MicroMacro Crime City – Spiel des Jahres 2021

MicroMacro Crime City Wimmelbildspiel Pegasus.
85
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Man möchte meinen, in Crime City ist das Verbrechen Zuhause. An jeder Kreuzung und hinter jedem Baum lauert das Verbrechen. Überall gibt es mysteriöse Geheimnisse zu entdecken oder es verhält sich zumindest eine Person überaus verdächtig. Genau diesen Dingen gilt es in MicroMacro Crime City auf den Grund zu gehen. Das Herzstück des Spiels dürfte seiner Art nach jedem aus der eigenen Kindheit bekannt sein: ein Wimmelbild.

Der übergroße Spielplan misst 75 x 110 Zentimeter und bildet in schwarz-weiß-Tönen Crime City und seine Bürger ab. Hier findet man den Neptunpark, den Baumarkt, Schlemmer-Emmas Restaurant, den Tennis- und Segelclub, diverse Bars und Fressbuden, Autos, Fahrradfahrer, Skateboarder, Segelschiffe und wirklich unzählige Fußgänger. Das Wimmelbild ist vollgepackt mit kleinen, liebevollen Details. Und diese Details sind überaus wichtig, um die zahlreichen Verbrechen in MicroMacro Crime City zu lösen. Denn nur durch diese winzigen Kleinigkeiten lässt sich beispielsweise das Fluchtauto der Bankräuber von den normalen Fahrzeugen auf den Straßen unterscheiden oder die Gemütsstimmung einer Figur deuten. Lächelt die junge Frau da oder läuft ihr gerade eine Träne über die Wange? Alles kleinste Details.

Der Spielablauf ist dabei denkbar einfach. Ein Spieler schlüpft in die Rolle des Kommissars und nimmt sich alle Spielkarten eines Falls. Auf der ersten Karte wird die Tat kurz beschrieben und die Hauptfigur gezeigt. So wissen die Spieler, worum es ungefähr geht und nach welcher Figur sie in Crime City suchen müssen. Bereits die zweite Karte stellt den Spieler eine Frage zum Fall. Zum Beispiel: “Wen hat die Person zuvor getroffen?”, “Wo ist die Tatwaffe?” oder “Was war das Motiv?”. Mit jeder beantworteten Frage wird die nächste Karte aufgedeckt und eine weitere Frage gestellt. Auf diese Weise können die Spieler den gesamten Fall rekonstruieren und am Ende auch auflösen.

Da sich die Lösung zu jeder Frage jeweils auf der Rückseite der Karten befindet, darf der Kommissar auch aktiv mitspielen. Nur wenn die Spieler an einer Stelle eine falsche Lösung vorschlagen, muss sich der Kommissar mit Tipps und Hinweisen zurückhalten.

Ein Spiel endet, sobald alle Fragen eines Falls korrekt beantwortet werden konnten. Insgesamt befinden sich 16 Fälle mit unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrad in der Spielbox. Hat man alle einmal durchgespielt, gibt es noch ein paar Dinge in Crime City zu entdecken, für die es aber keine Fallkarten mehr gibt. Hier dürfen sich die Spieler selbst geeignete Folgefragen überlegen, um auch die letzten Geheimnisse von Crime City zu lüften.

Spielzubehör zu MicroMacro Crime City

Spielzubehör zu MicroMacro Crime City.
Spielzubehör zu MicroMacro Crime City.
  • 1 großer Spielplan / Wimmelbild
  • 120 Fall-Karten
  • 18 transparente Umschläge
  • 1 Lupe + MicroMacro-Sticker

Überblick und Spielregeln von zu MicroMacro Crime City

Spielvorbereitung

Vor dem ersten Spiel kann man den MicroMacro Sticker auf die kleine Lupe kleben. Weiter kann man die 16 Fälle des Spiels getrennt voneinander in die transparenten Umschläge legen. Jede Fall hat ein eigenes Symbol. Die Fallkarten lassen sich so gut durch das Symbol und die zugehörige Kartennummer sortieren und trennen. Schaut auch dabei auf keinen Fall die Rückseiten der Karten an.

Die 16 Fälle werden getrennt in Umschläge gepackt.
Die 16 Fälle werden getrennt in Umschläge gepackt.

Aufbau: Legt das große Wimmelbild in die Tischmitte und sorgt dafür, dass alle Spieler gut um den Tisch herumgehen können. Ausreichend Licht sollte vorhanden sein. Legt die Lupe bereit (oder idealerweise noch mehr Lupen aus dem Haushaltsbestand). Bestimmt einen Spieler, der die Rolle des Kommissars übernimmt. Dieser erhält alle Karten des Falls und legt sie vor sich ab. Jetzt geht es los!

Spielablauf – So wird MicroMacro Crime City gespielt

Ziel des Spiels ist es, gemeinsam Hinweise in dem großen Wimmelbild zu finden und alle offenen Fragen zu jeweiligen Kriminalfall zu beantworten.

Die Startkarte und die erste Frage.
Die Startkarte und die erste Frage.

Das Spiel beginnt der Kommissar mit dem Vorlesen der ersten Start-Karte. Darauf erhält man eine kurze Information zum Tathergang. Weiter ist auf der Karte auch das Bild der Hauptfigur zu sehen, um die es in diesem Fall geht und die es auf dem Wimmelbild hauptsächlich zu finden gilt. Nach dem Vorlesen wird die Karte beiseite gelegt und die Vorderseite der zweiten Karte wird sichtbar. Darauf steht die erste Frage, zu der die Spieler eine passende Antwort finden müssen.

Um eine der Fragen zu beantworten, müssen die Spieler den passenden Bildausschnitt auf dem Wimmelbild finden. Sobald sie eine Theorie haben und sich auf einen Auschnitt einigen konnten, dreht der Kommissar die Fragekarte um. Auf deren Rückseite ist ein der gesuchte Ausschnitt abgebildet. Ein kurzes Test gibt nun neue Hinweise und erklärt die Szene.

Ist die Antwort der Spieler richtig gewesen? In diesem Fall wird die Karte beiseite gelegt und die Vorderseite der nächsten Karte gibt die nachfolgende Frage preis. Auch hier wird nun wieder eine Antwort bzw. die richte Szene gesucht.

Ist die Antwort der Spieler falsch? Dann müssen sie weitersuchen. Nur darf sich der Kommissar jetzt nicht mehr aktiv an der Suche beteiligen, da er die Lösung schon kennt.

Beispiele und Bilder aus MicroMacro Crime City

Auf einigen Fallkarten bekommen die Spieler noch zusätzliche Hinweise, die ihnen bei der Ermittlungsarbeit helfen können. Und es kann auch vorkommen, dass mehr als nur eine Frage gleichzeitig offen ausliegt. Lasst euch überraschen!

Spielende – und wie geht es weiter?

Wurden alle Fragen korrekt beantwortet, ist der Fall abgeschlossen. Jetzt geht es direkt weiter mit dem nächsten Fall. Folgende Fälle befinden sich im Spiel:

Name des FallsSchwierigkeitsgrad (1-5)
Der Zylinder1/5
Der Autounfall2/5
Der Banküberfall2/5
Leo Mustache2/5
Dead Cat3/5
Süßes und Saures2/5
Alles Gute kommt von oben3/5
Spurlos verschwunden4/5
Schlemmer-Emma4/5
Kopfsache4/5
Gefährliches Hobby4/5
Lovesong4/5
Nature Kills4/5
Der maskierte Rächer4/5
Der Sonntagsspaziergang5/5
Karneval5/5
Übersicht alle Fälle aus MicroMacro Crime City

Weitere Fälle in MicroMacro Crime City

Wer nach den 16 Fällen noch nicht genug hat, kann sich auch die im Spiel versteckten Zusatzfälle lösen:

  • Am Flussufer wird ein Mann ins Wasser geschubst. Warum?
  • Im Norden der Stadt hat sich Helge ein Buch an einem Zeitungskiosk gekauft und ist anschließend verschwunden. Was ist geschehen?
  • Westlich vom Marktplatz befindet sich ein Hof. Hier wurde ein Mann erschossen. Klärt alle Fragen zu dem Verbrechen auf.

Die Profi-Variante

Wer es gerne einen Tick schwerer hätte, der kann sich auch nur die Startkarte eines Falls anschauen und dann ohne weitere Fragen und Hinweise versuchen, den gesamten Tathergang zu rekonstruieren. Das ist auf jeden Fall machbar, dauert aber pro Fall ein wenig länger. Beim ersten Versuch merkt man dann, wie hilfreich die vorherigen Fragen gewesen sind. Wer bereits 3-4 Fälle gespielt hat, sollte einen mit der Profi-Variante versuchen. So hat man mehr vom Spiel.

Fazit zum Spiel MicroMacro Crime City

MicroMacro Crime City ist die spielerische Umsetzung des Sprichworts: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Vor dem ersten Spiel waren wir skeptisch, da der Spielplan ziemlich groß und die Abbildungen darauf teilweise sehr klein sind. Zudem haben wir das Thema Wimmelbilder eigentlich hinter uns gelassen. Sowohl aus der eigenen Kindheit als auch als Eltern mit den eigenen Kindern. Nun holt uns das Thema als kooperatives Spiel wieder ein. Unsere anfängliche Skepsis war aber bereits nach den ersten beiden Fällen verflogen und wir wurden insgesamt mehr als nur positiv überrascht.

Zunächst einmal ist da der Einstieg ins Spiel. Dieser beginnt bereits auf der Spielbox, die den ersten Fall enthält. Man kann sich also noch vor dem Lesen der Spielregel ein Bild von dem machen, was einem in der Spielbox erwartet. Das ist eine tolle Idee und erinnert ein wenig an Panic Mansion. Hier konnte man auch schon mit der versiegelten Spielbox ein wenig spielen. Das Spielzubehör von MicroMacro Crime City ist dann in der Summe recht überschaubar. Eine Lupe, ein paar Karten und der Stadtplan von Crime City. Der ausgebreitete Spielplan zeigt aber, wie viel Arbeit, Zeit und Liebe zum Detail in diese Idee und die Stadtkonzeption geflossen sein muss. Wir waren zumindest alle sehr begeistert. Und auch die Namen der Täter/Opfer ließen uns hin und wieder schmunzeln. Schön wäre gewesen, wenn es für jeden Spieler eine Lupe gegeben hätte. Zum Glück hatten wir ausreichend eigene Lupen im Haus.

Entgegen unserer Erwartungen macht die Suche nach den Tätern, ihrem Fluchtweg, dem Motiv, Tatwaffen und so weiter richtig viel Spaß. Hier entwickelt das Spiel einen regelrechten Sog. Man spielt automatisch einen Fall nach dem anderen runter und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. Zumindest ging es uns so. Nach bereits diversen abgeschlossenen Escape-Room-Spielen und Deduktionsspielen haben bei MicroMacro Crime City erstmal auch die Kinder freiwillig und leidenschaftlich bei der Suche geholfen und bis zum Ende mitgefiebert. Meistens haben sie die nächsten Hinweise deutlich schneller gefunden, als die Erwachsenen und waren bei der Suche kaum noch zu stoppen.

Gerade weil das Spielkonzept zusammen mit den Kindern bei uns so gezündet hat, wären uns an der einen oder anderen Stelle familienfreundlichere Verbrechen lieber gewesen. Es wird zwar alles sehr verniedlicht dargestellt. Am Ende geht es aber trotzdem gelegentlich um Raubüberfälle, Vergeltung, Gangs, Mord durch Totschlag oder Vergiftungen.

Mit dem Spielplan liegend auf dem Tisch wird das Spiel zu viert eine Herausforderung. Da knallen plötzlich Köpfe aneinander oder der Kopf eines Mitspielers wirft riesige Schatten auf Crime City, was die Suche natürlich erschwert. Wer die Möglichkeit hat, das Wimmelbild auf Augenhöhe an einer Wand zu befestigen und gut auszuleuchten, der kann MicroMacro gerne auch in größeren Runden spielen. Auf dem klassischen Spiel- oder Küchentisch würden wir eher das Spiel zu zweit oder maximal zu dritt empfehlen.

Am Ende geht leider alles viel zu schnell vorbei. Mit den 16 Fällen des Spiels + die Zusatzaufgaben waren wir zwei Abende beschäftigt. Gerade die ersten Fällen beanspruchen nur wenige Minuten und sind wahnsinnig schnell absolviert. Später sind wir dann auf die Profi-Variante umgestiegen, was noch mal deutlich mehr Kommunikation und Interaktion ins Spielgeschehen gebracht hat. Und auch mehr Zeit bis zur Lösung kostete. Das hat insgesamt wirklich viel Spaß gemacht. Könnten wir uns für eine Fortsetzung des Konzepts etwas wünschen, dann wäre das: ein noch größerer Plan, mehr Fälle mit Nebenhandlungen und auch gerne mal falsche Fährten. Und für das gemeinsame Spiel mit den kleineren Detektiven auch gerne etwas gewaltfreiere Verbrechen. Es kann ja auch einfach mal nur ein Fahrrad gestohlen worden sein.

Unsere Bewertung zu MicroMacro Crime City
Fazit
Eine simple Idee, die hier wirklich großartig umgesetzt wurde. Bei uns hat das Spiel gezündet und eine regelrechte Sogwirkung erzeugt. Zwischen dem ersten und letzten Fall kam kein anderes Spiel auf den Tisch. Dringend ausprobieren!
Originalität / Idee
80
Spielzubehör
85
Langzeitspaß
90
85
Gesamtergebnis
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