Das Kartenspiel Phase 10 darf eigentlich in keiner Spielesammlung fehlen. Bereits im Jahre 1982 wurde Phase 10 von Kenneth Johnson erfunden und bereits damals zum Bestseller – allerdings nur in den USA. Erst 1995 schaffte das Kartenspiel den Sprung über den großen Teich und konnte seinen Siegeszug auch in Deutschland fortsetzen. Damals wurde Phase 10 hierzulande zunächst von F.X. Schmid vermarktet. Mit der Übernahme von F.X. Schmid durch den Ravensburger Spieleverlag wechselte auch das Phase 10 Spiel zu Ravensburger. Seit 2016 erscheint Phase 10 und alle Varianten des Spiels (Master, Brettspiel, usw.) bei Mattel. Den Wechselspielen zum Trotz zählt Phase 10 zu den meistverkauften Kartenspielen der Welt.
Darum geht es im Spiel: In Phase 10 müssen die Spieler insgesamt 10 Phase durchlaufen. In jeder Phase gilt es, eine bestimmte Kombination aus Karten zu sammeln und vor sich auszulegen. Dabei kann es sich um Zwillinge, Drillinge, eine Zahlenfolge oder auch Kombinationen aus allem handeln.
Hat ein Spieler eine Phase erfolgreich absolviert, darf er in der Folgerunde mit der nächsten Phase weitermachen. Natürlich nimmt dabei der Schwierigkeitsgrad mit jeder neuen Phase zu. Wer dagegen seine Phase in der laufenden Runde nicht geschafft hat, muss diese wiederholen und erhält zudem Minuspunkte für alle Karten, die er am Ende der Runde noch auf der Hand hatte.
Das Spiel endet, sobald der erste Spieler seine zehnte Phase abschließen konnte. Schaffen das mehrere Spieler in derselben Runde, so gewinnt der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten.
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Spielzubehör von Phase 10
- 96 Zahlenkarten mit den Werten 1 – 12 (jede Zahl existiert zweimal pro Farbe bei insgesamt vier Farben)
- 4 Aussetzen-Karten
- 8 Joker
- 6 Phasenkarten, hier werden alle 10 Phase aufgelistet
- eine Spielanleitung
Ausführliche Spielregeln zu Phase 10
Spielvorbereitungen
- Ein Blatt Papier und ein Stift werden bereit gelegt. Diese werden für das Notieren der erreichten Phase und der kassierten Minuspunkte benötigt.
- Alle Spielkarten (inkl. Aussetzen-Karte und Joker) werden gut gemischt.
- Alle Spieler erhalten 10 Startkarten auf die Hand.
- Die übrigen Karten werden in die Tischmitte gelegt. Diese bilden für die aktuelle Spielrunde den Nachziehstapel.
- Die oberste Karte des Nachziehstapels wird aufgedeckt. Die bildet für die aktuelle Runde den alternativen Nachzieh- und zugleich Ablagestapel.
Spielablauf – So wird Phase 10 gespielt
Eine Partie wird über mehrere Runden gespielt. Dabei müssen alle zehn Phasen chronologisch von der ersten bis zur letzten Phase erfolgreich absolviert werden. Der Spieler links vom Kartengeber beginnt, anschließend geht es im Uhrzeigersinn weiter. Ist ein Spieler am Zug, so
- MUSS er eine Karte aufnehmen – dabei kann er frei wählen, ob er die Karte vom verdeckten Nachziehstapel nimmt oder aber die offene, oberste Karte des Ablagestapels.
- KANN er seine aktuell erforderliche Phase auslegen.
- MUSS er als letzte Aktion eine Karte aus seiner Hand wieder ausspielen.
Hauptziel jeder Runde ist es, die jeweilige Phase – die immer aus einer Kombination verschiedener Karten besteht (siehe weiter unten Phase 10 Phasen) – zu beenden und alle Karten loszuwerden. Eine einzelne Spielrunde endet, sobald der erste Spieler seine aktuelle Phase geschafft hat UND keine Karte mehr auf der Hand hat. Dies erreicht der Spieler, indem er zum einen seine Phasenkarten vor sich ablegt und zum anderen indem er seine verbliebenen Handkarten im weiteren Spielrundenverlauf bei den eigenen ausgelegten Karten oder aber den ausgelegten Karten der Mitspieler anlegt.
Hat ein Spieler seine Phase geschafft, so darf er sich in der nächsten Runde der folgenden Phase widmen.
Hat ein Spieler bei Rundenende noch Karten auf der Hand, so muss er die Minuspunkte seiner verbliebenen Spielkarten addieren und auf dem bereitgelegten Papier notieren. Für jede Zahlenkarte von 1 – 9 erhält er 5 Minuspunkte. Für die Zahlenkarten 10, 11 und 12 gibt es jeweils 10 Minuspunkte. Eine nicht genutzte Aussetzen-Karte bringt 15 und ein Joker sogar 20 Minuspunkte.
Sieger des Spiels ist derjenige, der zuerst alle 10 Phasen erfolgreich beendet hat. Sollten zwei Spieler in der gleichen Spielrunde ihre zehnte Phase schaffen, gewinnt derjenige, mit den wenigsten Minuspunkte.
Die Sonderkarten im Spiel
Die Karte mit dem Ausrufezeichen fungiert als “Aussetzen”-Karte.
Die Karte wird am Ende des eigenen Spielzugs anstelle der letzten Karte abgeworfen. Allerdings wird die “Aussetzen”-Karte nicht auf den Ablagestapel sondern direkt vor einem beliebigen Mitspieler abgelegt.
Sobald der entsprechende Spieler turnusmäßig das nächste Mal an der Reihe wäre, MUSS er aussetzen und darf seinen Spielzug nicht durchführen.
Die “Aussetzen”-Karte legt der Spieler nach einmaligem Aussetzen unter den Ablagestapel.Damit endet sein Spielzug und der nachfolgende Spieler kommt an die Reihe.
Die Joker-Karte kann jede beliebige Zahlenkarte ersetzen.
Die Jokerkarte macht ihrem Namen alle Ehre. Denn sie kann jede beliebige Zahl oder Farbe einer fehlenden Karte annehmen.
Dabei kann der Joker sowohl für das vervollständigen der eigenen Phase als auch zum Anlegen an bereits abgelegte Phasen verwendet werden.
Bezüglich der Anzahl an benutzten Jokern pro Phase gibt es keine Einschränkungen. Nur auf der Hand behalten sollte man die Karte nicht, da sie am Ende viele Minuspunkte einbringt.
Phase 10 – die einzelnen Phasen
Die folgenden zehn Phasen müssen die Spieler erfolgreich absolviert.
- Phase 1: Zwei Drillinge
- Phase 2: Ein Drilling + eine Viererfolge
- Phase 3: Ein Vierling + eine Viererfolge
- Phase 4: Eine Siebenerfolge
- Phase 5: Eine Achterfolge
- Phase 6: Eine Neunerfolge
- Phase 7: Zwei Vierlinge
- Phase 8: Sieben Karten einer Farbe
- Phase 9: Ein Fünfling + ein Zwilling
- Phase 10: Ein Fünfling + ein Drilling
Beispiele für alle Phase 10 Phasen
Spielvarianten von Phase 10
Der beschriebene Spielablauf stellt die Standardregeln von Phase 10 dar. Natürlich lassen sich diese beliebig variieren. Bereits in der mitgelieferten Spielanleitung sind vier Varianten enthalten:
- Genau 10 Durchgänge: Bei dieser Variante werden genau 10 Spielrunden gespielt. Alle Spieler durchlaufen dabei alle 10 Phasen, vollkommen unabhängig davon, ob sie eine Phase geschafft haben oder nicht. Das bedeutet, alle Spieler versuchen in der ersten Runde die erste Phase zu schaffen, in der zweiten Runde die zweite Phase usw. Nach jeder Runde erhalten die Spieler, die die aktuelle Phase erfolgreich beenden konnten null Punkte. Die übrigen Spieler notieren ihre Minuspunkte. Sieger ist am Ende der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten.
- Festgelegte Anzahl an Phasen: Dieselben Grundregeln wie beim Standardspiel. Nur einigen sich die Spieler vor der ersten Runde auf die zu spielenden Phasen, also bspw. nur gerade/ungerade Phasen.
- Phase 10 mit “Klopfen”: Kann ein Spieler eine gerade abgeworfene Karte gebrauchen, so muss er klopfen. Anschließend darf er die Karte an sich nehmen, falls möglich eine Phase auslegen und letztlich muss er wieder eine Karte abwerfen. Bei seinem linker Spielnachbar geht die Runde dann weiter. Zusatzregel hierbei: Kein Spieler darf direkt zweimal hintereinander klopfen.
- Mischen: Dieselben Grundregeln wie beim Standardspiel. Nur werden die Phasen nicht chronologisch von ein bis zehn durchlaufen, sondern die Spieler können die 10 Phasen in beliebiger Reihenfolge absolvieren. Dabei darf weiterhin nur jede Phase einmal erfolgreich beendet werden UND zum Spielsieg müssen alle Phasen geschafft worden sein. Gewonnen hat der Spieler, der alle Phasen erreichen konnte. Bei Gleichstand gilt wieder die niedrigste Minuspunktzahl.
Fazit zum Kartenspiel Phase 10
Phase 10 gehört zu den meistverkauften Kartenspielen der Welt. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Zugegeben, die Ähnlichkeit zu beispielsweise einem Klassiker wie Rommee ist verblüffend. Die Spielprinzip, vom Karten geben, über das aufnehmen, auslegen und abwerfen von Karten ist mit Rommee eigentlich identisch. Natürlich wird mit ganz anderen Karten gespielt und auch die zu durchlaufenden Phasen haben nichts mehr mit Rommee gemein. Aber reicht das für ein eigenständiges Spiel?
Wir meine ja, auf jeden Fall. Das Kartenspiel macht einfach Spass, kann in einer größeren Runde aber auch gerne mal mehrere Stunden Spielzeit in Anspruch nehmen. Als Lückenfüller zwischen zwei Spielen ist Phase 10 deshalb kaum geeignet. Das Spiel bietet aber soviel Spaß, dass man sich damit auch gut einen ganzen Abend in gemütlicher Runde beschäftigen kann.
Wer Phase 10 noch nicht kennt, sollte vor dem Kauf aber auch noch einen kurzen Blick auf unseren Spielbericht zu Phase 10 Master werfen. Hierbei handelt es sich um den Nachfolger von Phase 10, der mit weiteren Phasen und zusätzlichen Aktionskarten auftrumpfen kann und in den meisten Geschäften für denselben Preis zu haben ist.