Orongo

75
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Im Brettspiel Orongo von Reiner Knizia betreten viele Spieler ein bereits vertrautes Eiland – die Osterinsel. Irgendwie scheint dieser Ort Spieleautoren auf eine ganz besondere Art und Weise zu faszinieren. Denn über Jahrzehnte hinweg tauchen immer wieder unterschiedliche Spiele auf, die sich mit der Insel und ihren Geheimnissen befassen: Die Osterinsel, Giants oder Rap Nui, um nur einige davon zu nennen. So auch Orongo, das nach der bedeutenden Kultstätte auf der Osterinsel benannt wurde.

In Orongo müssen die Spieler schneller als ihre Mitspieler zahlreiche Moai-Statuen errichten. Hierzu benötigen sie verschiedene Ressourcen und geeignete Bauplätze an der Küste der Insel. Zu Beginn jeder Spielrunde werden neue Ressourcen aufgedeckt und ins Spiel gebracht. Die Spieler können anschließend mit Muscheln um die Zugreihenfolge bieten und so zugleich die Anzahl an Ressourcen und Bauplätzen festlegen, die ein Spieler in der laufenden Runde in Besitz nehmen darf.

Über mehrere Runden gewinnen die Spieler so kreuz und quer über den Spielplan verteilt Bauplätze und verschiedene Rohstoffe. Die eigentliche Herausforderung ist es dann noch, alle für den Bau eines Moai benötigten Ressourcen direkt mit dem zugehörigen Bauplatz zu verbinden. Erst dann darf der Spieler einen seiner Moai auf der Kultstätte Orongo oder einem der umliegenden Küstenfeldern errichten.

Wer am schnellsten alle eigenen Moais errichtet, der darf am Ende den Haupt-Moai bauen und gewinnt das Spiel.

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Spielzubehör von Orongo

Spielzubehör von Orongo.
Spielzubehör von Orongo.
  • 1 Spielplan
  • 21 graue Moai-Figuren
  • 48 Muscheln
  • 1 Amulett-Plättchen
  • 60 Ressourcen-Plättchen
  • 4 Sichtschirme (1 pro Spieler)
  • 160 transparente Chips (40 pro Spieler)

Ausführliche Spielregeln zu Orongo

Spielvorbereitungen

  1. Der große Spielplan wird in die Tischmitte gelegt.
  2. Die 60 Ressourcen-Plättchen werden verdeckt gemischt und neben dem Spielplan bereitgelegt.
  3. Eine Moai-Figur wird an den oberen Rand des Spielplans gestellt – das ist der Haupt-Moai mit dem das Spiel beendet wird. Die restlichen Moai werden an die Spieler verteilt.
  4. Jeder Spieler nimmt sich passend zu seiner Spielerfarbe einen Sichtschirm und 40 transparente Chips.
  5. Die Muscheln werden zu gleichen Teilen zwischend den Spielern verteilt.

Spielablauf

Ziel des Spiels ist es, durch geschicktes Bieten mit den eigenen Muscheln wertvolle Ressourcen für den Bau der Moai-Statuen zu gewinnen und als erster Spieler den Haupt-Maoi zu errichten.

Der älteste Spieler wird Startspieler und erhält das Amulett-Plättchen. Gespielt wird über mehrere Runden, in denen die Spieler immer drei Phasen durchlaufen: Zuerst werden neue Ressourcen aufgedeckt und auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt. Anschließend können die Spieler eigene Muscheln bieten und so die Zugreihenfolge und die Anzahl an auslegbaren Chips bestimmen. Zuletzt werden die Chips auf Ressourcen- und Palmenfelder platzieren und gegebenenfalls Moai auf der Kultstätte Orongo und den weiteren Küstenfeldern errichtet.

Sobald der erste Spieler seinen letzten eigenen Moai errichtet hat, darf er den Haupt-Moai bauen. Wem dies zuerst gelingt, der gewinnt das Spiel.

Neue Ressourcen erschließen

Orongo-Phase1-Ressourcen-erschliessen

Auf dem Spielplan befinden sich 60 Ressourcenfelder, die mit den Zahlen 1 bis 60 durchnummeriert wurden. Passend zu jedem Ressourcenfeld gibt es genau ein Ressourcen-Plättchen mit derselben Abbildung und Ziffer.

In der ersten Spielrunde werden 8 Plättchen (bei 4 Spielern) bzw. 6 Plättchen (bei 2/3 Spielern) aufgedeckt und auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt. Zu Beginn jeder neuen Spielrunde werden je nach Spielerzahl nur noch halb so viele Ressourcen-Plättchen neu aufgedeckt – also 4 bzw. 3 neue Plättchen pro Runde.

Mit Muscheln um die Zugreihenfolge bieten

Jeder Spieler holt sich eine beliebige Anzahl an Muscheln hinter seinem Sichtschirm hervor und nimmt diese verdeckt in die Faust. Alle Spieler halten ihre Fäuste über den Spielplan und öffnen diese gleichzeitig.

Orongo-Phase2-Muscheln-bieten

Der Spieler mit den meisten Muscheln in der Hand legt diese auf das Atoll am unteren Spielplanrand und nimmt sich 3 transparente Chips der eigenen Farbe.

Der Spieler mit den zweitmeisten Muscheln in der Hand legt diese wieder hinter seinen Sichtschirm und nimmt sich 2 transparente Chips der eigenen Farbe.

Alle anderen Spieler legen ihre Muscheln wieder hinter ihre Sichtschirme und nehmen sich jeweils 1 transparenten Chip der eigenen Farbe.

Bei einem Gleichstand entscheidet das Amulett und die Sitzreihenfolge. Im Uhrzeigersinn, beginnend beim linken Nachbarn des Spielers mit dem Amulett, erhalten die Spieler den Vorrang vor Spielern, die gleich viele Muscheln geboten haben.

Orongo-Phase2-Muscheln-erhalten

Konnte oder wollte ein Spieler keine Muschel bieten, darf er sich auch keinen transparenten Chip nehmen. Dafür erhält der Spieler aber alle Muscheln, die sich aktuell auf dem Atoll befinden und darf diese hinter seinen Sichtschirm legen. Das ist der einzige Weg, um im Spiel an neue Muscheln zu gelangen.

Sollten mehrere Spieler null Muscheln geboten haben, teilen sie sich die Muscheln auf dem Atoll zu gleichen Teilen auf.

Eigene Chips platzieren

Um die Ressourcen auf dem Spielplan für den Bau der Moai nutzen zu können, müssen diese von den Spielern erst in Besitz genommen werden. Hierzu werden die transparenten Chips benötigt.

Orongo-Phase3-Chips-platzieren

Der Spieler, der in der laufenden Runde die meisten Chips auslegen darf, erhält zunächst das Amulett und legt dieses gut sichtbar vor sich ab. Anschließend darf er seine 3 transparenten Chips auf beliebigen, noch nicht besetzten Ressourcenfeldern ablegen, auf denen sich bereits Ressourcen-Plättchen befinden. Ebenfalls darf er seine Chips auf unbesetzte Palmenfelder ablegen, sofern diese mindestens an ein weiteres Feld mit einem eigenem Chip angrenzen.

Ein Beispiel: Im obigen Bild hatte der Spieler in einer vorherigen Runde bereits das Feld 52 in Besitz genommen. In der aktuellen Spielrunde kommt das Ressourcen-Plättchen mit der Nummer 55 hinzu. Der Spieler legt seine drei blauen Chips auf die Felder 55, 56 und das freie Palmenfeld an der Küste. So verbindet er seine Ressourcen und erschließt gleichzeitig einen Bauplatz für einen Moai.

Maoi und Haupt-Maoi errichten

Orongo-Phase1-Benoetigte-Ressourcen

Um einen Moai errichten zu können, benötigen die Spieler ein Palmenfeld an der Küste, ein paar Muscheln und eine bestimmte Kombination an Ressourcen. Alle diese Felder müssen miteinander verbunden sein.

Eine der folgenden vier Kombinationen an Ressourcen wird zusätzlich zu dem Palmenfeld benötigt:  1 Steinbruch ODER 2 Einheiten an Nahrung ODER 1 Vogelmann + 1 Nest ODER 1 Tempel + 1 Gottheit.

Orongo-Phase3-Moai-errichten

Besitzt ein Spieler nach dem Auslegen seiner Chips eine zusammenhängende Gruppe an passenden Ressourcen sowie mindestens einem Palmenfeld an der Küste, so muss er den Moai errichten.

Hierzu stellt er den Moai auf das freie, erschlossene Palmenfeld an der Küste und legt jeweils eine Muschel auf die dafür verwendeten Ressourcen. So wird signalisiert, dass die Ressource verbraucht wurde. Das Feld mit der Plättchen und der Muschel kann aber weiterhin als Verbindungsglied zwischen anderen Feldern benutzt werden.

Sobald ein Spieler alle seine Moai verbaut hat, darf er auf die gleiche Weise den Haupt-Moai errichten.

Spielende und Gewinner des Spiels

Eine Partie Orongo endet sofort, sobald der erste Spieler den Haupt-Moai errichtet hat. Das ist dann automatisch auch der Gewinner des Spiels.

Fazit zum Brettspiel Orongo

MIt Orongo begeben wir uns wieder einmal auf die Osterinsel. Der Start in die erste Partie gelingt schnell, da sich der Spielablauf tatsächlich auf die drei Phasen Ressourcen aufdecken, Muscheln bieten und eigene Chips platzieren beschränkt.  Die Spielregeln selbst sollte man vor dem ersten Spiel sehr gut lesen und auch griffbereit haben.

Das Spielzubehör von Orongo ist insgesamt von sehr guter Qualität. Hier hat man sich sichtlich bemüht, den Spielern schönes Material zur Verfügung zu stellen. Trotzdem müssen wir hier teilweise kritischere Töne anschlagen. Die großen Moai-Figuren sind hübsch anzusehen und es macht wirklich Spaß, diese an den Küstenregionen des Spielplans zu errichten. Die einzelnen Ressourcen-Plättchen sind aus Karton – allerdings sind diese zu dünn und die Abbildungen darauf sind identisch mit den Abbildungen auf dem Spielplan. Hier hätten wir uns eine andersfarbige Variante gewünscht, damit sich die verfügbaren Ressourcen deutlicher vom Spielplan abheben und man leichter erkennen kann, auf welchen Feldern bereits Plättchen liegen. Auch ein kleiner Leinensack zum verdeckten Nachziehen neuer Ressourcen-Plättchen hätte dem Spiel nicht geschadet. Die transparenten Chips erfüllen dagegen ihre Aufgabe ordentlich. Man kann sie auf dem Spielplan gut auseinander halten und abgelegt auf einem Plättchen kann man durch sie hindurch noch alle Informationen und Zahlen erkennen. Eine schöne Idee. Ebenfalls ein wenig gehadert haben wir dagegen mit den Muscheln. Die sehen zwar sehr schön aus, haben aber leider auf keiner Seite eine ebene Fläche – das erschwert das Ablegen auf den Plastikchips, die ja ebenfalls bereits auf den Ressourcen-Plättchen abgelegt wurden. Hier rutscht gerne mal was runter – insbesondere gegen Spielende, wenn nahezu der gesamte Spielplan bereits mit Plättchen, Muscheln und Chips belegt wurde.

Nichtsdestotrotz funktioniert das Spiel Orongo wirklich sehr gut. Zu Beginn erschließen die Spieler erste Ressourcen und Palmenfelder und alles wirkt zunächst ein wenig planlos. Hier bekommt man auch in den Folgepartien wenig Struktur rein, weil die 60 Ressourcenfelder immer verdeckt gezogen werden. Mal liegen diese passend nebeneinander, mal startet man an allen vier Rändern des Spielplans. Hier muss man sich der Herausforderung stellen, flexibel bleiben und eben erst einmal das nehmen, was angeboten wird. Je mehr Ressourcen dann ins Spiel gelangen, um so mehr taktische (und manchmal auch sehr glückliche) Möglichkeiten tun sich den Spielern auf. Wichtig ist auch, nicht nur auf die eigenen Ressourcen zu achten, sondern die Aktionen der Mitspieler gut im Auge zu behalten und diesen den Bau ihrer Moai-Statuen nicht zu leicht zu machen.

Empfehlen kann man Orongo eigentlich allen Spielertypen vom Wenigspieler bis hin zum Vielspieler. Auch zu zweit funktioniert Orongo erstaunlich gut, obgleich die Biet-Komponente hierbei ein wenig an Reiz verliert.

Insgesamt erwartet die Spieler ein leichtes und vor allem leicht zu erlernendes Biet- und Legespiel, das ihnen trotz überschaubarer Spielregeln viel Raum zum Entfalten bietet, ein wenig Taktieren ermöglicht und von einem zügigen Spielablauf profitiert.

– Herzlichen Dank an Ravensburger für das Rezensionsexemplar –

Unsere Bewertung zu Orongo
Fazit
Interessantes Biet- und Legespiel mit niedriger Einstiegshürde und schönem Spielzubehör, bei dem gerne auch mal der glücklichere Spieler gewinnt.
Originalität / Idee
70
Spielzubehör
85
Langzeitspaß
70
75
Gesamtergebnis
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