Burgenland

Mit Burgenland erscheint bei Ravensburger ein neues und spannendes Bauspiel, das von den Autoren Inka und Markus Brand entwickelt wurde. Was beim ersten Studieren der Spielregeln gleich auffällt: Es geht in Burgenland nicht um Siegpunkte, sondern vielmehr um etwas Glück, ein wenig Taktik und vor allem Geschwindigkeit.

Im Burgenland befinden sich zahlreiche Burgen, die viele leere Bauplätze zur Verfügung stellen und alle Baumeister geradezu einladen, hier ihre Bauwerke zu errichten. Jeder Spieler muss im Spielverlauf versuchen, seine zu Spielbeginn erhaltenen Mauern, Häuser, Brunnen und Palasse in den verschiedenen Burgen unterzubringen. Hierfür kann jeder Spieler in seinem Spielzug entweder zwei Farbkarten verdeckt ziehen und auf die Hand nehmen oder aber Handkarten ausspielen und Gebäude errichten. In welcher Burg ein Spieler mit seinen abgelegten Karten bauen darf, entscheiden dabei die Farben der Karten. Diese müssen mit den Farben der Grenzsteine übereinstimmen, die an den beiden Zugängen der Burg stehen.

Neben dem Sammeln und Ablegen passender Farbkarten erhalten die Spieler für jeden Bau auch verschiedene Boni, durch die sich die Spieler schnell mal einen kleinen Vorteil im Spiel verschaffen können. Boni können beispielsweise Extra-Bauplätze in Burgen verschaffen oder aber die Erlaubnis erteilen, bestehende Bauregeln ignorieren zu dürfen. Allein diese beiden Boni können gerade zum Ende des Spiels hin über Sieg und Niederlage entscheiden. Natürlich spielt bei alledem auch noch Geld ein kleine Rolle. Im Burgenland wird es also nicht langweilig.

Am Ende gewinnt dann der Spieler, der zuerst alle seine Gebäude und Brunnen verbauen konnte.

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Spielzubehör von Burgenland

  • 1 Spielplan
  • 120 Spielkarten (80x Farbkarten, 17x Joker, 12x Baumeister, 11x Brunnen)
  • 4 Sichtschirme
  • 8 Grenzsteine
  • 9 Tauschplättchen
  • 13 Bonusplättchen
  • 49 Holzfiguren (16x Mauern, 12x Palasse, 12x Häuser, 8x Brunnen, 1x Anzeigenstein)

Ausführliche Spielregeln zum Brettspiel Burgenland

Spielvorbereitungen

Der Spielplan von Burgenland wird in die Tischmitte gelegt. Die zahlreichen Spielkarten werden nach Zugehörigkeit getrennt. Die Farbkarten werden verdeckt gemischt und als Nachziehstapel neben den Spielplan gelegt. Die Jokerkarten werden als offener Stapel daneben gelegt.

  • Alle Brunnenkarten werden gemischt und als offener Stapel auf dem Brunnenfeld am Spielplanrand platziert. Der rote Anzeigenstein wird auf den Bauplan mit derselben Zahl gelegt, wie die oberste Brunnenkarte anzeigt.
  • Alle Bonusplättchen werden gemischt und verdeckt auf das entsprechende Feld am Spielplanrand gelegt.
  • Alle Tauschplättchen werden auf das entsprechende Feld am Spielplanrand gelegt.
  • Alle Baumeisterkarten werden gemischt und als offener Stapel am rechten, unteren Spielplanrand abgelegt.
  • Legt auf jede Kreuzung auf dem Spielplan einen zufällig gezogenen Grenzstein.
  • Mit dem Startspieler beginnend nimmt sich jeder Spieler im Uhrzeigersinn vier Karten vom verdeckten Nachziehstapel sowie eine Jokerkarte auf die Hand.
  • Jeder Spieler nimmt sich einen Sichtschirm und die zur Spielerzahl passenden Holzfiguren.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, durch geschicktes Ausspielen von Handkarten freie Bauplätze in den zahlreichen Burgen in Burgenland zu besetzen und als erster Spieler alle Mauern, Brunnen, Häuser und Palasse zu verbauen.

Der jüngste Spieler beginnt. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so kann er entweder eigene Handkarten ausspielen und ein Gebäude oder Brunnen bauen oder zwei Farbkarten vom Nachziehstapel nachziehen.

Karten ausspielen und Gebäude errichten

Allgemeine Bauregel: Jede Burg verfügt über vier Bauplätze. Auf den quadratische Feldern können Mauern, Häuser oder ein Palas errichtet werden. Auf dem runden Bauplatz kann ein Brunnen gebaut werden. Jede Burg ist von zwei Seiten zugänglich, von denen jeder Zugang durch einen farbigen Grenzstein markiert wird.

Um ein Gebäude zu errichten zu, muss der Spieler vier zu den Grenzsteinfarben passende Farbkarten ablegen. Die Verteilung der Farben auf den Karten ist beliebig (4/0, 1/3, 2/2, 3/1, 0/4).Jeder Bauplatz bildet in Burgenland ein unterschiedliches Symbole ab. Dieses stellt die jeweilige Belohnung des Spielers für den Bau dar. Belohnungen können neue Farb- oder Jokerkarten sein, ein Tauschplättchen oder aber ein Bonusplättchen (siehe weiter unten).

Hat sich ein Spieler für einen Bau entschieden und sein Gebäude errichtet, werden die für den Bau abgelegten Farbkarten auf den offenen Ablagestapel gelegt. Die Jokerkarten kommen direkt wieder auf den offenen Jokerstapel.

Mauern bauen

In jeder Burg dürfen beliebig viele Mauern errichtet werden, allerdings nur auf quadratischen Bauplätzen.

Für jede Mauer, die sich nach dem Mauerbau eines Spielers in der entsprechenden Burg befindet, erhält der Spieler eine Jokerkarte vom allgemeinen Stapel. Befinden sich nach dem Bau einer Mauer also zwei Mauern in einer Burg, bekommt der Spieler auch zwei Jokerkarten.

Häuser bauen

Häuser können in jeder Burg gebaut werden, jedoch nur auf quadratischen Bauplätzen.

Für jedes Haus, das in einer Burg errichtet werden soll, muss bereits eine Mauer vorhanden sein. Welcher Spieler die Mauer gebaut hat , spielt dabei keine Rolle. Da sich in jeder Burg insgesamt nur drei Bauplätze befinden, kann nur mit dem Bonus-Plättchen “Extra-Bauplatz” mehr als ein Haus in einer Burg errichtet werden.

Palas bauen

In jeder Burg darf maximal ein Palas stehen, dieser wird auf einem quadratischen Bauplatz errichtet. Zusätzlich zu den vier Farbkarten muss hier noch der Baumeister entlohnt werden.

Zum Bau eines Palas legt der Spieler vier farblich passende Karten ab und muss anschließend noch so viele weitere Karten abgeben, bis die Kosten für die oberste Baumeisterkarte bezahlt sind. Diese kommt danach unter den Baumeister-Stapel und die Kosten für den nächsten Palas werden durch die nun oben liegende Karte bestimmt.

Brunnen errichten

In jeder Burg darf genau ein Brunnen gebaut werden und zwar auf dem runden Bauplatz. Die oberste, offen ausliegende Brunnenkarte bestimmt, in welcher Burg als nächstes ein Brunnen gebaut werden darf. Dieser Bauplatz wird durch einen roten Marker angezeigt.

Zum Bau eines Brunnens gibt der Spieler die üblichen vier Farbkarten ab. Anschließend entfernt er den roten Marker und setzt seinen Brunnen auf den runden Bauplatz.Die ausliegende Brunnenkarte kommt jetzt verdeckt auf das Brunnen-Ablagefeld, wo auch die Belohnung des Spielers für den Bau angezeigt wird. Die Belohnung darf sich der Spieler sofort nehmen. Anschließend deckt er eine neue Brunnenkarte auf, die den nächsten Brunnen-Bauplatz bestimmt. Der rote Marker wird in die entsprechende Burg gelegt.

Bauen in der großen Burg

In der großen Burg gilt keine der bis genannten Bauregeln. Hier dürfen Mauern, Häuser und Palasse kreuz und quer gebaut werden, jedoch keine Brunnen. Um ein Gebäude in der großen Burg zu errichten, müssen die Spieler entweder Kartensets bestehend aus Karten derselben Farbe ablegen oder aber Karten mit unterschiedlichen Farben: Für den Bau einer Mauer (4 Karten), eines Hauses (5 Karten), oder eines Palas (6 Karten) werden dabei unterschiedlich viele Karten benötigt.

Belohnungen und Boni

Belohnung sind in Burgenland immer Münzen (in Form von Farbkarten). Diese erhält man für den Bau von Brunnen, durch das Bebauen entsprechender quadratischer Bauplätze oder durch den Einsatz von Bonusplättchen. Letztere bieten den Spielern noch mehr Möglichkeiten beim Bau. So kann man durch Bonusplättchen einen Extra-Bauplatz erhalten, Grenzsteine austauschen, zusätzliche Farbkarten aufnehmen oder aber bestehende Bauregeln missachten. Wer die Boni geschickt einsetzt, kann sich den einen oder anderen Vorteil im Spiel verschaffen.

Neue Farbkarten nachziehen

Kann oder möchte ein Spieler nichts bauen, so kann er anstelle der Bauen-Aktion auch zwei Farbkarten vom verdeckten Nachziehstapel nachziehen und auf die Hand nehmen. Ein Handkartenlimit gibt es nicht.

Jokerkarten können niemals über diese Aktion aufgenommen werden. Nach dem Aufnehmen der Karten endet der Spielzug des Spielers sofort.

Spielende und Gewinner des Spiels

Eine Partie Burgenland endet, sobald der erste Spieler alle seine Bauteile, Gebäude und Brunnen, vollständig verbaut hat. Zum Beweis deckt der Spieler seinen Sichtschirm auf, hinter dem sich kein Bauteil mehr befinden darf. Ist dies der Fall, hat der Spieler das Spiel gewonnen und ist der schnellste Baumeister von allen.

Fazit zum Brettspiel Burgenland

Mit Burgenland veröffentlicht Ravensburger ein Brettspiel, das für die angepeilte Zielgruppe zwischen 8 und 10 Jahren optimal austangiert ist. Das Bauspiel kommt mit wenigen Regeln aus, ist leicht zugänglich und punktet mit einem sehr schnellem Rundenablauf – Karten aufnehmen oder vier Karten ablegen und bauen. Mehr nicht!

Der Spielablauf lässt sich schnell erklären und ebenso schnell verinnerlichen. Vom Auspacken bis zum ersten Spielen vergehnt also nicht viel Zeit. Besonders im Spiel zu viert und mit jüngeren Spielern fällt der schlanke Spielmechanismus positiv auf, denn die Denkpausen der Spieler fallen insgesamt sehr kurz aus. Übermäßig lange Wartezeiten gibt es eigentlich keine.

Taktische Möglichkeiten sind durch das Vertauschen von Grenzsteinen und diverse Boni vorhanden, aber überfordern die Zielgruppe nicht. Es lassen sich in Burgenland durchaus verschiedene Strategien anwenden, mit denen man seine Gebäude und Brunnen auf den Plan bekommt. Mitunter macht einem da allerdings der einzige Glücksfaktor – Karten nachziehen – einen Strich durch die Rechnung. Es ist also weder alles genau planbar, noch allein vom Glück abhängig. Inka und Markus Brand haben hier ein gutes Gleichgewicht zwischen Glück und Taktik hinbekommen.

Mit den gebotenen Möglichkeiten ist Burgenland eher ein Spiel für Wenig- und Gelegenheitsspieler. Das Spiel bietet sich auch hervorragend als Familienspiel an. Wir wollen nicht gänzlich ausschließen, dass auch Vielspieler an dem Brettspiel ihre (lange anhaltende) Freude haben werden, jedoch ist Burgenland definitiv nichts für Spieler, die gerne tiefgehende Spiele spielen.

– Herzlichen Dank an Ravensburger für das Rezensionsexemplar –

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