Im Kartenspiel Schnapp den Sack müssen die Spieler eben das tun, also den Sack namens Zacki schnappen. Und zwar immer dann, wenn in einer Kartenreihe so viele Säcke ausliegen, wie das aktuelle Zielplättchen in der Tischmitte anzeigt. Und das funktioniert so.
Zacki und das Zielplättchen mit dem Wert 6 werden in die Tischmitte gelegt. Rundherum wird jeweils eine von vier unterschiedlichen Sackkartentypen platziert: Dudelsäcke, Tränensäcke, Freche Säcke und Wandersäcke. Auf den einzelnen Sackkarten sind unterschiedlich viele Säcke abgebildet. Alle anderen Karten werden verdeckt gemischt und gleichmäßig an die Spieler verterilt.
Ist ein Spieler an der Reihe, deckt er seine oberste Sackkarte blitzschnell auf. Kann er mit dieser Karte durch Anlegen an ihrer Reige oder Ablegen auf einer ausliegenden Karte genau sechs Säcke einer Sorte bilden, muss er sich schnell den Sack schnappen, bevor es ein anderer Spieler tut. Denn in Schnapp den Sack spielen alle Spieler gleichzeitig. Wer zuerst eine Lösung zum Bilden des Zielwertes findet, der bekommt alle Karten der entsprechenden Reihe und somit auch die Punkte.
Gespielt wird so lange, bis die Stapel aller Spieler aufgebraucht sind. Bei der Schlusswertung zählen alle Spieler ihre gesammelten Sackkarten. Jede Karte zählt unabhängig von den darauf abgebildeten Säcken genau einen Punkt. Wer insgesamt die meisten Punkte hat, gewinnt auch das Spiel.
Wer es gerne etwas komplizierter mag, für den bietet Schnapp den Sack noch drei Spielvarianten, bei denen andere oder mehrere Zielplättchen gleichzeitig im Spiel sind.
Spielzubehör von Schnapp den Sack
- 14 Spielkarten “Dudelsäcke”
- 14 Spielkarten “Tränensäcke”
- 14 Spielkarten “Frechen Säcke”
- 14 Spielkarten “Wandersäcke”
- 4 Spielkarten “Joker”
- 6 Zielplättchen mit unterschiedlichen Werten
- 1 gefüllter Leinensack namens Zacki, der Sack
Ausführliche Spielregeln zu Schnapp den Sack
Spielvorbereitungen
Zacki (so heißt der Sack) wird zusammen mit dem 6er-Zielplättchen für alle Spieler gut erreichbar in die Tischmitte gelegt.
Jeweils eine beliebige Spielkarte pro Sackart wird rund um den Sack offen ausgelegt.
Alle übrigen Spielkarten werden gut gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt.
Jeder Spieler legt seinen individuellen Nachziehstapel verdeckt vor sich ab.
Spielablauf
Ziel des Spiel ist es, die Zahlenvorgabe des ausliegenden Zielplättchens zu erfüllen und so über mehrere Runden die meisten Sackkarten einzusammeln.
Das Spiel beginnt der älteste Spieler am Tisch. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so muss er die oberste Karte seines individuellen Nachziehstapels schnell aufdecken und gut sichtbar vor sich ablegen. Alle Spieler schauen nun, ob sie durch das Anlegen der neuen Karte an ihrer Reihe oder durch das Überdecken einer dort bereits ausliegenden Karte die Bedingung des Zielplättchens erfüllen können.
Wer eine Lösung findet, schnappt sich schnell den Sack, zeigt seinen Lösungsweg und erhält alle Karten dieser Reihe. Jede Karte ist am Ende des Spiels einen Pluspunkt wert. Liegt der Spieler mit seiner Lösung falsch, muss er eine bereits gewonnene Karte wieder unter seinen individuellen Nachziehstapel legen.
Keine Lösung möglich? Kann die Bedingung des Zielplättchens mit der aufgedeckten Karte nicht erfüllt werden, legt der aktive Spieler die Karte einfach in der passenden Reihe an und der nächste Spieler kommt an die Reihe. Lagen zuvor bereits mehr als sechs Säcke in dieser Reihe, so muss der Spieler die Karte mit den meisten Säcken mit der neuen Karte überdecken.
Beispiele zu Schnapp den Sack
Karte anlegen: Eine Karte mit vier Dudelsäcken liegt bereits aus. Der Spieler deckt eine Karte mit einem weiteren Dudelsack auf. Der Wert des Zielplättchens kann nicht erfüllt werden. Da in der Reihe zuvor weniger als sechs Dudelsäcke lagen, wird die neue Karte am Ende der Reihe einfach angelegt. Der nächste Spieler ist am Zug.
Karte überdecken: Drei Karten mit insgesamt acht Dudelsäcken liegen bereits aus. Der Spieler deckt eine Karte mit fünf weiteren Dudelsäcken auf. Der Wert des Zielplättchens kann wieder nicht erfüllt werden. Da in der Reihe zuvor mehr als sechs Dudelsäcke lagen, wird die neue Karte auf die Karte mit den meisten Dudelsäcken gelegt – als auf die erste Karte der Reihe mit den vier Dudelsäcken. Der nächste Spieler ist am Zug.
Lösung anzeigen: Zwei Karten mit fünf Dudelsäcken liegen bereits aus. Der Spieler deckt eine Karte mit zwei weiteren Dudelsäcken auf. Er erkennt die Lösung und schnappt sich schnell den Sack. Zum Beweis seiner Lösung legt er die neue Karte auf die zuvor ausliegende Karte mit dem einzelnen Dudelsack. Jetzt liegen nur noch sechs Dudelsäcke in der Reihe und der Wert des Zielplättchens wird erfüllt. Der Spieler darf sich nun alle ausliegenden Karten dieser Reihe nehmen. Der nächste Spieler ist am Zug.
Spielende und Gewinner des Spiels
Das Spiel endet, sobald alle Spieler ihre letzte Karte aufgedeckt haben. Nun zählen alle ihre Karten im Pluspunktestapel. Jede Karte zählt unabhängig von den darauf abgebildeten Säcken genau einen Punkt. Wer jetzt insgesamt die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie schnapp den Sack.
Spielvarianten zu Schnapp den Sack
Variante 1: Bei Spielbeginn wird ein Zielplättchen mit anderem Wert ausgelegt. Also anstelle dem 6er- beispielsweise das 7er-Plättchen.
Variante 2: Bei Spielbeginn werden zwei Zielplättchen mit beliebigen Werten ausgelegt. Beide Werte gelten immer gleichzeitig als Zielvorgabe.
Variante 3: Jeder Sacktyp erhält ein eigenes Zielplättchen. Es liegen also immer vier verschiedene Plättchen aus.
Fazit zum Kartenspiel Schnapp den Sack
Mit Schnapp den Sack sind wieder die Schnellkopfrechner unter den Spielern gefragt. Denn genauso wie beim Kartenspiel Unter Spannung, das zeitgleich mit Schnapp den Sack erschienen ist, kommt es hier auf die Geschwindigkeit an. Wer findet als erster die Lösung und schnappt sich Zacki?
Die Qualität der Spielkarten ist hervorragend und auch Zacki der Sack ist gut verarbeitet worden. Optisch gefällt uns das Spiel weniger. Die Spielkarten wirken teilweise leer, beispielsweise bei nur einem Dudelsack. Hier fehlt es einfach an Farbe. Aber das ist natürlich subjektiv und hat weniger mit dem Spielerlebnis an sich zu tun.
Die Spielregeln sind sehr schnell gelesen und beantworten auch alle Fragen. Der Start ins erste Spiel sollte jedem schnell gelingen. Wer das Spiel bereits einmal gespielt hat, kann es neuen Mitspielern problemlos in einer Minute erklären. Das macht Schnapp den Sack nicht nur zum schönen Mitbringspiel sondern auch zum perfekten Absacker oder Startspiel eines Spieleabends.
Schnapp den Sack funktioniert in jeder Besetzung gleichermaßen gut. Je mehr Spieler sich beteiligen, um so lustiger wird es natürlich. Im Spiel zu zweit würden wir es nicht mehr spielen – hier gibt es einfach deutlich bessere Spiele. Außerdem mach es einfach mehr Spaß, wenn viele Hände gleichzeitig nach Zacki schnappen. Ab drei Spielern kommt schon spürbar mehr Schwung in die Partie. Mit vier oder fünf Spielern spielt sich Schnapp den Sack endlich so chaotisch, wie wir uns das gewünscht haben. Und je nach Besetzung kommt dann auch richtig Stimmung auf.
Kleines Manko: Wenn sich in der Spielergruppe auch “langsamere” Rechenkünstler befinden, dann kann Schnapp den Sack für diese Spieler mitunter schnell frustrierend werden. Hier kann man sich Abhilfe schaffen, in dem der Spieler wenigstens seine individuelle Karte zu sich gewandt umdreht. So erhält er einen minimalen Zeitvorteil.
Wer bereits ähnliche Spiele wie beispielsweise Halli Galli kennt und schätzt, der wird auch bei Schnapp den Sack voll auf seine Kosten kommen. Gleiches gilt für alle Spieler, die gut und gerne Rechen- und Reaktionsspiele mögen.
– Herzlichen Dank an Amigo für das Rezensionsexemplar –