Mit Unlock! Epic Adventures erscheint die siebte Box der eigenständigen Escape-Room-Reihe der Space Cowboys. Die Zahl 7 steht hier auch im Mittelpunkt, wie man sehr gut an den Titeln der drei neuen Szenarien erkennen kann. In der Box enthalten sind “Die siebte Vorstellung”, “Die sieben Prüfungen des Drachen” und “Mission #07”. Jedes Abenteuer bietet wieder rund 60+ Minuten Escape-Room Unterhaltung. Der letzte und schwierigste Fall startet bei 90 Minuten. Der Schwierigkeitsgrad der Box variiert wieder von einfach über mittel bis schwer.
Wer Unlock! noch nicht kennt: gespielt wird mit einem Satz Karten, auf denen unterschiedliche Rätsel abgebildet sind. Das können verborgene Objekte sein, einzelne Gegenstände, die man mit anderen Dingen kombinieren kann oder aber Hinweise, die man zum Entschlüsseln von Nachrichten und Codes benötigt. Neben den Karten gibt es dieses Mal auch noch ein quadratisches Blatt und ein Überlebenshandbuch mit weiteren Hinweisen dazu. Unterstützt wird das Spiel zum anderen durch die Unlock!-App. In dieser wird die Spielzeit festgehalten und auch die Schlusswertung ermittelt. Während des Spiels können sich die Spieler in der App Hinweise zu bestimmten Rätseln geben lassen. Die App ist aber nicht nur Beiwerk, sondern fest in das Spiel integriert. So gibt es auch Rätsel, die man sich in der App ansehen oder anhören muss. Zudem werden die entschlüsselten Informationen auf den Karten am Ende auch in der App eingegeben, die dafür den nächsten Hinweis benennt. Das funktioniert inzwischen wirklich ausgezeichnet.
Die drei Fälle in der siebten Box bieten dann, ähnlich wie bei allen vorherigen Boxen, wieder sehr unterschiedliche Herausforderungen. Im ersten Fall “Die letzte Nacht des Werwolfs” gehen wir ins Kino und finden uns kurz darauf in einem Horrorfilm wieder, in dem wir die Rätsel eines Herrenhauses und seines Butlers aufklären sollen.
Der zweite Fall führt uns zum Tempel des Meisters Li. Nur alle sieben Jahre öffnet dieser für einen Tag seine Pforten um neue Schüler aufzunehmen. Wer sich als würdig erweisen möchte, muss zuvor aber erst die sieben Prüfungen des Drachen bestehen. Erst dann hat man eine realistische Chance, von Meister Li bei der Auswahl berücksichtigt zu werden.
Im dritten und letzten Fall dieser Box schlüpfen die Spieler in die Rollen der Agenten Eule, Kobra, Ochse und Luchs. Gemeinsam sollen sie einen Doppelagenten in ihren Reihen enttarnen und festnehmen. Was hier neu ist: jeder Agent hat eine besondere Fähigkeit, die an bestimmten Stellen des Spiels benötigt wird. Zudem teilt sich der Fall in zwei Phasen. Erst muss der Maulwurf ermittelt werden, anschließend gilt es dann, seinen Plan zu vereiteln.
Zum Abschluss jedes Szenarios erhalten die Spieler eine Schlusswertung ihrer Leistung. Haben sie es in der vorgegebenen Zeit geschafft? Haben sie falsche Codes eingegeben oder sind in eine Falle getappt. Haben sie zu viele Hinweise benötigt? Das alles hat Einfluss auf die Wertung. Maximal 5 Punkte sind hier zu holen. Dafür braucht man aber einen fast perfekten Lauf.
Hinweis: Wir werden in unserem Bericht zum Spiel keine Lösungen verraten und auch nicht spoilern. Alle Bilder und Erklärungen zum Spielablauf und den drei Szenarien werden nur anhand der mitgelieferten Tutorial-Karten gemacht.
SPIELZUBEHÖR ZU UNLOCK! Epic Adventures
- 10 Karten für das Tutorial-Szenario
- 60 Karten für “Die siebte Vorstellung”
- 60 Karten für “Die sieben Prüfungen des Drachen”
- 60 Karten für “Mission #07”
- 1 Kinoplakat
- 1 Mappe
Hinweis: Für das Spielen von Unlock! Epic Adventures wird eine App benötigt. Diese kann kostenlos heruntergeladen werden.
Überblick und allgemeine Spielregeln
Wer bereits andere Abenteuer der Unlock-Reihe! gespielt hat, muss diesen Abschnitt nicht mehr lesen. Die Spielregeln und das hier abgebildete Tutorial ist identisch. Weiter unten stellen wir die einzelnen Abenteuer vor es gibt auch noch ein paar Worte zu unserer Meinung zu dieser siebten Box.
Spielvorbereitung
Vor dem erstem Spiel muss die Unlock!-App heruntergeladen werden. Anschließend sollte man die Tutorial-Karten heraussuchen, den kurzen Kartentext lesen und den Einstiegsfall in der App starten. So werden alle Spielregeln und Rätseltypen von Unlock! in knapp 10 Minuten vorgestellt – parallel löst man gleich seinen ersten Escape Room. Das ist insgesamt sehr unterhaltsam. Jeder weitere Fall wird auf dieselbe Weise gestartet. Kartentext lesen, App starten, spielen!
Spielablauf – So wird Unlock! gespielt
Die drei Szenarien der Unlock! Epic Adventures Box unterscheiden sich rein vom Spielablauf her nicht. Hat man das folgende Tutorial einmal gespielt, ist man bestens für die einzelnen Fälle vorbereitet.
Der Start und das Ziel
Jeder neue Fall wird mit einem einleitenden Text eröffnet. Dann wird die App gestartet und das Zeitfenster von 60 Minuten gestartet. Die App funktioniert hier auch als Timer – der bei Bedarf auch pausiert werden kann.
Sobald die Zeit läuft wird die Einleitungskarte umgedreht. Auf ihrer Rückseite befindet sich meistens ein Raum oder spezieller Ort, an dem man bereits erste Hinweise sammelt. In der Regel sind das Zahlen, deren zugehörige Karten man dann direkt aus dem Stapel heraussuchen und sich anschauen kann. Auch verborgene Objekte – also schwer erkennbare Zahlen – können hier bereits zu finden sein.
Immer wenn ihr eine Zahl oder einen Buchstaben auf einer neuen Karte erkennt, sucht die entsprechende Karte aus dem Stapel heraus und schaut sie euch an. Jede Karte gibt euch unterschiedliche Hinweise. Neben einem Bild ist das meistens auch ein wenig Text. In beidem können weitere Hinweise auf neue Karten versteckt sein. Manche Worte im Text sind fettgedruckt – auch das ist bereits eine kleine Hilfestellung.
Die unterschiedlichen Rätseltypen
In der Kopfzeile jeder Karte kann man erkennen, um was für ein Rätsel es sich handelt. Neben den eher klassischen Hinweisen (grau) gibt es Puzzleteile (rot / blau), Maschinenrätsel für die App (grün) und Schlösser/Codes (gelb), deren Lösungen man ebenfalls in der App eingeben muss.
Befinden sich in der Kopfzeile auch durchgestrichene Zahlen oder Buchstaben, können die dort abgebildeten Karten aus dem Spiel genommen werden. Sie werden für die folgenden Rätsel nicht mehr benötigt. So behält man immer einen guten Überblick, was bereits erledigt ist und welche Rätsel man noch lösen muss.
Ein Beispiel für ein leichtes Puzzle-Rätsel
Die Spieler haben zwei Puzzleteile erhalten. Auf der einen Karte (rot) mit der Nummer 35 ist eine verschlossene Holztruhe abgebildet. Die andere Karte (blau) mit der Kartennummer 11 zeigt einen Schlüssel. Um zu prüfen, ob sich die Truhe mit dem Codeschlüssel öffnen lässt, müssen die Kartennummer addiert werden, also 35+11=46. Jetzt schaut nach, ob sich eine Karte mit der Nummer 46 im Stapel befindet. Falls ja, nehmt sie heraus und schaut sie euch an. Werft alle darauf durchgestrichenen Kartennummern sofort ab.
Weiter gibt es auf vielen Karten auch verborgene Hinweise. Das können schwer erkennbare Zahlen sein, deren Karten man direkt aus dem Stapel nehmen kann. Oft muss man aber auch Hinweise auf mehreren Karten kombinieren, um beispielsweise einen Zahlencode für die Maschinen- und Schlossrätsel zu lösen. Hierzu benötigt man die Unlock!-App.
Das Spiel mit der App
Ohne die zugehörige App lässt sich Unlock! Epic Adventures nicht spielen. Denn hier wird nicht nur die Spielzeit erfasst sondern auch die Maschinenrätsel und Codes eingegeben. Weiter liefert einem die App automatische Hinweise, die nach einer bestimmten Zeit einfach erscheinen – in der Regel sind das Hinweise zu verborgenen Objekten, die man vielleicht übersehen hat.
Man kann sich aber auch aktiv Hinweise geben lassen. Hierzu muss man in der App nur die Glühbirne anklicken und die Kartennummer eingeben, zu der man einen Hinweis benötigt. Je komplexer das Rätsel der Karte ist, um so mehr Hinweise gibt es. Der erste Tipp hilft den Spielern nur ein wenig auf die Sprünge, die nächsten Tipps werden dann schon konkreter – bis hin zur Lösung. Am Ende erfolgt dann auch die Bewertung der Spielleistung in der App.
Spielende und Wertung
Das Spiel endet, sobald das letzte Rätsel gelöst wurde. Sollte hier schon die offizielle Zeit abgelaufen sein, so nimmt das höchstens Einfluss auf die Schlusswertung. Oder anders gesagt: nur weil die Zeit angelaufen ist, muss man nicht mit Spielen aufhören.
Wie gut ein Team abgeschnitten hat, hängt am Ende von der Spielzeit, der Anzahl der benötigten Hinweise, der gezogenen Strafkarten und der falsch eingegebenen Code ab. Maximal 5 Punkte sind möglich.
DIE DREI Fälle von UNLOCK! Epic Adventures
Unlock!-Fall: Die siebte Vorstellung
Inhalt: 1 Startkarte, 59 Rätselkarten, 1 Kinoplakat
Schwierigkeitsgrad: leicht
Darum geht es: Es geht ins Kino. Der Film “Die letzte Nacht des Werwolfs” wird aufgeführt. Kaum sitzen wir auf unserem Platz, geht es auch schon los. Wir finden uns in einem schwarz-weiß Ambiente wieder und müssen die Rätsel des Anwesens und des Butlers lösen.
Kurzes Fazit: Thematisch hat uns dieses Abenteuer sehr viel Spaß gemacht. Wer Horrorfilme (auch schon die schwarz-weiß Klassiker) mag, wird hier einige kleine Anspielungen entdecken. Die Rätsel waren alle logisch nachvollziehbar und verhältnismäßig leicht zu lösen. Es steckten wieder zahlreiche tolle Ideen drin, die wir hier natürlich nicht näher verraten. Besonders schön war aber der Teil, an dem die Gruppe getrennt wurde. Und auch das vermeintliche Ende des Films hat sehr viel Spaß gemacht. Toll war auch die Karte “R”, mit der die Regeln ein wenig auf den Kopf gestellt werden. Ein prima Einstiegs-Fall mit dem Unterhaltungswert eines Blockbusters. Und das sogar mit Kinoplakat. Einmal mehr großartig!
Unser Ergebnis: 50:15 Minuten gespielt, 0 Hinweise genutzt, 0 Strafminuten erhalten, am Ende 5 von 5 Sternen erzielt.
Unlock!-Fall: Die sieben Prüfungen des Drachen
Inhalt: 1 Startkarte, 59 Rätselkarten
Schwierigkeitsgrad: mittel
Darum geht es: Alle sieben Jahre öffnet Meister Li für einen einzigen Tag seinen Tempel des Goldenen Drachen und wählt aus der Zahl der Bewerber seinen neuen Schüler aus. Nur jene werden aufgenommen, die zuvor die sieben Prüfungen des Drachen bestehen und sich somit als würdig erweisen. Heute ist dieser eine Tag, der nur alle sieben Jahre stattfindet. Macht euch bereit für die sieben Prüfungen.
Kurzes Fazit: Dieser Fall startet bereits mit etwas Extrazeit. Statt der üblichen 60 Minuten erhalten wir 77 Minuten. Auf der einen Seite ist das natürlich wieder ein eingebauter Gag (77!), auf der anderen Seite haben wir die zusätzliche Zeit aber auch gebraucht. Denn der Fall hat an einigen Stellen in sich. Bereits an der ersten Karten hingen wir ein paar Minuten fest. Zudem kommen im Spielverlauf immer neue Karten rein, aber nur wenige werden abgeworfen. So wird das Spielfeld mit der Zeit etwas unübersichtlich. Am Ende war kein Rätsel dabei, auf das man nicht alleine kommen kann. Insgesamt alles logisch nachvollziehbar. Beharrlich wiederkehrendes Element des Falls sind die Yijings, die anstelle von Codes in der App eingegeben werden müssen. Das hat uns gut gefallen, zumal es da bisher in keinem anderen Unlock-Fall gegeben hat. Am Ende ein solides Abenteuer, bei dem man vielleicht auch noch etwas lernt.
Unser Ergebnis: 59:27 Minuten gespielt, 0 Hinweis genutzt, 11 Strafminuten für falsche Eingaben erhalten, am Ende immerhin 4 von 5 Sternen bekommen.
Unlock!-Fall: Mission #07
Inhalt: 1 Startkarte, 59 Rätselkarten, 1 Beiblatt
Schwierigkeitsgrad: schwer
Darum geht es: Wir sind Agenten und müssen zunächst einen Maulwurf in unseren Reihen ausmachen und herausfinden, was dieser plant. Anschließend gilt es, diesen Plan zu vereiteln.
Kurzes Fazit: Einmal mehr ein großartiges Spielerlebnis. Gleich zu Beginn werden unterschiedliche Charaktere unter den Spielern aufgeteilt. Jeder Charakter verfügt über eine Sonderfähigkeit. Das gab es bisher bei Unlock! noch nie. Auch der Spielverlauf wurde in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst gilt es dann, erst die Phase 1 abzuschließen, bevor man die neuen Karten bekommt. Alles insgesamt sehr spannend und abwechslungsreich. Die Rätsel waren dann gefühlt leichter, als in den bisherigen “schweren” Fällen anderer Boxen. Aber auf jeden Fall herausfordernd. An einer Stelle sind wir ohne Hinweis nicht weitergekommen. Leider müssen wir auch hier sagen: das war nicht zwingend logisch. Hier wurde ein Puzzleteil mit einer Karte ohne Puzzlesymbol kombiniert. Hätte man drauf kommen können, sind wir aber nicht. Das finale war dann wieder klasse – schön, dass wir hier wieder auf einen der ältesten Tricks reingefallen sind. Das hat Spaß gemacht.
Unser Ergebnis: 86:14 Minuten gespielt, 3 Hinweise genutzt, 3 falsche Codes eingegeben, am Ende 4 von 5 Sternen erreicht.
UNSER FAZIT ZU UNLOCK! Epic Adventures
Bisher haben wir alle Unlock!-Boxen chronologisch durchgespielt. Dabei gab es bisher keine Ermüdungserscheinungen. Nach jeder Box wollten wir noch mehr dieser außergewöhnlichen Fälle spielen. Das gilt nun auch für die siebte Box. Einmal mehr waren die Szenarien abwechslungsreich und an vielen Stellen wieder herausfordernd. Besonders schön an dieser Box war, das die Szenarien trotz unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade insgesamt sehr unterhaltsam gewesen sind. Hier stecken wieder tolle Ideen drin.
Natürlich ist das Spielzubehör von derselben guten Qualität: optisch sind die Karten sehr ansprechend illustriert. Jedes Abenteuer hat erneut seinen eigenen Stil. Das gefällt uns weiterhin sehr gut. Die Integration der App hat uns hier erneut an einigen Stellen überrascht. Da stecken wieder einige sehr gelungene Spiele und Rätsel drin. Weiterhin wird bei diesen drei Unlock!-Spielen kein Material zerstört oder beschriftet. Die Box kann so nach dem durchspielen leicht verschenkt oder verkauft werden. Der Zustand ist nach einem Durchgang absolut neuwertig.
Die drei Abenteuer dieser Box haben wir weiter oben schon besprochen. Grundsätzlich bleiben sich die Space Cowboys mit den drei Epic Adventures wieder treu. Unterschiedliche Themen, tolle Illustrationen und wieder knifflige Rätsel, die zumindest wir so teilweise noch nicht gesehen haben. Vor allem die Nutzung der App in der letzten Mission#07 war klasse. Jetzt gilt es zu warten, bis die nächste Box – die Unlock! Mythic Adventures erscheint. In der App wird sie zumindest schon angezeigt. Wir können es kaum erwarten.