Das Lama ist wieder zurück. Und dieses Mal hat es Würfel im Gepäck. Denn mit L.A.M.A. Dice erhält das beliebte Kartenspiel von Reiner Knizia nach dem ersten Ableger L.A.M.A. Party nun auch eine eigene Würfelspiel-Variante. Was gleich bleibt, ist das eigentliche Spielmotto: Lege Alle Minuspunkte Ab. Ebenfalls identisch sind die Zahlenwerte 1 – 6 und das berühmte Lama, mit denen die Minuspunkte gesammelt werden. Und auch die Wertungschips in weiß und schwarz sind mit dabei. Alles andere ist in L.A.M.A. Dice dann tatsächlich neu.
So werden im Spielverlauf keine Werte in aufsteigender Form benötigt. Dafür braucht es nun Würfelglück. In der Tischmitte liegt eine Lama-Reihe mit 7 Karten aus. Vor jedem Spieler liegt eine eigene Kartenreihe aus 6 Karten. Ist ein Spieler am Zug, kann er einmal mit 3 Würfeln werfen. Das erste Ergebnis zählt sofort. Zeigt mindestens einer der Würfel eine Zahl (oder ein Lama), die er noch in seiner eigenen Kartenreihe hat, darf er die Karte und damit die Minuspunkte abwerfen. Hat der Spieler drei Lamas gewürfelt, darf er sogar einen seiner Chips zurück in den Vorrat legen. Soweit ist alles gut.
Aber würfelt der Spieler eine Zahl (oder ein Lama), die er nicht mehr vor sich liegen hat, muss er diese aus der Lama-Reihe in der Tischmitte nehmen und vor sich ablegen. Schlimmer wird es noch, wenn das Würfelergebnis keine Zahl seiner Kartenreihe oder der Lama-Reihe in der Tischmitte zeigt. Dann muss der Spieler nämlich alle Karten der Lama-Reihe nehmen und den Durchgang sofort beenden. Die Wertung erfolgt.
Es wird so lange gespielt, bis der erste Spieler 40 oder mehr Minuspunkte besitzt. Wer zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Punkte hat, gewinnt automatisch die Partie.
Spielzubehör zu L.A.M.A. Dice
- 3 Würfel
- 7 Kärtchen für die offene Auslage
- 36 Kärtchen
- 20 schwarze Chips mit Wert 10
- 50 weiße Chips mit Wert 1
Überblick und Spielregeln zu L.A.M.A. Dice
Spielvorbereitungen
Legt die Kärtchen mit der schwarzen Rückseite offen in die Tischmitte. Das ist die Lama-Reihe. Die Karten sollten aufgedeckt ein L.A.M.A. und die Zahlen 1 – 6 zeigen. In der richtigen Reihenfolge abgelegt sollte ein Regenbogen zu sehen sein. Alle anderen Kärtchen werden gemischt. Jeder Spieler erhält 6 Karten, die er offen vor sich ablegt. Legt die Wertungschips und die Würfel bereit. Das Spiel geht los.
Spielablauf – So wird L.A.M.A. Dice gespielt
Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler alle eigenen Karten abzulegen. Also wie bei L.A.M.A. üblich alle Minuspunkte loszuwerden.
Das Spiel beginnt der jüngste Spieler. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so muss er eine von 2 möglichen Aktionen wählen: Entweder würfeln oder aussteigen.
Würfeln, Würfeln, Würfeln
Entscheidet sich der Spieler zu würfeln, wirft er alle 3 Würfel einmal. Abhängig vom Wurfergebnis und seiner eigenen Kartenauslage kann es nun zu vier unterschiedlichen Fällen kommen.
1. Mindestens ein Würfel entspricht dem Wert einer Karte der eigene Auslage? In diesem Fall hat der Spieler Glück gehabt. Er darf jede seiner Karten abwerfen, deren Wert (oder Lama) er geworfen hat. Hat er mehrere Karten desselben Werts ausliegen, darf er pro Würfel, der diesen Wert zeigt, eine Karte abwerfen. Hier im Beispiel wird der Spieler gleich drei Karten auf einmal los – die 1, 4 und 5.
2. Alle 3 Würfel zeigen ein Lama? Noch besser! Jetzt darf der Spieler einen beliebigen seiner Wertungschips zurück in den Vorrat legen. Das kann ein 1er oder ein 10er Chip sein. Der Spieler darf in diesem Zug aber keine Karte abwerfen, auch nicht, wenn er noch ein Lama in seiner Auslage hat.
3. Alle Würfel zeigen Werte, die der Spieler nicht mehr in seiner Auslage hat? Das ist schlecht! Jetzt muss er sich eine Karte aus der Lama-Reihe der Tischmitte nehmen, die dem Wert eines der drei Würfel entspricht. Die Karte legt der Spieler offen in seine Auslage – er kann sie also in einem späteren Spielzug wieder abwerfen, wenn er den passenden Wert würfelt.
4. Alle Würfel zeigen Werte, die weder in der Spielerauslage noch in der Lama-Reihe liegen? Ende! Verzockt! Der Spieler muss alle Karten der Lama-Reihe nehmen und der Durchgang endet sofort für alle Spieler.
Aussteigen und abwarten
Wem die Zockerei zu heiß wird, der kann statt zu würfeln auch aussteigen. In diesem Fall dreht der Spieler alle restlichen Karten der eigenen Auslage auf die Rückseite. Alle anderen Spieler setzen die Runde fort.
Wann endet ein Durchgang und was passiert?
Ein Durchgang endet, sobald ein Spieler keine Kärtchen mehr vor sich liegen hat, alle Spieler ausgestiegen sind oder keine Karte mehr in der Lama-Reihe liegt. Jetzt zählen alle Spieler ihre Minuspunkte in der eigenen Auslage. Jedes Lama bringt 10 Minuspunkte, jede Zahlenkarte bringt Minuspunkte entsprechend ihrem Wert. Wobei hier jede Zahl nur einmal gewertet wird. Hat ein Spieler also mehrere 3er vor sich liegen, erhält er dafür nur 3 Minuspunkte.
Jeder Spieler nimmt sich so viele Wertungschips aus dem allgemeinen Vorrat, wie er Minuspunkte gesammelt hat. Ein Tauschen von 10x1erChips gegen 1x10er Chip ist dabei erlaubt. Dann wird die nächste Runde gestartet. Alle Karten mit schwarzer Rückseite kommen als Lama-Reihe wieder in die Tischmitte. Der Rest wird gemischt und wieder zu je 6 Karten an die Spieler verteilt.
Spielende und Gewinner des Spiels
Das Spiel endet, sobald der erste Spieler 40 oder mehr Minuspunkte hat. Der Spieler, der zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Minuspunkten hat, ist der Gewinner von L.A.M.A. Dice.
Fazit zum Würfelspiel L.A.M.A. Dice
Würfelspiel-Adaptionen zu erfolgreichen Spielen erscheinen inzwischen so regelmäßig, dass man sich schon fast daran gewöhnt hat. Sei es nun das Wizard-Würfelspiel, die Dice Charmer von Rajas of the Ganges, die X-te Erweiterung zu Qwixx oder eben nun L.A.M.A. Dice. Wobei wir letzteres nicht auf dem Schirm hatten. Was hauptsächlich daran liegt, dass das Kartenspiel L.A.M.A. noch gar nicht so alt ist und mit seiner Party Edition erst kürzlich eine Fortsetzung bekommen hatte. Aber zurück zum L.A.M.A-Würfelspiel.
Das Spielzubehör ist gut und von derselben Qualität, wie auch die Kartenspiele. Besonders gut gefallen haben uns diese Mal wieder die Karten. Erstens, weil diese zusammengelegt einen schönen Regenbogen ergeben, zweitens, weil man deren Kartengröße in der Spielregel mit dem Wort “Kärtchen” entsprechend gewürdigt hat. Das sind zwar nur unbedeutende Kleinigkeiten für ein Würfelspiel, uns hat das aber gefallen. Die Kärtchen sind übrigens deutlich dicker als die Standardkarten von Amigo. Daran muss man sich beim Mischen erstmal gewöhnen.
Die Spielregeln und der Ablauf sind mindestens so einfach wie beim Kartenspiel. Ein schneller Einstieg in die erste Partie ist garantiert. So spielt sich eine Runde L.A.M.A. Dice recht schnell und locker runter. Im Wesentlichen wird immer einmal gewürfelt. Passt die Zahl, wirft man Minuspunkte ab. Passt sie nicht, erhält man neue Minuspunkte. Da das erste Würfelergebnis direkt zählt und man auch keine besonderen Aktionen zur Verfügung hat, die den Wurf beeinflussen können, bestimmt allein das Glück über Sieg und Niederlage. Die Herausforderung des Spiels liegt dann eher darin, im richtigen Moment auszusteigen. Oder es eben darauf ankommen zu lassen.
Für unseren Geschmack kommt das Zockergefühl hier aber viel zu kurz. Ein Wurf, das war es dann. Der Spieler trifft in seinem gesamten Spielzug eigentlich nur eine einzige Entscheidung: würfeln oder aussteigen? Ein Hauch von Spannung entsteht zwar beim Würfeln. Dieser Moment ist aber viel zu schnell vorbei. Das Zockergefühl hätte man durchaus mehr ausreizen können. Beispielsweise durch das klassische “bis zu 3x würfeln”. Oder die Möglichkeit, wenigstens einen Würfel ein zweites Mal werfen zu dürfen. Alternativ hätte man auch pro Wurf nur eine Karte abwerfen können, egal, ob mehrere Würfel eine passende Zahl zeigen. In all diesen Fällen könnte der Spieler zumindest 1-2 Entscheidungen pro Spielzug treffen. So ist man der Macht seines einzigen Wurfes quasi ausgeliefert und handelt anschließend eigentlich nur das Ergebnis schnell ab. Man hat keine Chance, sein Glück ein wenig herauszufordern. Das ist schade und für uns unterm Strich zu wenig, um L.A.M.A. Dice häufiger auf den Tisch zu bringen. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
Allein wegen dem sympathischen Lama würden wir das Würfelspiel jederzeit wieder für 1-2 Runden mitspielen. Auch als Absacker wird es bestimmt noch ein paar Mal auf dem Tisch landen. Für mehr reicht es unserer Meinung nach aber nicht.
