Pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum von Amigo erscheint das zum Spiel des Jahres nominierte Kartenspiel L.A.M.A. in einer Party Edition. Am Spielprinzip ändert sich dabei zunächst nichts. Die Buchstaben L.A.M.A. stehen auch in der Party Edition für Lege Alle Minuspunkte Ab.
Neu hinzu kommt ein pinkes Party-Lama, das als Super-Joker ständig die chronologisch aufsteigende Ordnung der Zahlenkarten crashed. Weiter sind durch die neuen Pluskarten auch Mehrfachzüge eines Spielers möglich. Und mit den neuen 20er-Chips in pink lassen sich mit einem Rundensieg nun 20 Minuspunkte auf einmal neutralisieren.
Und so wird gespielt: Jeder Spieler startet mit sechs Handkarten. Auf diesen können wieder Zahlen mit den Werten 1 – 6 oder ein L.A.M.A abgebildet sein. Auf manchen Zahlenkarten steht neben der Zahl nun ein Plus. Und unter die L.A.M.A.s hat sich jetzt noch ein echtes Party-Lama gesellt, das wie ein Joker funktioniert.
In der Tischmitte liegt ein Nachzieh- und ein Ablagestapel. Die oberste Karte des Ablagestapel muss jeweils bedient werden. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er eine Karte mit demselben Wert oder maximal einer Zahl höher darauf ablegen. Legt der Spieler dabei eine Zahlenkarte mit einem Plus ab, ist er sofort noch einmal am Zug.
L.A.M.A.s dürfen weiter nur auf Karten mit dem Wert 6 oder andere L.A.M.A.-Karten gelegt werden. Karten mit dem Wert 1 dagegen nur auf L.A.M.A.-Karten. So schließt sich der (Ablege-)Kreis. Ausnahme hier ist das Party-Lama. Das darf auf jeder beliebigen Karte abgelegt werden. Danach geht es wieder mit der 1 weiter.
In seinem Spielzug darf ein Spieler eine Karte aus der Hand ablegen, eine Karte vom Nachziehstapel aufnehmen oder aus der laufenden Runde aussteigen. In diesem Fall legt er seine restlichen Handkarten verdeckt vor sich ab.
Sobald alle Spieler ausgestiegen sind oder ein Spieler alle Karten ablegen konnte, endet ein Durchgang. Jetzt erhalten die Spieler für die verbliebenen Handkarten Minuspunkte. Wer alle Karten ablegen konnte, darf dagegen Minuspunkte auf vorherigen Runden wieder zurückgeben.
Sobald ein Spieler über mehrere Runden verteilt 40 oder mehr Minuspunkte sammeln konnte, endet das Spiel. Der Spieler mit den insgesamt wenigsten Minuspunkten ist dann der Gewinner von L.A.M.A.
Spielzubehör der L.A.M.A. Party Edition
- 42 Zahlenkarten mit den Werten 1-6
- 6 Pluskarten mit den Werten 1-6
- 7 L.A.M.A.-Karten
- 1 Party-L.A.M.A.-Karte
- 6 pinke Chips (20er)
- 14 schwarze Chips (10er)
- 50 weiße Chips (1er)
Unterschied zwischen L.A.M.A. und der Party Edition?
Grundsätzlich ist die Anzahl an Spielkarten und Chips in beiden Spielen identisch. In beiden Kartenspielen befinden sich 56 Spielkarten und 70 Chips.
In der Party-Edition wurde eine Lamakarte (Standard) gegen das einzelne Party-Lama ausgetauscht. Weiter wurde je eine Zahlenkarte pro Wert 1-6 gegen eine Pluskarte desselben Werts ersetzt. Zuletzt wurden 6 schwarze gegen pinke Chips getauscht.
Spielerisch kommt mehr Abwechslung und vor allem Überraschungsmomente ins Spiel, da ein Spieler nun mehrmals nacheinander Karten ablegen und das Party-Lama eine Reihe unerwartet unterbrechen kann. Zudem kann ein Spieler mit den pinken Wertungschips einige schlechte Spielrunden mit nur einem Sieg wieder ungeschehen machen, da er auf einen Schlag 20 Minuspunkte loswerden kann.
Spielregeln zur L.A.M.A. Party Edition
Spielvorbereitungen
Alle Spielkarten werden gut gemischt. Anschließend erhält jeder Spieler sechs Karten verdeckt auf die Hand.
Die übrigen Karten werden als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt. Die oberste Karte wird sofort aufgedeckt (im Bild die Karte mit dem Wert 1).
Alle Chips werden als allgemeiner Vorrat neben das Spielfeld gelegt. Jeder pinke Chip hat den Wert 20, jeder schwarze den Wert 10, jeder weiße Chips den Wert 1.
Spielablauf
Ziel des Spiels ist es, die eigenen Minuspunkte auf der Hand abzulegen und so über mehrere Spielrunden verteilt die wenigsten Minuspunkte zu sammeln.
Das Spiel beginnt der jüngste Spieler. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so kann er entweder eine Karte ablegen, eine Karte nachziehen oder aus der laufenden Runde aussteigen.
Eine Karte ablegen
Beim Ablegen der Handkarten müssen folgende Regeln beachtet werden:
Die oberste Karte des Ablagestapels bestimmt den Startwert (weiter oben bei unserer Spielvorbereitung war das beispielsweise die Zahl 1).
Der aktive Spieler darf in der Regel immer genau eine Karte ablegen. Diese muss entweder denselben Wert aufweisen oder darf maximal um eine Ziffer höher sein. Auf eine 1 darf er also eine weitere 1 oder eine 2 legen.
Legt ein Spieler eine Pluskarte, ist er sofort nochmal an der Reihe und kann eine weitere Karte legen. Mehrere Pluskarten nacheinander sind erlaubt.
Auf eine Karte mit dem Wert 6 darf eine L.A.M.A-Karte gelegt werden. Auf jedes L.A.M.A dagegen weitere L.A.M.A.s oder die Zahlenkarte mit dem Wert 1.
Das Party-Lama ist ein Joker, Es darf auf jede beliebige Karte gelegt werden.
Eine Karte nachziehen
Wer keine Karte ablegen möchte oder kann, darf die oberste Karte des Nachziehstapels auf die Hand nehmen. Sollte der Nachziehstapel bereits leer sein, kann diese Aktion nicht mehr gewählt werden.
Aus der laufenden Runde aussteigen
Es kann bei L.A.M.A. durchaus Sinn machen, aus einer Runde auszusteigen anstatt immer weiter Karten nachzuziehen. Beispielsweise, wenn man nur noch drei Karten mit demselben Wert auf der Hand hat. Mehr dazu bei der Wertung des Durchgangs.
Wer aus der Runde aussteigt, legt seine verbliebenen Handkarten verdeckt vor sich ab und muss warten, bis die laufende Runde beendet wird.
Die Wertung am Ende eines Durchgangs
Sobald ein Spieler alle Handkarten abgelegt hat oder alle Spieler ausgestiegen sind, erfolgt eine Wertung. Nun decken alle Spieler ihre restlichen Handkarten auf.
Chips kassieren: Für nicht abgelegte Karten erhält jeder Spieler Minuspunkte.
Dabei wird jeder Kartenwert genau einmal gewertet. Für eine Karte mit dem Wert 1 gibt es einen Minuspunkt, eine Karte mit dem Wert 6 bringt 6 Minuspunkte. Hat ein Spieler einen Kartenwert mehrfach auf der Hand, wird dieser nur einmal berücksichtigt (siehe die 1 im Bild).
Eine nicht abgelegte L.A.M.A-Karte bringt 10 Minuspunkte ein. Auch hier gilt: hat ein Spieler mehrere L.A.M.A-Karten übrig, wird ebenfalls nur eine davon gewertet.
Für jeden Minuspunkt nimmt sich der Spieler die passende Anzahl Chips aus dem allgemeinen Vorrat. Jeder weiße Chip steht für 1 Minuspunkt, jeder schwarze Chip zähl 10 Minuspunkte und jeder pinke Chips sogar 20 Minuspunkte. Eigene weiße Chips können jederzeit im Verhältnis 10:1 gegen schwarze Chips getauscht werden. Dasselbe gilt für die neuen pinken Chips mit dem Wert 20.
Chips abgeben: Konnte ein Spieler alle Handkarten in der Runde ablegen, darf er einen seiner zuvor gesammelten Chips (weiß, schwarz und auch pink) wieder zurück in den allgemeinen Vorrat legen.
Spielende und Gewinner des Spiels
Es wird so lange gespielt, bis ein Spieler am Ende eines Durchgangs mindestens 40 Minuspunkte besitzt. Wer zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Minuspunkte hat, ist der Gewinner des Spiels.
Fazit zur Party Edition von L.A.M.A
Das Kartenspiel L.A.M.A. kommt bei uns regelmäßig auf den Tisch. Da waren wir natürlich neugierig, was die neue Party Edition zu bieten hat. Am Spielablauf und dem Regelumfang ändert sich erstmal nicht so viel. Wer L.A.M.A. bereits kennt und gespielt hat, kann im Grunde sofort weiterspielen. Schneller Einstieg, kurze Spielzeit, wenig Downtime – alles wie zuvor. Wer das erste Spiel noch nicht kennt uns es genauer wissen möchte, kann gerne in unseren Spielbericht zu L.A.M.A schauen.
Aber zurück zur Party-Edition: Die wenigen Änderungen (Party-Lama, Pluskarten, 20er Chips) bringen tatsächlich ein leicht verändertes Spielgefühl auf den Tisch. Durch die Pluskarten wird die Spielrunde stark verkürzt, da die Spieler nun in einem Zug mehrere Karten ablegen können. Es befindet sich zwar nur 6 Pluskarten im Spiel, aber hat man davon mal 2 auf der Hand, sind die eigenen Handkarten schnell runtergespielt. Dass war bei uns so der erste AHA-Moment, als ein Spieler fertig war und man selbst noch 4 Karten auf der Hand hielt.
Das Party-Lama ist zwar nur einmal im Spiel, kann aber ebenfalls die eigene Planung zunichte machen, wenn es einfach so mal eine steigende Zahlenfolge unterbricht. Da freut man sich erst, dass gleich eine 4 oder 5 abgelegt werden kann und schwupps, haut der rechte Sitznachbar das Party-Lama drauf und man muss wieder bei 1 anfangen, die man dann natürlich nicht mehr auf der Hand hat.
Spannend wird es auch mit dem 20er Chip. Hier reicht nun eine gewonnene Runde, um mit einem Schlag viele schlechte Runden mit vielen Minuspunkten wieder wett zu machen. Das kommt gut an.
Unterm Strich eine gelungene L.A.M.A-Version, bei der die einzelnen Runden gefühlt etwas schneller durchlaufen, man dafür bis zum eigentlichen Spielende aber 1-2 Partien mehr benötigt (wegen den 20er Chips!). Wer L.A.M.A. kennt und mag, kann mit der Party-Edition auf jeden Fall ein wenig frischen Wind ins Spiel bringen.
