Zug um Zug Legacy – Legenden des Westens

Zug um Zug Legacy - Legenden des Westens Review.
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In die inzwischen recht umfangreiche Welt von Zug um Zug gesellt sich nun ein weiterer Kandidat: Zug um Zug Legacy, das erste kampagnenbasierte Spiel der erfolgreichen Reihe, in dem alle Spieler zu wahren Legenden des Westens werden. Thematisch dreht sich hier alles um den Ausbau der Eisenbahnstrecke Amerikas im 19. Jahrhundert. Um genau zu sein um die Zeit zwischen 1865 und 1898. In diesem Zeitraum gilt es Pionierarbeit zu leisten, neue Regionen an das Streckennetz anzuschließen und sich dabei gegen die ebenfalls aktive und aufstrebende Konkurrenz zu behaupten. Neben dem “klassischen” Zug und Zug Spiel (Wagenkarten sammeln, Streckenabschnitte bauen, Zielkarten erfüllen) entfaltet sich zwischen den einzelnen Partien in Zug um Zug Legacy eine zusammenhängende Geschichte, in der es immer wieder zu neuen Spielelementen und auch Überraschungen kommt, die die Spieler vor neue Aufgaben und Herausforderungen stellen.

Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Darum sei nur soviel gesagt: Die Spieler erwartet in Zug um Zug Legacy – Legenden des Westens ein dynamisches, kompetitives Brettspiel, das sich mit jeder Partie weiterentwickelt. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Spieler eine einzelne Partie gewonnen oder verloren hat. Die eigentliche Geschichte des Spiels wird über insgesamt 12 Spielrunden konsequent weitererzählt. Dabei wirken sich die Ereignisse des Spielverlaufs auf den Spielplan und die beteiligten Gesellschaften eines jeden Spielers aus. Neue Bahnlinien werden erschlossen, Städte wachsen und gedeihen und die Spieler bauen immer längere Streckenabschnitte und erschließen so das neue Land.

Über den Kampagnen-Stapel und das umfangreiche, versiegelte Spielzubehör werden dabei regelmäßig neue Gefahren, Herausforderungen und Spielregeln eingeführt. Die eigentliche Geschichte des Spiels wird ebenfalls über den Kampagnen-Stapel vorangetrieben. So gleicht bis zum Ende kein Spiel dem vorherigen. Und es ist auch nicht erforderlich, dass man immer in derselben Gruppe spielt. Sollte ein Spieler mal eine Partie verpassen, wird das im Spielverlauf und bei der Schlusswertung der Kampagne berücksichtigt.

Ein paar Worte noch zum zeitlichen Rahmen. Gespielt wird die Legacy-Kampagne von Zug um Zug – Legenden des Westens über genau 12 Partien. Das erste Spiel startet im Jahre 1865, das letzte Spiel beginnt im Jahre 1898. In dieser in Amerika boomenden zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts steuert jeder Spieler seine eigene Eisenbahngesellschaft und muss ihr zu Macht, Einfluss und natürlich Reichtum verhelfen. Da sich das Spielfeld innerhalb dieser einzelnen Partien stark weiterentwickelt, steigt auch die Spieldauer pro Spiel kontinuierlich an und auch das Regelwerk wird mit jeder Partie erweitert und somit komplexer. Die Regelerweiterungen kommen dabei aber in verträglichen Portionen.

Am Ende jeder Partie erfolgt eine Wertung. Am Ende der Kampagne, also nach 12 Spielen, erwartet die Spieler noch eine Bewertung ihrer gesamten Spielleistung. Hier entscheidet sich, welche Eisenbahngesellschaft am erfolgreichsten war und somit auch, wer die Kampagne von Zug um Zug Legacy letztendlich gewinnt. Am Ende bleibt ein individuell gestalteter Spielplan erhalten, auf dem man diverse weitere Partien Zug um Zug spielen kann – nur dann nicht mehr im Kampagen-Modus.

Spielzubehör zu Zug um Zug Legacy

Zug um Zug Legacy - Geöffnete Spielbox.
Zug um Zug Legacy – Geöffnete Spielbox.
  • 1 zusammengesetzter Spielplan (5 Teile)
  • 90 Wagenkarten
  • 33 Zielkarten
  • 7 Ereigniskarten
  • 5 Schachtel der Gesellschaften (1 pro Spieler)
  • 5 Bonuskarten (1 pro Gesellschaft)
  • 1 Startkarte
  • 280 Waggons (56 pro Spieler)
  • Dollar-Plättchen mit den Werten 1, 2, 5, 10 und 20

Weiteres Spielzubehör kommt über die 8 versiegelten Regionen-Schachteln sowie die Werkzeugkiste des Schaffners zu festgelegten Zeitpunkten ins Spiel.

Spielregeln und Überblick zu Zug um Zug Legacy

Spielvorbereitungen

Die erste Partie von Zug um Zug Legacy entspricht weitestgehend dem klassischen Zug um Zug Spiel. Die Spielvorbereitungen sind trotz verändertem Spielplan und der angepassten Wertung identisch mit den Vorbereitungen aus Zug um Zug – du kannst sie hier nachlesen.

Der Startaufbau. kleiner Plan und ein wenig Material für das Spiel zu zweit.
Der Startaufbau. kleiner Plan und ein wenig Material für das Spiel zu zweit.

In späteren Partien kommen regelmäßig neue Elemente und Regel-Erweiterungen hinzu, auf die wir an dieser Stelle inhaltlich nicht eingehen wollen. Das neue Zubehör und die Ergänzungsregeln werden phasenweise eingeführt. Mittels Aufkleber werden alle neuen Regeln direkt in die Spielanleitung geklebt, damit man beim Aufbau und im Spielverlauf des Spiels nichts vergisst. Zudem gibt es auf der Rückseite der Spielanleitung eine Schnellübersicht über alle aktiven Regeln und Aktionsmöglichkeiten der Spieler.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, über einen Zeitraum von 12 Partien beziehungsweise rund 30 Jahren die insgesamt reichste und mächtigste Eisenbahngesellschaft Nordamerikas aufzubauen. Die Ergebnisse jeder einzelnen Partie werden dabei in einer eigenen Gesellschaftsbox “geparkt”, so dass am Ende wirklich alle erzielten Leistungen in das Endergebnis einfließen können.

Der Spielablauf entspricht im Wesentlichen auch hier den Abläufen aus allen anderen Zug um Zug Spielen: Jeder Spieler erhält zu Beginn ein paar vorgegebene Zielstrecken (Tickets!). Hier muss er jeweils den Start- und Zielort mit einer zusammenhängenden Zugstrecke verbinden. Im Spielverlauf sammelt jeder Spieler dann Wagenkarten unterschiedlicher Farben und baut damit die erforderlichen Strecken auf dem Spielplan. Dabei kommen sich die Spieler natürlich immer ein wenig in die Quere.

Tickets, Wagenkarten und Züge.
Tickets, Wagenkarten inkl. Joker und Züge.

In einem Spielzug muss jeder Spieler immer eine aus drei Aktionen wählen: : 2 Wagenkarten aus der Auslage oder vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen, ODER Wagenkarten aus der Hand ablegen und eine Strecke bauen, ODER drei neue Zielkarten/Tickets ziehen.

Um eine Partie zu gewinnen, muss ein Spieler am Ende des Spiels die meisten Punkte gesammelt haben. Punkte erhält man in Form von Geldmünzen durch bestimmte Aktionen auf dem Spielfeld, durch das Erfüllen der eigenen Zielstrecken (Tickets!) und durch die Verwendung möglichst vieler eigener Waggons.

Neue Elemente in Zug um Zug Legacy

Neben den zahlreichen Parallelen zu Zug um Zug beinhaltet Legenden des Westens auch viele neue Dinge, die es zu entdecken gilt. Das auffälligste ist dabei der Kampagnen-Modus, bei dem nun nicht mehr nur eine Partie sondern eine Handlung über 12 Partien gespielt wird. Ansonsten wird zu Beginn noch nicht auf dem gesamten Spielplan gespielt, sondern nur auf einem kleinen Abschnitt (siehe Aufbaubild weiter oben). Im Spielverlauf werden neue Regionen und damit potentielle Streckenabschnitte neu entdeckt. Dabei gelangt auch immer wieder neues Spielmaterial ins Spiel.

Die Eisenbahngesellschaften

Jeder Spieler übernimmt zu Beginn der ersten Partie eine eigene Eisenbahngesellschaft. Diese behält er bis zum Ende der Kampagne, also über alle 12 Partien.

Die Spieler können sich eine aus 5 Gesellschaften wählen.
Die Spieler können sich eine aus 5 Gesellschaften wählen.

Jede Gesellschaft verfügt über eine eigene Schachtel, in der die Spieler ihr persönliches Zubehör lagern können. Zudem befindet sich auf der Rückseite der Schachtel ein “Tresor”, in dem die jeweils erzielten Siegpunkte einer Partie aufbewahrt werden. Erst am Ende der Kampagne werden die Tresore dann wieder geöffnet – für die Schlusswertung.

Der Kampagnen-Stapel

Der Kampagnen-Stapel ist das Herzstück des Spiels. Die Informationen auf den Karten führen die Spieler durch die zusammenhängende Handlung von Zug um Zug – Legenden des Westens.

Der Kampagnen-Stapel führt durch die Handlung des Spiels.
Der Kampagnen-Stapel führt durch die Handlung des Spiels.

Zu Beginn jeder Partie werden die obersten Karten des Stapels gelesen – so lange, bis eine “PAUSE”-Karte erscheint. Bei der Schlusswertung der Partie wird dann auch die “PAUSE”-Karte umgedreht und so lange weitergelesen, bis eine “STOPP”-Karte erscheint.

Über die Karten zwischen Start, Pause und Stopp erhalten die Spieler Informationen zur fortgeschrittenen Handlung, ihren neuen Aufgaben und es gelangt so auch neues Spielzubehör in jede Partie.

Neue Regionen und verborgenes Zubehör

Wie bereits erwähnt, starten die Spieler mit nur wenigen Waggons und einem überschaubaren Spielplan in das erste Kampagnenspiel. Das bleibt aber nicht sehr lange so. Die Eisenbahngesellschaften expandieren. In regelmäßigen Abständen gelangen so neue Gebiete ins Spiel.

Jede dieser neuen Regionen besteht nicht nur aus einer Erweiterung des Spielplans, also mehr Strecken, sondern bringt auch einen eigenen Themenschwerpunkt ins Spiel. Auf diesen gehen wir an dieser Stelle nicht ein. Nur soviel – wir wurden an der einen oder anderen Stelle sehr positiv von dem Ideenreichtum der Autoren überrascht.

Verborgenes Zubehör in ZuZ Legenden des Westens.
Verborgenes Zubehör in ZuZ Legenden des Westens.

Zum Vergleich: Die erste Partie wird auf einer Spielplanfläche von circa 46 x 46 Zentimeter mit 24 Waggons pro Spieler gespielt. Die letzte Partie der Kampagne findet auf einer Fläche von circa 98 x 65 Zentimeter und mit 56 Waggons pro Spieler statt.

Geld und Bankbelege

Wer Zug um Zug schon gespielt hat, der kennt die Siegpunkteleiste, die sich rund um den Spielplanrand zieht. Diese gibt es in Zug um Zug Legacy nicht mehr. Statt Siegpunkten wird hier nun Geld gesammelt – teilweise in Münzen, teilweise als Beleg von der Bank. Das eigentliche Vermögen jeder Eisenbahngesellschaft wird so von Partie zu Partie immer mehr vergrößert.

Statt Siegpunkte gibt es hier Geld.
Statt Siegpunkte gibt es hier Geld.

Ereignisse und Postkarten

Die Handlung des Spiels wird nicht allein durch den Kampagnen-Stapel gestützt. Durch die Ereigniskarten kommt es während des Spielverlaufs immer wieder zu neuen Ereignissen, die die Aktionen der Spieler positiv oder negativ beeinflussen können. Diese stehen oft auch in direkter Verbindung mit dem neuen Regionen und ihren Besonderheiten. Des Weiteren können die Spieler Postkarten erhalten, die ihnen im Spielverlauf ebenfalls zu Zusatzeinnahmen oder Ersparnissen verhelfen können.

Postkarten und Ereignisse tragen zur Entwicklung der Handlung bei.
Postkarten und Ereignisse tragen zur Entwicklung der Handlung bei.

Erfahrungsbericht und Fazit zum Spiel

Der Einstieg in unsere erste Partie gelingt sehr schnell, da wir mit dem eigentlichen Spielkonzept von Zug um Zug und auch Zug um Zug Europa bestens vertraut sind. Neu sind hier lediglich die unterschiedlichen Legacy-Komponenten, die hier einmal mehr vorbildlich auf den ersten Seiten der Spielanleitung erläutert werden. Wer bereits ein anderes Legacy-Spiel der Autoren Leacock/Daviau gespielt hat, wird auch hier sehr schnell zurechtkommen, da sich die Einführung in die neuen Legacy-Komponenten doch sehr ähneln.

Vom Auspacken, Material sichten und sortieren und dem Spielstart vergingen bei uns nur knapp 30 Minuten. Wer Zug um Zug noch nie gespielt hat und auch noch keines der Pandemic-Legacy Spiele kennt, der sollte zu Beginn etwas mehr Zeit einplanen und sich mit dem Material und den Grundregeln des Spiel vertraut machen. Man wird hier wirklich sehr gut in das unterschiedliche Material eingeführt und den Aufbau der ersten Partie eingeführt, so dass es keine Probleme geben sollte. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass alle Regeln einmal gelesen wurden, bevor man das Kampagnen-Spiel startet. Andernfalls leidet der Spielfluss unnötig. Weiter sollte nichts geöffnet werden, ohne das man in der Spielanleitung oder über das Zusatzmaterial explizit dazu aufgefordert wird.

Zwei kleine Dämpfer gab es trotz allem bei unserem Start in das erste Spiel: Zunächst befanden sich die Bonuskarten der einzelnen Gesellschaften nicht an dem in der Anleitung beschriebenen Ort, was kurz zum Verdacht führte, unser Spiel sei nicht vollständig. Wir konnten die Karten dann aber unter den übrigen Spielkarten finden. Weiter waren bei unseren Zügen (Plastik!) einige beschädigt. Man kann noch immer damit spielen, aber bei einem Spiel in der Preisklasse (um die 100 Euro!) erwarten wir eigentlich eine nahezu perfekte Qualität.

Das erste Kampagnen-Spiel: Das erste Spiel führt uns bereits thematisch in die Rahmengeschichte der Kampagne ein. Dabei verändert sich spielerisch aber noch nicht viel. Wer Zug um Zug kennt wird hier schnell feststellen, dass die erste Runde weitestgehend einer kurzen Zug um Zug Partie entspricht, ohne große Überraschungen. Das ist aber insofern gut, dass man noch einmal die Grundregeln auffrischen und sich parallel an die ersten Änderungen (bspw. sammeln wir keine Siegpunkte sondern Geld beim Streckenbau) gewöhnen kann.

Spannend wurde das erste Spiel dann wieder am Ende. Bei der Wertung der Runde machte sich das Legacy-Spiel erstmals richtig bemerkbar, denn nun mussten wir unsere Spielleistung bewerten, neues Material in das Spielzubehör integrieren und unsere individuellen Gesellschaftsschachteln mit ersten Errungenschaften füllen. Der Drang zum sofort weiterspielen, der bei Legacy-Spielen (bei uns!) automatisch entsteht, machte sich wieder breit. Und so bauten wir das Spiel nicht ab, sondern starteten sofort in die zweite Partie. Abgesehen davon hatte die erste Partie auch nur knapp 45 Minuten beansprucht. Reine Spielzeit davon waren hier circa 30 Minuten.

Halbzeit. Sechs Partien sind gespielt und wir können festhalten: das Spiel wird mit jeder weiteren Partie anspruchsvoller, ohne die Spieler dabei zu überfordern. Faktisch hat sich am Spielablauf wenig geändert. Wir sammeln weiter Wagenkarten und bauen Strecken. Aber die Zahl der zusätzlichen Möglichkeiten zum Geld verdienen hat sich spürbar gesteigert und man muss ein wenig mehr als nur die eigenen Handkarten und den Streckenplan im Blick haben. Zumal der Spielplan inzwischen ordentlich gewachsen ist. Das wirkt sich am Ende auch auf die Spielzeit pro Partie aus. Es kommen immer neue Regionen und damit auch mehr Waggons pro Spieler in jede Partie. Das bedeutet mehr Wagenkarten sammeln, mehr und vor allem längere Strecken bauen und weitere Ziele auf dem Plan erreichen. Natürlich wurde dabei auch die Hintergrundgeschichte immer wieder ein wenig weitergesponnen.

Nach ungefähr 3/4 des Spiels erreichen wir einen Punkt, an dem die Zahl der neuen Regeln und Möglichkeiten so stark zugenommen haben, dass wir gelegentlich mal eine kleine Regel vergessen. Auch die Spielzüge der Spieler werden länger, da man nichts vergessen möchte. Durch den Bau einer Strecke können hier Zusatzkarten, Interaktionen mit einen Mitspieler oder einfach neue Geldquellen aktiviert werden. Wir müssen uns spürbar mehr konzentrieren, um wirklich immer an all Zusatzpunkte in Verbindung mit unserem Streckenbau zu denken. Die einzelnen Aktionen sind dabei nicht kompliziert. Es sind einfach nur mehrere Dinge zu berücksichtigen. Das klassische Zug um Zug Spiel bleibt im Kern erhalten und damit auch der grundlegende Spielablauf. Es kommen nur viele neue Regeln hinzu. Damit fühlt es sich so an, als spielte man Zug um Zug mit diversen kleinen Erweiterungen.

Das Ende: 12 Partien sind gespielt, der Gewinner unserer Kampagne ermittelt. Dazu reichten ihm 1.493 Punkte. Ein Gefühl der Leere macht sich breit, da die Kampagne nun vorbei ist und damit auch diese wundervolle Zeit, die man gemeinsam mit der Gestaltung des Spielplans verbracht hat. Zum Glück haben sich auch hier die Autoren etwas ganz Besonderes ausgedacht, das uns den Abschied aus der Legenden des Westens-Kampagne deutlich erleichtert.

Kann man Zug um Zug Legacy – Legenden des Westens mehrmals spielen? Klares nein. Im Spielverlauf werden Teile des Spielzubehörs unumkehrbar verändert. Zumindest im Rahmen der Kampagne spielt man maximal 12 Partien. Ein zweiter Durchlauf derselben Kampagne mit dem Zubehör ist anschließend nicht mehr möglich. Aber: am Ende hat man einen eigenen, individuellen Spielplan gestaltet, auf dem man noch zahlreiche, klassische Zug um Zug Partien spielen kann. Und dabei bleiben auch viele Ideen aus der Kampagne erhalten. Das Spiel ist nach 12 Partien also nicht wertlos sondern eher personlisiert und kann bleliebig oft gespielt werden.

Hat es sich insgesamt gelohnt? Für uns auf jeden Fall. Wir haben jede Minute dieser Kampagne geliebt. Wer Zug um Zug gerne und oft spielt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen und mehrere interessante und abwechslungsreiche Partien erleben. Aus diesem Blickwinkel ist es auch für uns das beste Zug um Zug Spiel, das wir bisher gespielt haben. Auch wenn die durchgehende Handlung teilweise keinen direkten Einfluss auf unsere Aktionen im Spiel hatte, so stecken hier dennoch sehr viele großartige Ideen und Überraschungen drin. Vor allem bezogen auf die doch sehr unterschiedlichen Regionen, die es zu entdecken gilt.

Mit Blick auf die Dauer einzelner Partien muss man trotzdem einfach berücksichtigen, dass die ersten Runden weit unter einer Stunde Spielzeit ablaufen. Man startet mit nur 24 Waggons in das erste Spiel. Die sind dann auch schnell gebaut und damit auch das erste Spiel rum. Ebenso verhält es sich mit den beiden Folgerunden. Erst ab der vierten Kampagnen-Runde kommen neue Waggons ins Spiel, was sich direkt auf die Spieldauer pro Partie auswirkt. In der letzten Partie verfügt jeder Spieler immerhin über 56 Waggons und das Spielplanfeld ist gegenüber dem Start nun riesig. Das bedeutet in Summer aber auch, dass die Gesamtspielzeit von Zug um Zug Legacy am Ende bei überschaubaren 10-12 Stunden liegt. Dafür ist der Preis von gut 100 Euro natürlich hoch. Auch wenn hier sehr viele gute Ideen und auch eine lange Entwicklungszeit eingeflossen sind, finden wir den Preis zu hoch. Vor allem im Vergleich mit den Pandemic-Legacy Spielen (Season 0, Season 1, Season 2), die deutlich mehr Spielzeit bei ebenso deutlich geringeren Anschaffungskosten geboten hatten. Wer das Geld trotzdem investieren möchte, wird am Ende auf jeden Fall mit einem (Familien-)Spielerlebnis der ganz besonderen Art belohnt.

Unsere Bewertung zu Zug um Zug Legacy - Legenden des Westens
Fazit
Zug um Zug Legacy verbindet das klassische Eisenbahnspiel über mehrer Partien mit einer durchgehenden Handlung, bei der es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Für die Dauer der Kampagne ein absolutes Brettspiel-Highlight des Jahres. Und am Ende hat man einen individuell gestalteten Spielplan, auf dem man noch unzählige weitere Zug um Zug Abende verbringen kann.
Originalität / Idee
95
Spielzubehör
95
Langzeitspaß
90
93
Gesamtergebnis
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