Der zerstreute Pharao

In dem Such- und Merkspiel “Der zerstreute Pharao” begeben sich die Spieler auf die Suche nach den Schätzen des Pharaos. Denn dieser ist zwar furchtbar reich, aber ebenso schusselig. So hat er überall in seiner Pyramide wertvolle Gegenstände versteckt und kann sich absolut nicht mehr erinnern, in welchen Ecken und Winkeln er welches Kleinod verschwinden lassen hat. Das Kinder- und Familienspiel erschien bereits 1997 und 2006. Wir haben uns die Neuauflage von 2015 angesehen.

Am Spielprinzip hat sich nichts geändert. Wer gut aufpasst und sich die Positionen der aufgedeckten Schätze merkt, kann viele Punkte sammeln. In jeder Runde wird eine der Suchkarten aufgedeckt und der darauf abgebildete Schatz gesucht. Unter den zahlreichen Pyramiden des Spielplans verstecken sich an manchen Stellen Schätze, an anderen wiederum nicht. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er so lange Pyramiden um jeweils ein Feld verschieben, bis er einen beliebigen Schatz freilegt. Handelt es sich dabei nicht um den gesuchten Schatz, ist der nächste Spieler an der Reihe. Handelt es sich um den gesuchten Schatz, darf der Spieler sich die aufgedeckte Suchkarte nehmen und durch das Nachziehen einer neuen Karte die nächste Schatzsuche starten.

Auf jeder Suchkarte ist dann nicht nur ein Schatz abgebildet, sondern auch eine Zahl – also Siegpunkte. Auf Suchkarten mit zwei oder drei Siegpunkten können zudem noch Symbole zu sehen sein. Diese lösen im Spiel Sonderaktionen aus. So muss bei einem Sandsturm beispielsweise der Spielplan gedreht werden oder die Spieler dürfen mittels Superkräften einen Durchgang lang bis zu  sieben Pyramiden gleichzeitig bewegen.

Sobald der Schatz der letzten Suchkarte gefunden wurde, zählen alle Spieler ihre Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Und wer es gerne etwas anspruchsvoller hat, der kann der zerstreute Pharao auch mit zusätzlichen Plättchen und Aktionen spielen und noch mehr Abwechslung ins Spiel bringen.

Spielzubehör von Der zerstreute Pharao

Spielzubehör zu der zerstreute Pharao.
Spielzubehör zu der zerstreute Pharao.
  • 47 Pyramiden aus Plastik
  • 1 Unterboden (in der Spielbox)
  • 1 Spieleinlage mit 48 Löchern
  • 12 Schatztafeln mit je vier Ecken
  • 30 Suchkarten
  • 13 Forscher-Chips
  • 5 Skarabäus-Chips
  • 3 Fluch der Mumie-Chips
  • 1 Mumien-Plättchen

Spielregeln zu Der zerstreute Pharao

Spielvorbereitungen

Die zusammengestellte Spielfläche ohne Pyramiden.

Das Spielfeld sollte vor jeder neuen Partie neu zusammengesetzt werden. Hierzu werden die zwölf Schatztafeln mit der Schatzseite nach oben beliebig in dem Unterboden eingelegt. Wichtig ist dabei nur, dass am Ende alle Felder mit einem Schatz oder einer leeren Ecke einer Schatztafel ausgefüllt sind. Die große Spieleinlage wird anschließend darüber gelegt. Zuletzt werden die Pyramiden auf der Spieleinlage so ausgeteilt, dass alle Pyramiden darauf Platz finden. Ein beliebiges Feld bleibt dabei frei.

Die Suchkarten in der zerstreute Pharao.
Die Suchkarten in der zerstreute Pharao.

Die Suchkarten werden zunächst nach ihrer Zahl auf der Rückseite sortiert und in getrennten Stapeln gemischt. Anschließend werden Sie der Reihe nach gestapelt. Der Stapel mit der Ziffer drei kommt nach unten, darüber kommen alle Suchkarten der Ziffer zwei und ganz oben liegen die Karten der Ziffer eins.

Bevor es losgeht, wird das Spielfeld noch ein paar Mal gedreht, so dass wirklich niemand mehr weiß, an welcher Stelle sich eventuell ein Schatz verbergen könnte.

Hinweis: Die 21 Chips und das Mumien-Plättchen werden erst in der Spielvariante für fortgeschrittene Spieler benötigt und kommen hier noch nicht zum Einsatz.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, die meisten Schätze des zerstreuten Pharaos zu finden und so über die erfüllten Suchkarten die meisten Punkte zu sammeln.

Eine mögliche Startformation.
Eine mögliche Startformation.

Das Spiel beginnt der mutigste Spieler am Tisch. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so deckt er die oberste Suchkarte auf. Auf der Karte ist genau ein Schatz abgebildet, den es nun zu finden gilt (im Bild beispielsweise die Brille des Pharaos). Nun darf der Spieler immer eine Pyramide nach der anderen um ein Feld verschieben und so die Felder unter den Pyramiden genauer untersuchen. Nach jeder Verschiebung kann es zu drei Situationen kommen:

Unter der Pyramide ist kein Schatz.
Unter der Pyramide ist kein Schatz.

Das Feld ist leer (1): Verschiebt ein Spieler eine Pyramide und befindet sich unter dem Feld der Pyramide keiner der zwölf Schätze, so darf der Spieler sofort eine weitere Pyramide verschieben. Diese Aktion kann er mit unterschiedlichen Pyramiden so oft wiederholen, bis er bei seiner Suche auf einen beliebigen Schatz stößt.

Der falsche Schatz.

Das Feld zeigt den falschen Schatz (2): Verschiebt ein Spieler eine Pyramide und findet einen Schatz, der allerdings aktuell nicht gesucht wird, dann endet der Spielzug des Spielers sofort und der nachfolgende Spieler kommt an die Reihe. Dieser muss nun ebenfalls denselben Schatz suchen, an dem der vorherige Spieler “gescheitert” ist.

Der richtige Schatz!

Das Feld zeigt den richtigen Schatz (3): Verschiebt ein Spieler eine Pyramide und findet den gesuchten Schatz, dann endet ebenfalls sein Spielzug. Die Suchkarte und damit die darauf abgebildeten Punkte legt der Spieler vor sich ab. Der nachfolgende Spieler muss nun wieder die oberste Karte des Suchkartenstapels aufdecken und so eine neue Suche starten.

Die Suchkarten und Sonderaktionen

Die insgesamt 30 Suchkarten des Spiels bringen ihrem Besitzer jeweils ein bis drei Siegpunkte ein. Darauf abgebildet ist immer genau einer von zwölf möglichen Schätzen, die sich unter den Pyramiden verstecken. Ab den Suchkarten mit dem Punktwert zwei kann sich auf einer Suchkarte zusätzlich eines von vier Symbolen befinden: diese zeigen einen Sandsturm, einen Skorpion, einen kräftigen Ägypter oder zwei Schwerter. Durch die Symbole werden weitere Aktionen im Spiel ausgelöst.

Die vier Sonderaktionen des Spiels.
Die vier Sonderaktionen des Spiels.

Der Sandsturm: Das Spielfeld muss einmal um 90 Grad gedreht werden.

Der Skorpion: Die neue Suchkarte wird nicht sofort aufgedeckt. Dafür müssen alle Spieler der Reihe nach immer eine Pyramiden verschieben. Wer dabei zuerst auf einen beliebigen Schatz stösst, muss eine seiner bereits gewonnenen Suchkarten ablegen. Anschließend wird die neue Suchkarte mit den Skorpion aufgedeckt und das reguläre Spiel läuft weiter.

Der kräftige Ägypter (Superkräfte): Alle Spieler erhalten Superkräfte und dürfen anstatt nur einer Pyramide gleich mehrere Pyramiden auf einmal verschieben – also ein bis sieben Pyramiden mit einem Spielzug. Findet ein Spieler dabei einen falschen Schatz, darf er der nächste Spieler mit den Superkräften probieren. Das geht so lange weiter, bis der richtige Schatz gefunden wurde.

Die zwei Schwerter (Duell): Die neue Suchkarte wird nicht sofort aufgedeckt. Der aktuelle Spieler und sein linker Nachbar duellieren sich zunächst. Beide legen eine ihrer gewonnenen Suchkarten vor sich ab – das ist ihr jeweiliger Einsatz. Der aktive Spieler beginnt und muss nach den normalen Spielregeln den Schatz des andern Spielers finden. Deckt er einen falschen Schatz auf, ist sein Gegenspieler an der Reihe. Wer so zuerst den Schatz des anderen Spielers findet, erhält die Suchkarte vom Mitspieler und darf auch seine eigene Suchkarte behalten.

Spielende und Gewinner des Spiels

Eine Partie endet sofort, sobald der Schatz der letzten Suchkarte gefunden wurde. Jetzt zählen die Spieler ihre Siegpunkte zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten ist der Gewinner des Spiels.

Spielvariante für fortgeschrittene Spieler

Spielvorbereitung: Jeder Spieler erhält ein Skarabäus-Plättchen und legt es mit der Ziffer 2 nach oben vor sich ab. Das Mumien-Plättchen wird neben dem Spielplan bereitgelegt. Alle anderen Plättchen werden einzeln unter die goldenen Pyramiden gelegt. Diese werden noch einmal durchgemischt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel mit den zusätzlichen Chips.
Das Spiel mit den zusätzlichen Chips.

Änderungen im Spielablauf: Zwei beze Regeln kommen hinzu: 1. darf ein Spieler sein Skarabäus-Plättchen zweimal einsetzen und dadurch sofort einen weiteren Spielzug durchführen. 2. darf ein Spieler jedesmal unter eine goldene Pyramide schauen, wenn er in seinem Spielzug mit dieser Pyramide einen Schatz freigelegt hat.

Deckt ein Spieler einen Mumien-Chip auf, so muss er diesen wieder unter die Pyramide legen und dafür das große Mumien-Plättchen an sich nehmen. In seinem nächsten Spielzug kann er dieses wieder ablegen, muss dafür aber auf seinen Spielzug verzichten. Sollte in der Zwischenzeit ein anderer Spieler auch einen Mumien-Chip finden, erhält dieser sofort das Mumien-Plättchen.

Findet der Spieler darunter ein Plättchen mit abgebildeten Forscherhüten, legt er dieses zu sich in den Vorrat. Diese bringen bei Spielende zusätzliche Siegpunkte ein. Wer die meisten Hüte sammeln konnte erhält sechs Punkte, die zweitmeisten Hüte bringen immerhin noch drei Punkte und die Drittmeisten zwei Punkte.

Fazit zum Kinderspiel Der zerstreute Pharao

Der zerstreute Pharao geht nach den Auflagen von 1997 und 2006 in seine dritte Runde. Mit der Neuauflage bleibt glücklicherweise alles irgendwie beim alten. So bietet das Spiel – wie auch seine Vorgänger – nach dem Aufbau einen schönen optischen Reiz, der sofort zum Spielen einlädt. An den grundsätzlichen Herausforderung des Spiels, nämlich Schätze zu suchen und sich Laufwege einzuprägen, hat sich ebenfalls nicht viel geändert. So bleibt der zerstreute Pharao weiterhin eines der besseren Memory-Spiele mit außergewöhnlichem 3D-Spielfeld.

Da sich der Spielplan nach Belieben neu zusammensetzen lässt und so die Schätze ständig neue Positionen bekommen können, bleibt der Spielreiz auch dauerhaft hoch – nicht nur bei den Kindern, auch uns Erwachsenen hat das großen Spaß gemacht. Zudem sind die Kinder den Erwachsenen bei diesem Spiel mehr als ebenbürtig, da in der Regel immer der gewinnt, der sich am Besten bereits aufgedeckte Schätze und die freien Laufwege dorthin merken kann. Ein wenig Glück gehört bei den ersten Spielzügen natürlich auch dazu.

Insgesamt eine gelungene Neuauflage eines ohnehin schon tollen Familienspiels. Wer bereits eine ältere Version besitzt, sollte sich die Neuauflage unserer Meinung nach nur anschaffen, wenn er unbedingt die Spielvariante mit den zusätzlichen Plättchen ausprobieren möchte. Allen anderen kann man das Spiel bedenkenlos empfehlen – sofern man grundsätzlich keine Abneigung gegen Memory-Spiele hat.

– Herzlichen Dank an Ravensburger für das Rezensionsexemplar –

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