In Break In Alcatraz schreiben wir Geschichte. Wir befinden uns im Jahre 1962. Genauer gesagt am 11. Juni 1962, dem Tag, an dem der erste und letzte erfolgreiche Ausbruch aus dem sichersten Gefängnis der Welt gelang. Und wir sind dabei. Als Teil des Fluchtteams müssen wir zunächst unbemerkt auf die Insel gelangen, in das Hochsicherheitsgefängnis eindringen, unseren Komplizen Frank finden und dann gemeinsam und unbemerkt wieder ausbrechen. In diesem Sinne spielen wir hier sowohl den Einbruch (Break In) als auch die Flucht von Alcatraz.
Das Spielprinzip ist dabei nicht neu und dem anderer Escape-Room-Spiele recht ähnlich. Es werden hauptsächlich Rätselaufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gelöst und Hinweise oder bestimmte Symbole auf der Spielbox gesucht. Für uns neu ist aber die Umsetzung. Denn die gesamte Geschichte findet auf einem 3D Spielplan statt, der sich mit jedem gelösten Rätsel und jeder erfolgreich absolvierten Aufgabe weiter entfaltet. Man dringt hier im wörtlichen Sinn in das Gefängnis ein, in dem man immer mehr Ebenen der Spielbox öffnet, umklappt und so immer weiter entfaltet. Zu Beginn steht man noch auf der Fähre und kann nur einen Blick auf die Gefängnisinsel werfen. In der Mitte des Spiels befindet man sich dann regelrecht im Inneren des Gefängnisses und startet die Flucht des Teams. Allein das Erkunden des Spielplans ist hier ein kleines Highlight.
Auf ihrem Weg müssen die Spieler auf der einen Seite Symbole auf der Spielbox finden, um sich die entsprechenden Hinweiskarten anschauen zu dürfen. Auf der anderen Seite müssen Aufgaben und Rätsel gelöst werden, um sich weitere Hinweise zu erspielen. Jedes Rätsel besteht dabei aus drei Elementen: einer Zahl, einem Symbol und einer Farbe. Hat man alle drei Informationen gefunden, nimmt man einen der Lösungsstreifen (passend zum Symbol), schiebt ihn bis zu einer bestimmten Stelle (Farbmarkierung) in den vorgegeben Schlitz auf der Spielbox (Zahl). In einem Sichtfenster erscheint dann ein neues Symbol, dessen Karte sich die Spieler dann nehmen und anschauen dürfen. Falsche Lösungen verweisen dagegen die Hilfekarte des Rätsels.
Sollten die Spieler an einer Stelle einmal nicht weiterkommen, kann man sich über Hilfskarten entscheidende Tipps geben lassen. Damit das nicht versehentlich geschieht, sind alle Tipps kodiert und lassen sich nur mit dem beiliegenden Decoder entschlüsseln. Mit jedem richtig gelösten Rätsel kommt die Geschichte Stück für Stück voran.
Das Spiel endet dann entweder mit der erfolgreichen oder missglückten Flucht von Alcatraz. Und wer dann noch nicht genug vom Einbrechen hat, kann mit den bereits erhältlichen Sets direkt in Chichen Itza oder der Area 51 eindringen.
Spielzubehör von Break In Alcatraz
- 1 3D Spielbrett / Alcatraz
- 54 Rätselkarten und Hinweise
- 7 Lösungsstreifen
- 1 Funkgerät mit Dekoder
- 1 Umschlag mit geheimen Teilen
- 2 geheime Bauteile
Überblick und Spielregeln zu Break In Alcatraz
Spielvorbereitung
Hebt den Deckel der Spielbox vorsichtig an. Darunter befindet sich bereits die geschlossene Spielbox, also der 3D Plan, der erst im Spielverlauf geöffnet werden darf. In der Box findet ihr auch viele Symbolkarten, einen Decoder, einen Umschlag und Lösungsstreifen. Legt alles neben dem Spielfeld bereitgelegt. Sucht auch aus dem Kartenstapel die beiden Karten mit den Symbolen Werkzeugkoffer und Briefkasten heraus. Das sind eure Startkarten. Der Einruch kann starten.
Spielablauf – So wird Break In Alcatraz gespielt
Ziel des Spiels ist es, unbemerkt in Alcatraz einzudringen und mit seinen Komplizen wieder unbemerkt herauszukommen. Um das zu schaffen, müssen diverse Rätsel und Aufgaben gelöst werden.
Das Spiel beginnt mit dem Einführungstext der Spielregel und den ersten beiden Rätselkarten (Werkzeugkiste + Brief). Von hier an beginnt der Weg nach Alcatraz. Neue Informationen erhalten die Spieler dann über die zahlreichen Symbolkarten. Wenn man einmal nicht weiterkommt, kann man sich die entsprechenden Hilfen mittels Decoder auf den Hinweiskarten durchlesen.
Symbole finden und Rätsel lösen
Um die Geschichte voranzutreiben bleiben den Spielern im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Sie müssen Symbole auf den sichtbaren Bereichen der Box finden uns sich die passenden Symbolkarten aus dem Stapel suchen. Weiter müssen sie die aktuellen Aufgaben lösen, die Lösung mit den Lösungsstreifen überprüfen und sich so neue Symbole freispielen.
Symbole finden: Diese sind eigentlich offensichtlich, zumal sie sehr groß und auch noch farblich hinterlegt auf der Spielbox abgedruckt sind. Hier sollte wirklich niemand Schwierigkeiten bekommen.
Lösungsstreifen benutzen: In der Regel benötigt man in Break In Alcatraz drei Informationen, um eine neue Symbolkarte freizuspielen – ein Symbol, eine Farbe und eine Zahl. Hat man alles, kann man anhand des Symbols den richtigen Lösungsstreifen bestimmen. Mit der Zahl weiß man, wo man den Streifen reinschieben muss. Und mit der Farbe wird klar, wie weit der Streifen in den Schlitz geschoben werden soll. Am Ende zeigt sich am Sichtfenster unter dem Schlitz ein neues Symbol – die entsprechende Karte zu dem Symbol verweist entweder auf die Hilfskarte (falls die Lösung falsch ist) oder auf die nächste Rätselkarte, auf der es neue Hinweise und Aufgaben gibt.
Auf die einzelnen Rätsel im Spiel wollen wir hier nicht konkret eingehen. Nur soviel: In der Box steckt eine bunte Mischung von super einfach über normal bis hin zu richtig schwer. Mehr dazu dann noch im Fazit.
Was, wenn es nicht mehr weitergeht?
Hierzu gibt es verschiedene Hinweiskarten, die an den entsprechenden Stellen hilfreiche Tipps geben. Damit man nicht versehentlich etwas liest, was …..
Spielende – Seid ihr entkommen?
Das Spiel endet, sobald die Flucht gelungen oder misslungen ist. Die letzte Karte wird euch schon zeigen, wir gut ihr euch bei der Flucht von Alcatraz angestellt habt. Es erfolgt aber keine Punktwertung. Man hat es entweder ganz, teilweise oder gar nicht geschafft.
Fazit zum Spiel Break In Alcatraz
In klassischen Escape-Rooms müssen die Spieler innerhalb eines Zeitfensters aus dem Raum entkommen. Break In Alcatraz ist da gar nicht so anderes. Auch hier müssen wir am Ende unbemerkt wieder von der Insel entkommen. Der Unterschied ist nur, dass wir zu Beginn erst ins Gefängnis eindringen sollen. Statt nur aus einem Raum auszubrechen (Escape Room), müssen wir auch einen Weg hinein finden. Faktisch stecken in Break In Alcatraz so 2 Spiele in einem. Das macht sich auch in der Spielzeit von 120 Minuten bemerkbar. Für unseren Durchlauf haben wir sogar 154 Minuten benötigt (inkl. kurzes Regellesen). Man sollte also etwas mehr Zeit einplanen.
Unsere Vorfreude auf das Spiel war hoch. Die Idee eines quasi umgekehrten Escape Rooms hat uns richtig motiviert. Auch die Idee der Umsetzung als 3D Spielbox, die sich langsam immer mehr entfaltet und neue Bereiche freigibt, ist richtig gut. Allein die Umsetzung dieser Idee ist an manchen Stellen missglückt, was mit der Zeit auch unsere Spielspaß geschmälert hat. Die Box sieht zweifelsfrei toll aus. Leider sind einige Motive und Abbildungen auf den Böden und 3D-Elementen teilweise stark verrutscht. Das hat uns beispielsweise eines der Rätsel bei der Flucht sehr erschwert. Auch hatten wir Probleme bei einem Rätsel zu den Zellennummern, da sich der eigentlich gesuchte Bereich am Ende auf der gegenüberliegenden Seite befand. Auch die Verarbeitung des Umschlags mit dem Zusatzrätsel ist nicht optimal. Die Faltlinien sind so eng, dass bereits nach dem ersten Öffnen und Schließen Gebrauchsspuren sichtbar werden. Das sind am Ende alles Kleinigkeiten, aber in der Summe hat sich das doch stark auf unseren Spaß beim Spiel ausgewirkt.
Die Rätsel im Spiel sind dann recht abwechslungsreich. Das ist aber nicht nur positiv gemeint. Von sehr leicht über durchschnittlich bis schwer ist alles dabei. Da stellt sich die Frage nach der Zielgruppe. Leider sind auch Rätsel dabei gewesen, die wir selbst nach der Lösung nicht zwingend logisch nachvollziehen konnten. Einige der Aufgaben sind am Ende auch “nur” Fleißarbeit. Das fühlt sich an der einen oder anderen Stelle wie Arbeit an. Für uns zumindest. Zum Stichwort “Arbeit” sollte man auch wissen, dass die Rätselkarten hier vollgepackt mit Textauszügen sind. Zum einen wird so die Handlung vorangetrieben, zum anderen erhalten die Spieler so ihre Aufgaben. Im Vergleich zu Spielen wie Sherlock, Unlock! oder E.X.I.T muss hier im Spielverlauf verhältnismäßig viel gelesen werden.
Zuletzt noch drei Punkte, die uns nicht gefallen haben.
Die Lösungsstreifen. Erstmal muss man aufpassen, dass die einem nicht durch den Schlitz in die Box fallen. Ist uns gleich beim ersten Mal passiert. Steckt der Streifen dann im Schlitz, wird im Sichtfenster entweder das gesuchte Symbol des Rätsels oder immer nur derselbe Hinweis auf die entsprechende Hilfskarte gezeigt. Hier hätten wir uns mehr “falsche Fährten” gewünscht. So besteht die Gefahr, dass man irgendwann entnervt gleich alle drei Farben oder Zahlenschlitze ausprobiert, bis das das richtige Symbol erscheint.
Überraschungen: Es gibt auch Dinge in der Box zu entdecken, die eigentlich schon beim Lesen der Spielregel verraten werden. Hier hätten wir uns mehr Zurückhaltung der Redaktion gewünscht! Nehmt uns doch bitte nicht schon vor dem ersten Spielzug die Überraschungen weg.
Ordnung: Im Spielverlauf werden recht viele Karten aufgedeckt. Leider ist nicht immer klar, wann man eine Karte wieder weglegen darf. Das wurde beispielsweise bei Unlock! besser gelöst, da hier jede neue Karte immer anzeigt, welche alten Karten nicht mehr benötigt werden. Das sorgt für Ordnung auf dem Tisch und minimiert auch die Zahl der Hinweise, die man bei den noch bevorstehenden Aufgaben berücksichtigen muss.
Unterm Strich hat uns Break In Alcatraz rund 2,5 Stunden abwechslungsreichen Spielspaß und manchmal leider auch vermeidbare Frustmomente beschert. Zweifelsfrei gab es viele schöne Augenblicke im Spiel. Das Auffalten und Entdecken der Box machte ungeheuer viel Spaß. Nur leider muss man im Inneren des Gefängnisses dann tatsächlich wenig erkunden. Die Symbole, die man dort finden soll, werden dem Spieler quasi auf dem Silbertablett serviert. Es ist eigentlich unmöglich, diese zu übersehen. Einige Rätsel haben uns dann angenehm gefordert und die Köpfe zum Rauchen gebracht. Vor allem die Flucht aus der Zelle bis zum Boot hat uns richtig gut gefallen. Da kam noch einmal Stimmung auf.
Man merkt dem Spiel an, dass es das erste der neuen Break-In-Serie ist. Es kann gut sein, dass die nächsten Fälle “Area 51” und “Chichen Itza” bereits eine Schippe drauflegen und der eine oder andere (aus unserer Sicht) Mangel dort bereits behoben ist. Wir sind auf jeden Fall froh, diesen Ausflug in die Break-In-Serie gemacht zu haben. Schon allein, weil es mal was anderes gewesen ist. Wir haben allerdings nicht vor, so schnell wieder irgendwo einzubrechen.