Nach Qwixx und The Game präsentiert uns Steffen Benndorf (dieses Mal in Kooperation mit Reinhard Staupe) erneut ein Spiel mit einem ungewöhnlichen Namen: Träxx! Neben dieser Namenskuriosiät hat Träxx mit den genannten Spielen aber auch eine spielerische, nicht zu unterschätzende Gemeinsamkeit. Denn Träxx ist ebenfalls in einer Minute erklärt, nach der ersten Runde komplett verstanden und landet anschließend noch dutzende Male wieder auf dem Spieltisch.
Aufgabe der Spieler in Träxx ist es, auf einem eigenen Tableau eine ununterbrochene Linie über diverse Farben- und Zahlenfelder zu zeichnen. Welche Felder in der jeweiligen Spielrunde bedient werden können, wird dabei jeweils über eine offene Spielkarte vorgegeben. Darauf sind entweder vier oder fünf Farbfelder abgebildet. Über mehrere Spielrunden entsteht so eine immer länger werdende Zick-Zack-Linie.
Erreichen die Spieler mit ihrer Linie ein Zahlenfeld, können sie die Pluspunkte des Feldes einsammeln. Entstehen durch die Erweiterung der eigenen Strecke leere Felder auf dem Tableau, erhalten die Spieler dafür Minuspunkte. Am Ende gewinnt der Spieler, der insgesamt die meisten Punkte erreichen konnte.
Am Ende einer Partie lässt sich die gezeichnete Linie übrigens problemlos wieder von dem Tableau entfernen – und zwar durch einfaches drüber wischen und ganz ohne Wasser.
Spielzubehör von Träxx
- 15 Spielkarten
- 4 Träxx-Tableaus (trocken abwischbar)
- 4 Stifte (201411)
Ausführliche Spielregeln – So wird Träxx gespielt
Spielvorbereitungen
- Jeder Spieler erhält ein beliebiges Träxx-Tableau und einen Stift.
- Die Spielkarten werden verdeckt gemischt und als Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt.
- Ein Startspieler wird ermittelt.
Spielablauf
Ziel des Spiels ist es, vom Startpunkt aus eine ununterbrochene Strecke über das Spielfeld zu zeichnen und dabei zahlreiche Zahlenfelder zu passieren und möglichst wenige leere Felder zu hinterlassen.
Bei Spielbeginn deckt der Startspieler die oberste Karte des Nachziehstapels auf und legt sie für alle gut sichtbar daneben. Auf der Spielkarte sind entweder vier oder fünf Farbfelder abgebildet. Diese Felder befinden sich auch auf den Träxx-Tableaus und können nun von allen Spieler gleichzeitig benutzt werden, um die eigene Strecke zu erweitern.
Beim Erweitern der Strecke gibt es nur wenige Regeln zu beachten: Jeder Spieler muss bei seinem markierten Startpunkt starten. Von hier aus darf er die Strecke nach belieben einzeichnen. Dabei darf er in seinem Spielzug immer nur die Farbfelder nutzen, die auf der aktuell offenen Spielkarte abgebildet sind. Hiervon kann er aber beliebig viele der abgebildeten Farbfelder in einer beliebigen Reihenfolge nutzen, um seine Strecke weiterzuziehen. Alternativ darf der Spieler aber auch passen und seine Strecke in diesem Spielzug nicht erweitern. In diesem Fall sagt der Spieler dies an.
Anschließend deckt der nächste Spieler eine weitere Karte auf und wieder dürfen alle Spieler gleichzeitig ihre Strecke erweitern. Jetzt können Sie zusätzlich wählen, an welchem der beiden Enden der Linie sie ihre Strecke fortsetzen wollen. So geht es reihum weiter, bis alle 15 Spielkarten aufgedeckt wurden.
Zahlenfelder, Plus- und Minuspunkte in Träxx
Auf den Spielfeldern befinden sich neben den Farbfeldern auch Zahlenfelder und zwar mit den Werten zwei bis zehn. Diese Zahlenfelder sollten die Spieler möglichst mit ihrer Strecke passieren, denn dafür gibt es Pluspunkte. Erreicht ein Spieler ein Zahlenfeld, dann muss er dies laut und deutlich ansagen.
Erreicht ein Spieler als erster ein Zahlenfeld, dann erhält er die volle Punktzahl. Bei dem Zahlenfeld 10 entspricht das 10 Punkten. Erreichen mehrere Spieler in derselben Spielrunde dasselbe Zahlenfeld, erhalten beide Spieler die volle Punktzahl. Die erreichten Punkte müssen sofort in der Wertungsleiste rechts auf dem Träxx-Tableau eingetragen werden.
Erreicht ein Spieler ein bereits angesagtes Zahlenfeld, dann erhält er nur noch die halbe Punktzahl. Bei dem Zahlenfeld 10 entspricht das 5 Punkten. Bei ungeraden Zahlen wird aufgerundet. Die erreichten Punkte werden ebenfalls sofort in der Wertungsleiste eingetragen.
Jedes leere Feld, das nicht mehr von der Strecke erreicht werden kann, wird von den Spielern mit einem “X” markiert. Jedes “X” wird bei der Schlusswertung als ein Minuspunkt gewertet.
Spielende und Gewinner des Spiels
Eine Partie Träxx endet, sobald die fünfzehnte Spielkarte aufgedeckt wurde. Jetzt zählt jeder Spieler seine Plus- und Minuspunkte zusammen und trägt diese in seiner Wertungstabelle ein. Wer jetzt insgesamt die meisten Punkte hat, der gewinnt auch das Spiel.
Träxx als Solo-Variante
Träxx funktioniert auch als Solospiel recht gut. An den eigentlichen Spielregeln ändert sich dabei nichts. Allerdings müssen die Zahlenfelder im Solospiel in aufsteigender Reihenfolge erreicht werden, andernfalls gibt es nur die aufgerundete Hälfte der Punkte.
Ein Beispiel: Erreicht ein Spieler die Zahlenfelder in der folgenden Reihenfolge 2, 4, 7, 9, 10, 3, 5, 6, 8, dann erhält er für die Zahlenfelder 2, 4, 7, 9, 10 die volle Punktzahl und für die Zahlenfelder 3, 5, 6, 8 die aufgerundete, halbe Punktzahl.
Fazit zum Brettspiel Träxx
Mit Qwixx, The Game oder auch der Kuh-Serie (Kuh Vadis, Kuhlorado usw.) haben Steffen Benndorf und Reinhard Staupe es bereits geschafft, mit wenig Material und sehr überschaubaren Regeln, ein maximales Spielerlebnis zu erzeugen. Träxx reiht sich hier nahtlos ein.
Das Spielzubehör zu Träxx ist minimalistisch aber funktional. Die Spielkarten sind von guter Qualität. Die Tableaus sind stabil und ausreichend beschichtet, so dass wir auch nach diversen Partien keine Zeichenrückstände entdecken können (solange man beim Strecke einzeichnen nicht zu fest draufgedrückt hat). Die Linien lassen sich nach jeder Partie trocken abwischen. Das geht wirklich sehr leicht, führt allerdings auch zu dem einzigen Manko: Wer nicht aufpasst, kann versehentlich seinen Spielverlauf wegwischen.
Die Spielregeln können kaum kürzer sein: Karte aufdecken, Linie über die verfügbaren Farbfelder einzeichnen, Zahlenfelder passieren und leere Felder vermeiden. Mehr nicht! Was in der Theorie sehr einfach klingt, entpuppt sich nach den ersten aufgedeckten Spielkarten sehr schnell als herausfordernde Knobelei. Denn nicht immer ist der direkte Weg zum Zahlenfeld möglich, nicht immer bietet die Spielkarte die gerade benötigte Farbkombi und nicht immer schafft man es vor dem Mitspieler zum begehrten Zahlenfeld. Und ständig passen darf man auch nicht, da man ansonsten bei Spielende zu viele leere Felder werten muss.
Da alle Spieler immer gleichzeitig beschäftigt sind, gibt es fast keine Wartezeiten im Spiel. Von Anfang bis Ende sind immer alle Spieler direkt am Spielgeschehen beteiligt. Mit einer Spielzeit von maximal 15 bis 20 Minuten eignet sich das Spiel auch hervorragend als Einstieg in einen Spielabend, als Absacker, auf Reisen und zwischendurch.
Wer schnelle, kurzweilige Spiele mag, kann bei Träxx nicht viel verkehrt machen. Der Spielreiz hält bei uns auch nach zahlreichen Partien weiterhin an. Ob es sich wie Qwixx zum Dauerbrenner entwicklen kann, wird sich noch zeigen.