Seit Jahren können sich Fans der Zug um Zug Spielreihe über regelmäßigen Nachschub freuen. Dieses Jahr wurde mit Zug um Zug – Meine erste Reise eine jüngere Zielgruppe anvisiert. Denn die quasi Junior-Version von Zug um Zug ist bereist ab 6 Jahren spielbar und führt die Kinder auf ihrer ersten Brettspielreise durch Europa. Seinem Spielprinzip bleibt sich der Autor dabei treu. Allein die Regeln und der Spielplan wurden kindgerecht angepasst.
Jeder Spieler startet mit eigenen Waggons, einigen Wagenkarten und zwei Streckenkarten, die er erfüllen muss. Insgesamt sechs Strecken müssen zum Gewinn des Spiels erfüllt werden. In einem Spielzug kann ein Spieler dann entweder zwei verdeckte Wagenkarten nachziehen und so hoffentlich die benötigten Farben für den Streckenbau erhalten. Oder der Spieler hat die richtigen Farben für seine Strecke bereits auf der Hand, dann kann er diese Karten ablegen und eine Strecke zwischen zwei Städten benutzen – also seine Waggons darauf abstellen.
Wer eine durchgehende Verbindung zwischen zwei Städten einer seiner Streckenkarten schafft, deckt die Karte auf und erhält einen neuen Zielauftrag. Wer zuerst sechs Zielkarten erfüllen konnte, gewinnt das Spiel.
Spielzubehör von ZuZ – Meine erste Reise
- 1 Spielplan
- 80 Waggons (20 pro Spieler)
- 72 Wagenkarten
- 32 Zielkarten
- 4 Bonus-Zielkarten
- 1 goldener Fahrschein
- einige Ersatzwaggons
Ausführliche Spielregeln zu Meine erste Reise
Spielvorbereitungen
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt.
Alle Waggonkarten werden gestapelt, gemischt und verdeckt neben den Spielplan gelegt.
Alle Zielkarten werden gestapelt, gemischt und verdeckt neben den Spielplan gelegt.
Jeder Spieler entscheidet sich für eine Farbe und nimmt sich dazu passend 20 Waggons. Weiter zieht jeder Spieler 4 Waggonkarten und 2 Zielkarten vom jeweiligen Nachziehstapel. Die Waggonkarten nimmt jeder auf die Hand, die Zielkarten werden verdeckt vor jedem Spieler abgelegt.
Spielablauf
Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler 6 Zielkarten zu erfüllen.
Das Spiel beginnt der jüngste Spieler am Tisch. Die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er entweder 2 Wagenkarten vom Stapel nachziehen oder eine Strecke bauen.
Aktion: Wagenkarten nachziehen
Nutzt ein Spieler die Aktion, darf er die obersten 2 Wagenkarten vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen. Es gibt kein Handkartenlimit.
Im Spiel befinden sich Wagenkarten in sechs unterschiedlichen Farben: blau, gelb, grün, rot, schwarz und weiß. Weiter gibt es eine Lokomotivkarte, die für jede beliebige Farbe eingesetzt werden kann.
Aktion: Strecke bauen
Nutzt ein Spieler die Aktion, darf er genau eine Strecke zwischen zwei Städten bauen. Dafür muss er für jedes Feld der Strecke eine Wagenkarte der passenden Farbe aus der Hand ablegen können.
Beispiel: Der Spieler möchte die Strecke Paris > Berlin errichten. Diese hat drei gelbe Felder. Er legt also zwei gelbe Wagenkarten und eine Lokomotive (Joker!) ab und stellt anschließend drei seiner eigenen Waggons auf die Strecke.
Die Wagenkarten kommen anschließend auf den Ablagestapel. Seine Waggons bleiben bis zum Spielende stehen. Die Strecke kann ab sofort von keinem anderen Spieler mehr genutzt werden.
Was passiert, wenn eine Zielkarte erfüllt wurde?
Der Spieler konnte eine Strecke von Paris über Berlin bis nach Wien errichten. Damit hat er seine Zielkarte erfüllt. Der Spieler deckt die Zielkarte auf und zeigt sie allen Mitspielern.
Die erfüllte Zielkarte legt der Spieler nun offen vor sich aus. Danach zieht er eine neue Zielkarte von Stapel nach, die er vorerst wieder verdeckt vor sich ablegt.
Spielende und Gewinner des Spiels
Das Spiel endet, sobald der erste Spieler seine sechste Zielkarte erfüllt hat. Dieser Spieler gewinnt die Partie und erhält als Belohnung den goldenen Fahrschein.
Das Spiel endet auch, wenn der erste Spieler alle Waggons verbaut hat. In diesem Fall gewinnt der Spieler, der zu diesem Zeitpunkt die meisten Zielkarten offen vor sich liegen hat. Bei Gleichstand gibt es mehrere Gewinner.
Spielvariante “Von Ost nach West”
Etwas schwieriger wird es, wenn man Zug um Zug – Meine erste Reise mit der Bonuskarte spielt. Diese gilt als zusätzliche Zielkarte und kann dabei helfen, schneller ans Ziel zu kommen.
Um die Bonuskarte “Von Ost nach West” zu erhalten, muss ein Spieler eine durchgehende Verbindung von Osten (Moskau, Ankara, Rostow) nach Westen (Dublin, Brest, Madrid) errichten.
Fazit zum Kinderspiel ZuZ – Meine erste Reise
Wer die zugehörige Familienspiel-Variante Zug um Zug Europa bereits kennt, wird in dieser Junior-Version ab 6 Jahren wenig Neues entdecken, dafür vielleicht einiges vermissen (aus Sicht eines Erwachsenen). Viele Elemente wie die Punkteleiste, die Bahnhöfe oder die Tunnel wurden entfernt. Punkte für den Bau einer Strecke gibt es auch nicht mehr. Alles wurde auf das Erfüllen der Zielkarten ausgerichtet. Dabei können sich die Kinder auschließlich auf das Sammeln der richtigen Wagenfarben konzentrieren.
Auch das Streckennetz wurde vereinfacht, so dass man sich weniger häufig in die Quere kommt. Der Spielplan und die Karten wurden zudem neu und vor allem kindgerechter illustriert. Die Waggons sind deutlich größer, was das platzieren auf dem Plan für kleine Kinderhände ein wenig erleichtert. Auf dem Spielplan und den Zielkarten wurden berühmte Persönlichkeiten oder Wahrzeichen neben den Stadtnamen abgebildet. Die Kinder müssen nicht lesen können, um die Strecken und Verbindungen auf den Karten und dem Spielplan finden zu können. “Meine erste Reise” lässt sich so auch mit Vorschulkindern problemlos spielen.
Insgesamt eine auf die Zielgruppe gut angepasste, stark vereinfachte Version von Zug um Zug Europa, die aber auch Erwachsenen Spaß bereiten kann. Wer gerne Zug um Zug spielt, der kann seinen Kindern mit dieser Junior-Version den Einstieg in die beliebte Spielreihe relativ früh ermöglichen. Ob sich die Anschaffung für eine Übergangszeit von maximal 1-2 Jahren tatsächlich lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Immerhin lässt sich Zug um Zug bereits problemlos ab 8 Jahren spielen.