Sagani

Sagani Brettspiel von Uwe Rosenberg, Skellig Games.
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Sagani ist der Name der Naturgeister. Das gleichnamige Spiel von Uwe Rosenberg spielt in einer Welt, die von eben diesen Naturgeistern bevölkert wird. Jeder Geist verkörpert hier eines der Elemente Feuer, Wasser, Erde oder Luft. Ziel der Spieler ist es, die Elemente dieser Welt in Einklang zu bringen und die Harmonie wiederherzustellen. Gelingt ihnen das, werden die Geister von Sagani sichtbar und belohnen die Spieler.

Das wichtigste Spielelement in Sagani sind dann die zahlreichen Legeplättchen. Auf deren Vorderseite ist jeweils eine Vase mit einer Zahl abgebildet. Die Zahl entspricht dabei den Siegpunkten, die der Spieler erhält, wenn er die Aufgabe des Plättchens löst. Um die Vase herum befinden sich in den Ecken Pfeile in den Farben der unterschiedlichen Naturelemente. Die Pfeile zeigen an, welche Elemente in welche Himmelsrichtung dieser Geist erwartet, damit die Harmonie hergestellt ist. Legt ein Spieler die passenden Elemente an, darf er das Plättchen auf die Rückseite drehen. Auf dieser gibt sich dann der Naturgeist zu erkennen und schenkt dem Spieler zur Belohnung die versprochenen Punkte.

Ein Spielzug eines Spielers sieht dabei folgendermaßen aus: der Spieler wählt aus einer offenen Auslage ein neues Plättchen. Er darf dieses beliebig drehen, muss es dann aber senkrecht oder waagerecht angrenzend zu einem anderen Plättchen seiner Auslage anlegen. Für jeden Pfeil auf dem neuen Plättchen legt er jeweils eine seiner Klangscheiben gestapelt auf die Vase. Ist die Bedingung eines Pfeils erfüllt, schiebt er das Klangplättchen von der Plättchenmitte auf den Pfeil. Sind alle Pfeile erfüllt, wird die Vase mit den Punkten wieder sichtbar. Der Spieler erhält dann alle Klangscheiben zurück. Er dreht das Plättchen um, so dass der Naturgeist zu sehen ist und nimmt sich seine Belohnung. Hierfür zieht er seinen Marker auf der Siegpunktleiste um die entsprechende Anzahl an Feldern weiter.

Im Spielverlauf gilt es dann, die Auswahl an Plättchen im Blick zu behalten und vor allem, die eigenen Aufgaben der bereits abgelegten Plättchen in der eigenen Auslage zu erfüllen. Nur so erhält man nämlich die wertvollen Klangscheiben zurück. Denn: in jedem Spielzug muss ein Plättchen genommen und angelegt werden. Hat ein Spieler dafür nicht mehr ausreichend Klangscheiben in seinem Vorrat, muss er sich sogenannte Missklangscheiben aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Diese stören nicht nur die Harmonie von Sagani sondern bescheren dem Spieler pro Missklangscheibe auch noch 3 Minuspunkte.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler die dafür erforderliche Mindestpunktzahl erreicht hat. Bei 2/3/4 Spielern sind das 75/60/45 Punkte. Die laufende Runde wird dann noch zu Ende gespielt. Hierbei kann der Spieler, der das Spielende ausgelöst hat, durchaus noch überholt werden. Wer am der Runde dann die meisten Punkte hat, gewinnt auch die Partie.

Spielzubehör zu Sagani

Das Spielzubehör von Sagani.
Das Spielzubehör von Sagani.
  • 72 Naturgeistplättchen
  • 4 Spielermarker
  • 96 Klangscheiben (24 pro Spieler)
  • 10 Missklangscheiben
  • 1 Spielplan
  • 1 Startspielermarker

Überblick und Spielregeln zu Sagani

Spielvorbereitungen

Jeder Spieler entscheidet sich für eine Farbe und nimmt sich einen Wertungsstein und alle Klangscheiben der Farbe. Die Harmonieleiste wird in die Tischmitte gelegt. Daneben werden die roten Missklangscheiben als allgemeiner Vorrat platziert. Jeder Spieler setzt seinen Wertungsstein auf das Feld 0 der Harmonieleiste.

Die Harmonieleiste und die Missklangscheiben.
Die Harmonieleiste und die Missklangscheiben.

Alle Naturgeistplättchen werden auf die Rückseite gedreht und neben der Harmonieleiste als ein großer oder mehrere kleine Stapel gelegt. (Wichtig ist nur, dass alle Spieler immer vom gleichen Stapel neue Plättchen nachziehen. Es gibt als keine freie Auswahl.) Deckt die obersten 5 Naturgeister auf, dreht sie auf die Vorderseite und legt sie oberhalb der Harmonieleiste aus. Das ist die offene Auslage für alle Spieler.

Die Nachziehstapel (oben) und die erste offene Auslage (unten):
Die Nachziehstapel (oben) und die erste offene Auslage (unten):

Bestimmt auf beliebige Weise einen Startspieler. Dieser erhält den Startspielermarker. Das Spiel kann beginnen.

Spielablauf – So wird Sagani gespielt

Ziel des Spiels ist es, die einzelnen Bedingungen der Naturgeister zu erfüllen und so nicht nur Harmonie in Sagani herzustellen sondern auch noch die meisten Punkte zu sammeln.

Das Spiel beginnt der Startspieler. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so muss er sich jedes Mal ein neues Naturgeistplättchen aus der offenen Auslage nehmen und in seiner eigenen Auslage anlegen (1). Anschließend legt er die geforderten Klangscheiben auf das Plättchen (2). Hat der Spieler nicht mehr ausreichend Klangscheiben, muss er sich Missklangscheiben aus der Mitte nehmen (3). Diese bringen Minuspunkte. Zuletzt werden alle bereits erfüllten Bedingungen des Naturgeistes mit den Scheiben abgedeckt (4). Wurden alle Bedingungen erfüllt, erscheint der Naturgeist und der Spieler erhält Siegpunkte, die er mit seinem Marker auf der Harmonieleiste sofort weiterzieht (5).

Neue Plättchen nehmen, auslegen und Klangscheiben platzieren

Der Spieler nimmt sich eines der Plättchen aus der offenen Auslage (oberhalb der Harmonieleiste) und legt es angrenzend zu einem seiner bereits abgelegten Plättchen an. Angrenzend bedeutet hier senkrecht oder waagerecht neben ein anderes Plättchen – diagonal ist nicht erlaubt. Das Plättchen darf dabei beliebige gedreht werden. Die abgebildete Vase darf also auch seitlich oder auf dem Kopf stehen. Das erste Plättchen legt der Spieler einfach vor sich ab.

Das erste Plättchen startet die eigene Auslage.
Das erste Plättchen startet die eigene Auslage.

Anschließend legt der Spieler so viele Klangscheiben gestapelt in die Mitte des neuen Plättchens, wie Pfeile darauf abgebildet sind. Bei drei Pfeilen also drei Klangscheiben. Nach der dritten Runde könnte die eigene Auslage schon so aussehen:

Jedes weitere Plättchen wird angrenzend angelegt.
Jedes weitere Plättchen wird angrenzend angelegt.

Missklangscheiben nehmen

Es kann vorkommen, dass einem Spieler im Spielverlauf die Klangscheiben ausgehen. Meistens passiert das, wenn man sich zu viele punkteträchtige Naturgeister schnappt und zu wenige davon zeitnah erfüllt bekommt. In diesem Fall muss man sich für jede fehlende Klangscheibe eine rote Missklangscheibe aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und zusammen mit den restlichen Klangscheiben auf das Naturgeistplättchen legen.

Die roten Missklangscheiben bringen Minuspunkte.
Die roten Missklangscheiben bringen Minuspunkte.

Wichtig! Jede Missklangscheibe bringt dem Spieler einmalig 2 Minuspunkte, die er mit seinem Punktemarker sofort zurück geht. Alle genommenen Missklangscheiben bleiben aber bis zum Ende des Spiels im Vorrat des Spielers. Diese kann er also zu einem späteren Zeitpunkt als “normale” Klangscheibe wieder einsetzen, ohne dass sie ihm erneut Minuspunkte einbringen.

Erfüllte Bedingungen abdecken / Punkte sammeln

Jetzt wird geprüft, ob manche Bedingungen des Naturgeistes bereits erfüllt sind oder ob dieser Bedingungen anderer Geister erfüllt hat. Jede erfüllte Bedingung wird dabei mit einer Klangscheibe aus der Mitte des jeweiligen Plättchens überdeckt.

Sobald alle Bedingungen eines Plättchens erfüllt wurden, also die Vase wieder sichtbar wird, erhält der Spieler alle darauf abgelegten Klangscheiben zurück. Weiter darf er nun das Plättchen umdrehen, so dass der Naturgeist sich zu erkennen gibt. Seine Belohnung, die Siegpunkte, zieht der Spieler sofort auf der Harmonieleiste weiter.

Ein Beispiel:

Am Ende eines Spielzuges – die offene Auslage und das Intermezzo

Am Ende eines Spielzugs werden immer zwei Dinge überprüft: muss die Auslage neu aufgefüllt werden oder kommt es zu einem Intermezzo? In der offenen Auslage liegen zu Beginn 5 Naturgeisterplättchen, aus denen sich zuerst der Startspieler und dann die nachfolgenden Spieler jeweils eins auswählen. Die Auslage wird erst wieder aufgefüllt, wenn kein Naturgeist mehr darin liegt.

Sollte ein Spieler einmal nur noch ein Plättchen zur Auswahl haben, darf er sich entweder dieses eine Plättchen oder aber das oberste Plättchen des Nachziehstapels nehmen. Nimmt der Spieler das letzte Plättchen aus der Auslage, wird diese am Ende seines Spielzuges wieder aufgefüllt. Nimmt er sich das oberste Plättchen des Nachziehstapels, wird der letzte Naturgeist der Auslage in eines der vier Felder oberhalb des Spielplans gelegt.

Der Spieler kann das Plättchen aus der Auslage oder vom Nachziehstapel nehmen.
Der Spieler kann das Plättchen aus der Auslage oder vom Nachziehstapel nehmen.

Sollten oberhalb des Spielplan alle vier Intermezzo-Felder mit Naturgeistern belegt sein, kommt es jetzt zum Intermezzo. Jeder Spieler darf sich eines der vier Plättchen nehmen und nach den üblichen Regeln in seiner Auslage anlegen. Der Spieler mit den wenigsten Punkten beginnt, der Spieler mit den zweitwenigsten Punkten folgt und so weiter. Möchte ein Spieler kein Plättchen nehmen, kann er darauf verzichten. Sollte kein Spieler ein Plättchen nehmen, werden alle vier Plättchen aus dem Spiel genommen.

Sind alle vier Felder belegt, kommt es zum Intermezzo.
Sind alle vier Felder belegt, kommt es zum Intermezzo.

Nach einem Intermezzo wird auf jeden Fall die offene Auslage wieder auf 5 Plättchen aufgefüllt, da diese nun leer sein muss.

Spielende und Gewinner des Spiels

Das Spielende wird eingeleitet, sobald bei 2/3/4 Spielern der erste Spieler mindestens 75/60/45 Punkte auf der Harmonieleiste erreicht hat. Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt, so dass jeder Spieler gleich oft an der Reihe war.

Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, dessen Punktemarker am weitesten unten liegt (also der Spieler, dessen Marker zuerst auf das Feld gezogen ist).

Fazit zum Spiel Sagani

Die Parallelen zum erfolgreichen Nova Luna, das ebenfalls aus der Feder von Uwe Rosenberg stammt, sind unverkennbar. Erneut suchen wir uns bestimmte Plättchen aus einer stark limitierten Auswahl aus, legen diese an passenden Stellen unserer eigenen Auslage an und legen für jede erfüllte Bedingung des Plättchens eine Scheibe darauf ab. Vom Spielprinzip ist das alles sehr ähnlich. Trotzdem gefällt uns Sagani an manchen Stellen besser, an anderen wieder nicht.

Im Vergleich mit Nova Luna macht Sagani gleich zwei Dinge besser. Zuerst wirkt das Thema mit den Naturgeistern stimmiger und wurden auch besser (als der Neumond bei Nova Luna) ins Spielgeschehen integriert. Wir erfüllen hier Bedingungen, wodurch ein Geist aus seiner Vase zum Vorschein kommt. Natürlich wirkt das thematisch noch immer sehr aufgesetzt, aber es fühlt sich insgesamt runder an. Weiter ist Sagani einfach übersichtlicher, da hier die Klangscheiben sofort anzeigen, wann ein Plättchen vollständig erfüllt ist. Bei Nova Luna ist es uns regelmäßig passiert, dass man immer wieder mal Aufträge in der eigenen Auslage gefunden hat, die doch schon erfüllt waren, die man aber schlichtweg übersehen hatte. Gegen Spielende konnte das auch mal spielentscheidend sein. Das kann bei Sagani eigentlich nicht passieren, da hier mit den abgelegten Klangscheiben und den großen Pfeilen einfach mehr Ordnung herrscht. Wie gesagt, das Spiel ist insgesamt etwas runder und übersichtlicher als Nova Luna.

Am Spielzubehör gibt es wenig zu bemängeln. Die Plättchen und der Spielplan sind stabil, die Klangscheiben aus Holz und deutlich größer, als die Minischeiben aus der Nova Luna Erstauflage. Das fällt auf jeden Fall positiv auf. Dass die Spielbox keine Fächer für die Plättchen und das weitere Zubehör bietet, ist da fast schon der einzige Kritikpunkt: es fliegt also alles in der Box herum, was den Spielaufbau ein wenig verlangsamt. Jedes Mal müssen so alle Naturgeistplättchen erst wieder gestapelt und auf die richtige Seite gedreht werden. Das könnten man sich mit einem passenden Inlay natürlich sparen.

Die Spielregel ist gut strukturiert und leicht verständlich. Zumal zu allen Schritten auch bebilderte Beispiele vorhanden sind. Dadurch wirkt das Regelwerk auf den ersten Blick umfangreicher als es eigentlich ist. Man ist aber recht schnell durch. Zumal auch eigens ein Erklärvideo zu Sagani bereitgestellt wird.

Im Spiel zu zweit funktioniert Sagani auch recht gut. Im Wesentlichen müssen die Spieler hier dasselbe tun, nur dass man zum Spielsieg einfach mehr Punkte einfahren muss. Was leider auffällt: zu zweit haben wir bisher nie Missklangscheiben einsetzen müssen. Die Auswahl an Plättchen war in der Regel so groß, dass man seine Klangscheiben immer rechtzeitig zurückbekommen hat. Da wir oft auch gerne zu zweit spielen, ist das für uns ein kleines Manko. Eine reduzierte offene Auslage und weniger Startklangscheiben pro Spieler für das Spiel zu zweit hätten Sagani tatsächlich gut getan. Es macht auch so zu zweit Spaß, nur fehlt ohne die Missklangscheiben ein wenig das Salz in der Suppe. Ab drei Spielern sieht dass dann zum Glück ganz anders aus. Hier musste der eine oder andere Spieler immer mal nach den unbeliebten roten Scheiben greifen.

Unterm Strich ein weiteres, schönes Puzzle- und Ablegespiel von Uwe Rosenberg, das uns durchaus Spaß gemacht hat. Wer Spiele wie beispielsweise das mehrfach genannte Nova Luna, Azul oder Patchwork mag und von der Puzzelei noch immer nicht genug bekommen hat, der sollte sich Sagani auf jeden Fall anschauen. Wer dagegen Nova Luna schon besitzt und dieses noch nicht vollständig ausgereizt hat, sollte sich gut überlegen, ob er sich Sagani daneben ins Regal stellt. Denn die Parallelen sind schon sehr groß. Uns persönlich hat Sagani am Ende mehr Spaß gemacht, vor allem durch das gewählte Spielthema. Nur beide Spiele muss man unserer Meinung nach nicht unbedingt haben.

Unsere Bewertung zu Sagani
Fazit
Ein weiteres, sehr schönes Puzzle- und Denkspiel aus der Feder von Uwe Rosenberg, das dem beliebten Nova Luna sehr ähnlich ist. Uns gefällt Sagani besser, da hier neben der Mechanik auch eine schöne Geschichte erzählt wird. Das Thema und die bessere Übersicht machen für uns hier den Unterschied.
Originalität / Idee
75
Spielzubehör
80
Langzeitspaß
83
79
Gesamtergebnis
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