ein.

Erreicht ein Spieler mit seinem Abenteurer einen farblich passenden Tempel, darf er sich den obersten Schatz dieses Tempels aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Das kann ihm 5, 4, 3 oder 2 Punkte einbringen. Der erste Spieler, der einen Tempel einer Farbe erreicht, bekommt die meisten Punkte, der letzte Spieler die wenigsten. Ein Abenteurer, der seinen farblich passenden Tempel erreicht hat, darf im weiteren Spielverlauf nicht mehr bewegt werden.

Spielende und Gewinner des Spiels

Die Schlusswertung: 5 Diamanten, 3 Goldstücke und 3 Tempelschätze = 22 Punkte.
Die Schlusswertung: 5 Diamanten, 3 Goldstücke und 3 Tempelschätze = 22 Punkte.

Eine Partie Karuba endet, sobald ein Spieler mit seinen vier Abenteurern alle Tempel erreicht hat oder wenn der Nachziehstapel des Expeditionsleiters aufgebraucht ist.

In beiden Fällen zählen die Spieler ihre Punkte für Diamanten (1 Punkt), Gold (2 Punkte) und Tempelschätze (Wert auf dem Plättchen )zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Fazit zum Brettspiel Karuba

Spätestens mit der Nominierung zum Spiel des Jahres 2016 (gewonnen hat Codenames) ist Karuba bei uns auf dem Tisch gelandet. Als Kandidat für den wohl wichtigsten Spielepreis in Deutschland muss Karuba einige Anforderungen erfüllen: Leichter Einstieg, einfache Regeln, Generationen an den Tisch bekommen, ein Gefühl für gemeinsames Spielen und erleben entfachen. Dass schafft das Spiel auch problemlos. Dafür mangelt es hier an manchen Stellen an Innovatin und Interaktion.

Thematisch und auch von der Spielmechanik her ist das alles irgendwie schon einmal dagewesen. Besonders “neu” erscheint das Spiel auf den ersten Blick schon mal nicht. Diese Meinung konnten wir leider auch nach einigen Partien nicht korrigieren.

Das Zubehör ist gut bis sehr gut. Die Spielanleitung übersichtlich aufgebaut. Der Start ins erste Spiel gelingt sehr schnell. Auch die folgenden Partien können schnell gestartet werden. Allein das ständige Sortieren der Plättchen kostet dabei etwas Zeit. Was positiv aufgefallen ist: Jedes Spiel ist dank veränderbarer Startaufstellungen ein wenig anders. Und es gibt nie den einen, richtigen Weg.

Für ein Familienspiel verfügt Karuba dann aber über erstaunlich wenig Glückskomponenten. Alle Spieler starten unter denselben Bedingungen und erhalten auch im weiteren Spielverlauf immer dieselben Plättchen zur gleiche Zeit. Jeder muss das für sich Beste daraus machen. Allerdings spielt auch wirklich jeder auf seiner eigenen Spielertafel mit den eigenen Plättchen. Kommunikation oder Interaktion findet bei Karuba kaum statt. Wer darauf wert legt, sollte die Finger von dem Spiel lassen. Man spielt bei Karuba eher gleichzeitig dasselbe Spiel als dass man wirklich gemeinsam spielt.

Insgesamt überzeugt das Spiel mit seinem leichten Einstieg, schönem Material und einer kurzen Spielzeit pro Partie. Nach einigen Runden war bei uns – trotz unterschiedlichen Startaufstellungen und wechselnden Nachziehsplättchen – bereits die Luft raus. Der Spielreiz war zu schnell verflogen. Wer nur gelegentlich zum Brettspiel greift und noch kein ähnliches Legespiel besitzt und gerne was Neues ausprobieren möchte, für den kann Karuba interessant sein. Alle anderen sollten sich den Kauf gut überlegen.

Unsere Bewertung zu Karuba
Fazit
Hübsches Legespiel mit bekannter Thematik und leicht veränderter Spielmechanik. Wenig kommunikativ und interaktiv. Man spielt eher gleichzeitig als miteinander.
Originalität / Idee
60
Spielzubehör
85
Langzeitspaß
65
70
Gesamtergebnis
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