Mehrkopf

Du spielst gerne Schafkopf und bekommst gar nicht genug von diesem Kartenspiel-Klassiker? Dann ist Mehrkopf vielleicht genau das Richtige für dich. Denn Mehrkopf baut auf dem klassischen Schafkopf auf und erweitert das Spiel um zusätzliche Karten und somit auch um zusätzliche Möglichkeiten im Spielverlauf. Das Beste aber ist, dass du mit Mehrkopf deine Schafkopf-Runde um einen fünften und sechsten Spieler erweitern kannst. Um das zu ermöglichen, hat der Spielautor Tim Parth dem traditionellen Schafkopf drei neue Charaktere und insgesamt 16 neue Karten hinzugefügt. Und das Ergebnis ist das noch spannendere Kartenspiel “Mehrkopf”.

Zubehör vom Kartenspiel Mehrkopf

Spielzubehör von Mehrkopf.
Spielzubehör von Mehrkopf.
  • 48 stabile Leinen-Spielkarten, darin enthalten
  • 4 neue Karten: die Schönen
  • 4 neue Karten: die Gefreiten
  • 4 neue Karten: die Preußen
  • eine sehr ausführliche Spielanleitung

Die neuen Spielkarten in Mehrkopf

Für alle Schafkopfspieler sind die neuen Spielkarten mit Sicherheit am interessantesten an dieser “Erweiterung”. Aus diesem Grund wollen wir diese kurz vorstellen, bevor wir auf die zusätzlichen Spielregeln eingehen.

Mehrkopf - Die Schönen
Mehrkopf – Die Schönen
Mehrkopf - Die Gefreiten
Mehrkopf – Die Gefreiten
Mehrkopf - Die Preussen
Mehrkopf – Die Preussen

Spielregeln von Mehrkopf

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei Mehrkopf um eine Erweiterung des Schafkopf-Spiels. Somit gelten auch die von Schafkopf bekannten zwei Basisregeln: die Bedienregel und die Bringregel:

  1. Bedienregel:Wird Trumpf angespielt, so müssen die anderen Spieler ebenfalls Trumpf auslegen. Wird eine Farbe angespielt, so müssen die anderen Spieler die entsprechende Farbe bedienen. Sollte ein Spieler in dem einen Fall Trumpf, in dem anderen Fall die Farbe nicht bedienen können, so darf er jede andere Karte ausspielen.
  2. Bringregel:Wird die Farbe “Rufsau” angespielt, müssen diese gebracht werden. Hinzu kommt bei Mehrkofp “die Schöne (S)”, die ebenfalls bei der “Rufsau” gebracht werden kann.

Der Spielablauf lässt sich wie bei Schafkopf in die Bereiche “Mischen, Abheben, Geben”, “Spielansage”, “Stiche” und “Abrechnung” gliedern.

Tipp! Ausführliche Anleitungen zu den Grundlagen, zum Spielablauf und den Besonderheiten von Mehrkopf findest du sehr schön als Video aufbereitet hier.

Besonderheiten von Mehrkopf

Stammtrümpfe beachten!

Spielt man Mehrkopf zu fünft oder gar zu sechst, gelten die folgenden Karten in absteigender Reihenfolge als Trümpfe: Ober (O), Unter (U) und Gefreite (G).

Siegbedingungen von Mehrkopf

Das Ziel von Mehrkopf ist es, durch Stechen eine  je nach Spielerzahl variierende Mindestanzahl an Punkten zu ergattern. Hierbei wird wie beim Schafkopf unterschieden zwischen Spielern und Nichtspielern:

Anzahl der SpielerSiegpunkte gesamtAls Spieler gewonnenAls Nichtspieler gewonnen
21206160
31206160
41206160
51487574
61206160

Wie man deutlich erkennen kann, ergibt sich durch das Hinzufügen der neuen Karten im Spiel zu fünft eine höhere Gesamtpunktezahl und somit auch eine höhere, zu erreichende Siegpunktezahl für das Spieler- bzw. Nichtspielerteam.

Kartenwerte beim Mehrkopf

Da beim Mehrkopf je nach Spielerzahl bis zu 16 neue Karten hinzukommen, ändert sich auch die Reihenfolge der Kartenwerte und damit auch die Reihenfolge innerhalb der Farbkarten:

KarteSymbolAugenAnmerkung
Ass/SauA11 
Zehn1010 
SchöneS65 bis 6 Spielern
KönigK4 
Ober/GeierO3 
Unter/WenzU2 
GefreiterG1 
Neun90 
Acht803 bis 6 Spieler
Sieben703 bis 6 Spieler
Sechs606 Spielern
PreußeP-76 Spieler

Die Stichreihenfolge innerhalb der Farbkarten entspricht ihrem Punktewert, also Ass, Zehn, Schöne, König, Neun, Acht, Sieben, Sechs und zuletzt der Preuße.

Hut ab und Achtung vor den Preußen

Wie man an der obigen Punkteverteilung sehen kann, genießt der Preuße in Bayern wohl keinen besonders hohen Stellenwert. Beim Mehrkopf wurde seine Karte mit einem negativen Wert ausgestattet. Und der hat es in sich. Ganze 7 Minuspunkte macht der Preuße aus. Was auf den ersten Blick wie ein großer Nachteil erscheint, wird im Mehrkopfspiel aber zu einem mächtigen Instrument. Denn wer den Preußen zum richtigen Zeitpunkt ausspielt, kann seinen Gegenspielern den Stich ordentlich vermiesen. Also Achtung vor dem Preußen!

Das Rufspiel

Beim Normalspiel zu fünft und zu sechst wird beim Mehrkopf zusätzlich zur Sau auch die Schöne gerufen. Wer sowohl Sau als auch die Schöne besitzt, muss zuerst sein Ass und beim zweiten Mal seine Schöne ausspielen. Weiter gilt, wer die Schöne und eine Farbkarte der gerufenen Sau besitzt, kann nicht nach der Rufsau suchen.

Allgemein setzt sich das Rufspiel beim Mehrkopf folgendermaßen zusammen:

  • Beim Spiel zu fünft spielen drei gegen zwei Spieler.
  • Beim Spiel zu sechst speielen entweder drei gegen drei oder zwei gegen vier Spieler.

Fazit zu Mehrkopf

Der kleine Wermutstropfen gleich zu Beginn: Ähnlich wie bei Schafkopf oder Doppelkopf ist noch kein Mehrkopfspieler vom Himmel gefallen. Die Regeln zum Kartenspiel wollen erlernt, im Idealfall von befreundeten Schafkopfspielern näher gebracht werden. Nicht umsonst gelten Doppel- und Schafkopf zu absoluten Klassikern des taktischen Kartenspiels. Und hier kann sich auch Mehrkopf problemlos einreihen.

Wer sich dem Spiel öffnet oder bereits mit Schafkopf vertraut ist, der kommt auch an Mehrkopf nicht vorbei. Durch die neuen Karten ergeben sich im Spiel zu fünft oder sechst völlig neue Konstellationen zwischen den Spielern. Darüber hinaus kann der Preuße einem jederzeit den besten Stich noch zunichte machen und beim Rufspiel mit vier gegen zwei geht es erst  richtig rund. Hier haben auch Spielanfänger gute Chancen gegen eingesessene Schafkopfspieler.

Ein letztes Wort zum Zubehör. Die Spielkarten sind wirklich schön gestaltet und sehr stabil. Die mitgelieferte Spielanleitung führt schnell in das Spiel ein und liefert Informationen zu den verschiedenen Spielarten auch gleich mit.

Für leidenschaftliche Schafkopfspieler ist ab sofort auch Mehrkopf ein Muss. Für jene, die es gerne lernen wollen, eine absolute Empfehlung. Herr Parth, alles richtig gemacht!

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