Oceanos

Oceanos Brettspiel Review
73
Gesamtergebnis
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Im Familienspiel Oceanos übernimmst du das Forschungsteam und wirst du zum Kapitän eines U-Boots. Dein Auftrag: die Tiefen des Ozeans nach unbekannten Tierarten, Kristallen, großen Korallenriffen und vergessenen Schätzen zu durchsuchen. Wer sein U-Boot dabei frühzeitig ausbaut, kann sich Vorteile im Spiel verschaffen und auch mehr Entdeckungen an die Wasseroberfläche befördern. Das bringt wertvolle Punkte. Nur auf den Kraken müsst ihr aufpassen, denn der beschert euch Minuspunkte und kann dem einen oder anderen Kapitän leicht einen Strich durch die (Spielrunden-)Rechnung machen.

Gespielt wird Oceanos über drei Runden. In jeder Runde tauchen die Spieler etwas tiefer hinab auf den Meeresgrund. Dargestellt wird der Ozean dabei durch Spielkarten, die jeder Spieler in einer Reihe vor sich auslegt. Darauf abgebildet sind Tiere, Korallen, Schätze und die gefürchteten Krakenaugen. Wer mehr Karten aufdecken möchte, muss Treibstoffplättchen investieren. Um entdeckte Schätze zu bergen, muss ein Taucher an den Fundort geschickt werden.

Die Unterwasserwelt von Oceanos.
Die Unterwasserwelt von Oceanos.

Am Ende jeder Spielrunde werden Pluspunkte vergeben. Dabei erhalten die Spieler auch die Möglichkeit, ihre U-Boote aufzuwerten und für die Folgerunde leistungsfähiger zu machen. Zuletzt erhält der Spieler mit den meisten Krakenaugen in seiner Auslage noch die unliebsamen Minuspunkte.

Nach drei Spielrunden erfolgt die Schlusswertung und der Gewinner wird ermittelt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Spielzubehör von Oceanos

  • 135 Entdeckungskarten
  • 75 U-Boot-Teile (15 pro Spieler)
  • 30 Schatzplättchen
  • 15 Treibstoffplättchen
  • 15 Taucherplättchen
  • 9 Krakenplättchen
  • 5 Spielerhilfen
  • 1 Stoffbeutel
  • 1 Wertungsblock

Überblick und Spielregeln zu Oceanos

Spielvorbereitungen

Das Startzubehör des gelben Spielers.
Das Startzubehör des gelben Spielers.

Jeder Spieler entscheidet sich für eine Farbe und nimmt sich dazu passend alle Teile des U-Boots, drei Taucherplättchen und drei Treibstoffplättchen.

Die fünf Teile des U-Boots müssen zunächst zusammengebaut werden. Der Spieler sucht sich alle Teile der Entwicklungsstufe 1 heraus und setzt sie wie abgebildet zusammen. Anschließend platziert er eines seiner Taucherplättchen vorne in der Luftschleuse. Ein Treibstoffplättchen kommt sofort in den Machinenraum.

Das Spielfeld vor vorbereitet.
Das Spielfeld vor vorbereitet.

Die Schatzplättchen kommen in den Leinenbeutel und werden darin einmal durchgemischt.

Die Entdeckungskarten werden numerisch getrennt, gestapelt und separat gemischt.

Die Krakenplättchen werden gemischt. Anschließend wird von jeder Größe ein Plättchen gezogen. Die drei Kraken werden gestapelt und in die Tischmitte gelegt.

Das U-Boot und seine Funktionen

Jeder Spieler startet mit einem individuellen U-Boot, das in Größe und Funktionsumfang aber identisch mit allen anderen U-Booten ist. Jedes U-Boot besteht aus fünf Bereichen, die um jeweils zwei Entwicklungsstufen ausgebaut werden können. Jede Entwicklungsstufe bringt dem Spieler zusätzliche Vorteile im weiteren Spielverlauf ein.

Die drei Ausbaustufen des U-Boots.
Die drei Ausbaustufen des U-Boots.

Die Luftschleuse: der Platz für den Taucher. In Stufe 1/2/3 können jeweils 1/2/3 Taucher transportiert werden. Je besser ausgebaut die Luftschleuse ist, umso mehr Schatztruhen kann der Spieler im letzten Durchgang noch erreichen.

Das Aquarium: der Platz für die Lebewesen. Jede unterschiedliche Fischart bringt dem Spieler zwei Punkte. In Stufe 1/2/3 können 3/5/8 Fischarten beherbergt werden. Je besser ausgebaut das Aquarium ist, umso mehr Punkte kann der Spieler für entdeckte Lebewesen erhalten.

Die Steuerkanzel: der Platz für das Sehrohr. Dieses entscheidet über die Anzahl an Entdeckungskarten, die der Spieler in jeder Runde erhält. In Stufe 1/2/3 kann er jeweils zwischen 2/3/4 Karten wählen.

Der Machinenraum: der Platz für den Treibstoff. Dieser entscheidet darüber, wie viele zusätzliche Karten der Spieler ablegen darf. In Stufe 1/2/3 kann er 1/2/3 zusätzliche Entdeckungskarten in seiner Auslage ablegen.

Die Schraube: der Abtrieb des U-Boots. Dieser bringt bei jeder Rundenwertung Siegpunkte ein. In Stufe 1/2/3 sind das jedes Mal 0/2/5 Punkte zusätzlich.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, über drei Spielrunden verteilt die meisten Schätze zu bergen, Fische zu entdecken, das eigene U-Boot zu erweitern und so die meisten Punkte zu sammeln.

Gespielt wird über drei Runden. Jede Runde besteht aus fünf Durchgängen, die folgendermaßen ablaufen: Ein Spieler wird Forschungskapitän und verteilt die Entdeckungskarten an die Spieler (1), alle wählen eine Karte aus und legen diese vor sich ab (2), optional können sie ein Taucher- und Treibstoffplättchen einsetzen (3), das U-Boot kann erweitert werden (4), Plus- und Minuspunkte erhalten und notieren (5). Im Anschluss an die dritte Spielrunde erfolgt die Schlusswertung.So werden die Entdeckungskarten verteilt

Der Forschungskapitän nimmt sich den gemischten Stapel Entdeckungskarten, der für die Runde vorgesehen ist. Er verteilt die Entdeckungskarten an alle Spieler, jedoch nicht an sich selbst! Jeder Spieler erhält von ihm eine Karte mehr, als sein U-Boot Sehrohre hat. In der ersten Runde sind das zwei Karten pro Spieler.

Jeder Spieler entscheidet geheim, welche Karte er behalten möchte. Gegen Abgabe eines Treibstoffplättchen kann er auch eine zusätzliche Karte behalten. Die verbliebene(n) Karte(n) gibt er an den Forschungskapitän zurück. Dieser sucht sich aus den erhaltenen Entdeckungskarten ebenfalls eine aus.

Die Auslage nach der ersten Runde.
Die Auslage nach der ersten Runde.

Alle Spieler decken ihre Karte(n) auf und legen sie vor sich aus. Es wird immer von links nach rechts ausgelegt. In jeder Spielrunde entsteht so eine neue Reihe. Karten, die einmal gelegt wurden, können ihre Position nicht mehr verändern.

Der linke Sitznachbar des Forschungskapitäns wird neuer Forschungskapitän und erhält den Stapel verbliebener Entdeckungskarten. Der nächste Durchgang beginnt. Nach fünf Durchgängen erfolgt die Rundenwertung.

Taucher und Treibstoff einsetzen

In jedem Durchgang stehen den Spielern Taucher und zusätzlicher Treibstoff zur Verfügung. Die Anzahl hängt von der Entwicklungsstufe ihres U-Boots ab.

Das Treibstoffplättchen.
Das Treibstoffplättchen.

Das Treibstoffplättchen: Wer zusätzlich Treibstoff investiert, kann mit seinem U-Boot weitere Strecken zurücklegen. Bedeutet, der Spieler darf pro eingesetztem Treibstoffplättchen eine Entdeckungskarte mehr behalten und vor sich auslegen. In der ersten Spielrunde erhält beispielsweise jeder Spieler zwei Entdeckungskarten. Setzt er bereits jetzt seinen Treibstoff ein, muss er keine Karten an den Forschungskapitän zurückgeben und darf beide Karten vor sich auslegen.

Der Taucher.
Der Taucher.

Der Taucher: Befindet sich auf einer Entdeckerkarte mindestens eine Schatztruhe, darf der Spieler seinen Taucher darauf ablegen. Das Plättchen bleibt bis zum Ende des Spiels dort liegen und kommt erst bei der Schlusswertung zum Einsatz. Der Spieler darf dann für jede Schatztruhe, die der Taucher beim Auftauchen erreicht (also auf der aktuellen Karte und auf allen Karten, die direkt über ihm liegen) ein Schatzplättchen aus dem Leinenbeutel ziehen. Das bringt weitere Siegpunkte ein.

Die Wertung am Ende einer Runde

Sobald fünfmal Entdeckungskarten an die Spieler verteilt wurden, erfolgt die Rundenwertung. Die Auslage eines Spieler könnte dabei so aussehen:

Die Auslage nach der ersten Runde.
Die Auslage nach der ersten Runde.

U-Boot ausbauen: Hat ein Spieler eine oder mehrere Forschungsstationen ausgelegt, kann er sein U-Boot aufwerten. Wichtig ist, dass zuvor ein oder zwei Kristalle erscheinen. Im Beispiel hat der Spieler je einen Kristall auf der ersten, vierten und fünften Karte und je eine Forschungsstation auf der zweite und letzten Karte. Er kann somit jeweils eine Aufwertung in jeder der beiden Forschungsstationen durchführen.

Pluspunkte erhalten: Für jedes unterschiedliche Lebewesen erhält der Spieler zwei Punkte. Maximal aber soviel, wie das Aquarium seinen U-Boots aufnehmen kann. Weiter gibt es (ab Stufe 2) Punkte für die Schiffsschraube.

Minuspunkte erhalten: Alle Spieler zählen die Krakenaugen auf ihrer aktuellen Auslage. Der Spieler mit den meisten Krakenaugen erhält das oberste Krakenplättchen und somit die darunter angegebenen Minuspunkte.

Spielende und Gewinner des Spiels

Eine mögliche Auslage nach drei Durchgängen.
Eine mögliche Auslage nach drei Spielrunden.

Oceanos endet nach der Wertung der dritten Spielrunde. Jetzt erfolgt noch eine zusätzliche Wertung für:

Korallenriffe: jeder Spieler ermittelt das größte, zusammenhängende Korallenriff auf seiner Auslage. Die Karten müssen senkrecht oder waagerecht miteinander verbunden sein. Jede Koralle bringt dem Spieler einen Punkt ein.

Geborgene Schätze: jeder Spieler lässt seine Taucher wieder auftauchen. Für jede Schatztruhe, die sie dabei passieren, darf der Spieler ein Schatzplättchen verdeckt auf dem Stoffbeutel ziehen. Das bringt weitere Punkte ein.

Jetzt zählt jeder Spieler seine Punkte zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkte gewinnt das Spiel. Im Falle eines Gleichstands gewinnt der Spieler mit dem am weitesten ausgebauten U-Boot.

Fazit zum Familienspiel Oceanos

Mit Oceanos liefert Antoine Bauza (Hanabi, 7 Wonders, Paku Paku) ein schönes und vor allem abwechslungsreiches Familienspiel ab.

Das Spielzubehör ist gut. Die U-Boote und Karten sind hübsch illustriert und laden regelrecht zum Spielen ein. Alle Plättchen und Marker sind überdurchschnittlich dick und somit sehr stabil. Leider lassen sich die zahlreichen U-Boot-Teile nur schwer zusammenstecken. Hier muss man fest drücken. Da wird es nicht lange dauern, bis erste Gebrauchsspuren an den Puzzle-Ecken erkennbar werden. Auch fehlt es leider an Einschüben und Trennern in der großen Spielbox. Gerade bei so viel Zubehör wäre das mehr als wünschenswert gewesen.

Die beigelegte Spielregel ist gut strukturiert, mit zahlreichen Bildern versehen worden und leicht verständlich. Der Umfang der Regel lässt das Spiel zu Beginn komplexer aussehen, als es tatsächlich ist. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Hat man die Regeln erstmal verinnerlicht, spielt sich Oceanos sehr leicht und zügig.

Ein Wort zum Glücksfaktor. Der ist bei Oceanos relativ hoch. Zu Beginn, also vor dem ersten Ausbau des U-Boots, bekommt man immer “nur” zwei Entdeckungskarten, von denen man sich für eine entscheiden muss. Läuft es hier schon nicht rund, dann kann man das im weiteren Spielverlauf nur mit viel Glück wieder aufgeholt werden. Ein Beispiel: Befinden sich in der ersten Spielrunde keine Kristalle und/oder Forschungsstationen auf den Karten, kann man sein U-Boot nicht ausbauen. Dadurch ergeben sich im zweiten Durchgang spürbare Nachteile. Denn ohne Ausbau des U-Boots erhält man in der nächsten Spielrunde weniger Entdeckungskarten (da man die Steuerkanzel nicht ausbauen konnte). Und wenn dann die Karten wieder nicht passen, kann schnell mal Frust aufkommen. Der hält allerdings nicht lange an, denn eine Partie Oceanos ist schnell rum.

Maximal 30 Minuten dauert eine Partie (ohne Spielaufbau). Auch die gefühlte Spielzeit ist sehr kurz, da die Spieler immer etwas zu tun haben. Lange Wartezeiten gibt es in Oceanos eigentlich nicht. Da jeder Spieler an seiner eigenen Auslage werkelt, sind die interaktiven Elemente des Spiels überschaubar. Das stört aber nicht, da man – wie gesagt – immer was zu tun hat.

Wer noch auf der Suche nach einem neuen Familienspiel mit kurzer Spieldauer ist, der sollte Oceanos mal ausprobieren. Wer eher kommunikative Spiele bevorzugt, wird sehr wahrscheinlich mit Oceanos nicht sehr glücklich. Hier gilt vor dem Kauf: erstmal probespielen.

– Herzlichen Dank an HUCH! & friends für das Rezensionsexemplar –

Unsere Bewertung zu Oceanos
Fazit
Schönes Familienspiel aus der Feder von Antoine Bauza (Hanabi, 7 Wonders), bei dem häufig der glücklichere Spieler am Ende auch gewinnt.
Originalität / Idee
80
Spielzubehör
70
Langzeitspaß
70
73
Gesamtergebnis
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