Mit dem Brettspiel New York Zoo schickt uns Uwe Rosenberg auf ein weiteres Puzzle-Abenteuer. Dieses Mal dürfen wir mit den Puzzleteilen unseren eigenen Tierpark errichten, natürlich in der namensgebenden Stadt New York. Die Puzzleteile stellen dabei einzelne Gehehe dar, die auf dem Baugrund lückenlos angelegt werden sollen. Warum lückenlos? Weil in New York Zoo der Spieler gewinnt, der als erstes alle freien Flächen seines Geländes zugebaut und in einen großen Tierpark umgewandelt hat. Die Tiere werden fast schon zum Mittel zum Zweck. Denn jedes Mal, wenn ein Gehege voll ist, erhält ein Spieler eine zusätzliche Attraktion, die ebenfalls auf dem Gelände platziert werden darf und so Platz verbraucht.
Der eigentliche Spielablauf ist dabei recht schlank gehalten. In der Tischmitte liegt eine Aktionstafel mit vielen Ausbuchtungen – darin liegen die Gehege-Plättchen. Ist ein Spieler an der Reihe, so darf er mit dem Elefanten auf der Aktionstafel um 1 – 3 Felder weiterziehen und sich das dort befindliche Gehege nehmen und sofort in seinem Tierpark anbauen. Das darf er aber nur machen, wenn er bereits Tiere hat, die er in das neue Gehege setzen kann. Man muss also immer schauen, dass man ausreichend Tiere besitzt.
Um Tiere zu bekommen, zieht man den Elefanten auf der Aktionstafel nicht auf ein Gehege sondern ein Tierfeld. Darauf sind immer zwei unterschiedliche Tierarten abgebildet, von denen der Spieler beide bekommt. Die neuen Tiere kann er dann in ein freies Gehege oder ein Gehege mit Tieren derselben Art setzen. Alternativ darf er das Tier auch in einem speziellen Haus seines Tierparks parken.
Aber zurück zu den Tieren im Gehege. Befinden sich mindestens zwei Tiere in einem Gehege und zieht der Elefant über eines der 5 Fortpflanzungsfelder auf dem Aktionsplan, dann erhalten alle Spieler Nachwuchs. Die neuen Tiere dürfen sie ebenfalls sofort in ein Haus oder Gehege setzen.
Sobald ein Gehege vollständig mit Tieren gefüllt wurde, erhält der Spieler eine Belohnung. Alle Tiere aus dem Gehege kommen zurück in den Vorrat und der Spieler darf sich eine beliebige Attraktion aus der Tischmitte nehmen. Das kann eine große Achterbahn oder nur ein kleiner Kiosk sein. Der Spieler hat die freie Wahl.
Eine Partie New York Zoo endet, sobald ein Spieler alle freien Flächen mit Gehegen und Attraktionen bedeckt hat. Das ist dann automatisch der Gewinner. Punkte gibt es keine. Sollten zwei Spieler gleichzeitig fertig werden (passiert, wenn Gehege durch Fortpflanzung voll werden und mehrere Spieler Attraktionen gleichzeitig bekommen), dann bestimmt die meiste Anzahl an Tieren im Zoo den Gewinner.
Spielzubehör von New York Zoo
- 1 Spielplan / Aktionsstreifen
- 8 doppelseitige Zoopläne
- 45 Gehege-Plättchen in 4 unterschiedlichen Größen
- 32 Attraktions-Plättchen 6 unterschiedlichen Größen
- 2 Tierplättchen pro Tierart (als Reserve)
- 1 Fragezeichenmarker
- 126 Tierfiguren aus Holz (Erdmännchen, Flamingos, Baumkängurus, Pinguine, Polarfüchse)
- 1 Elefantenfigur aus Holz
- 5 Reichweitenmarker für das Solospiel
Spielregeln zu New York Zoo
New York Zoo kann alleine, zu zweit, mit 2 – 4 oder 3 – 5 Spielern gespielt werden. Dabei weicht der Aufbau des Spiels jeweils ein wenig ab Standardaufbau ab. Der folgende Spielaufbau und -ablauf bezieht sich auf das Spiel für 2 – 4 Spieler.
Spielvorbereitungen
Legt den Aktionsplan in die Tischmitte und stellt den Elefanten auf das Startfeld mit dem roten Punkt. Legt anschließend die Gehege-Plättchen in die Aussparungen des Aktionsplans. Die Legende zeigt jeweils die Farben der Gehege an, die dort abgelegt werden sollen. Beginnt mit den hellgrünen Gehegen (4er), dann die grünen Gehege (5er), die dunkelgrünen Gehege (6er) und zuletzt die dunkelsten Gehege (7er). Am Ende sollten in jeder Aussparung 3 Gehege gestapelt bereitliegen.
Die zahlreichen Zootiere werden in den mitgelieferten Einsatz gelegt. Dieser wird für alle gut erreichbar in die Tischmitte gestellt. Weiter werden alle Attraktionen nach Größe sortiert und daneben gelegt.
Jeder Spieler erhält einen Zooplan und legt ihn vor sich aus. Anschließend nimmt sich jeder Spieler die beiden Tiere aus dem Vorrat, die oben auf seinem Zooplan angezeigt werden. Die beiden Tiere stellt er in jeweils ein Haus in der oberen linken Ecke. Startspieler wird automatisch der Spieler mit dem Zooplan #1 (untere rechte Ecke). Jetzt geht es los.
Spielablauf – So wird New York Zoo gespielt
Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler alle Felder des eigenen Zooplans mit Gehegen und Attraktionen zu überdecken.
Der Startspieler beginnt, die anderen Spieler folgen nacheinander im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, so muss er in seinem Spielzug immer zwei Aktionen ausführen: den Elefant auf dem Aktionsplan weiterziehen (1) und anschließend entweder ein Gehege (2a) oder zwei Tiere (2b) nehmen und zu sich in den Zoo holen. Dabei kann gelegentlich eine dritte Aktion ausgelöst werden, nämlich die Tiervermehrung. Diese Aktion wird von allen Spielern gleichzeitig ausgeführt.
Der Aktionsplan – den Elefanten weiterziehen
Zu Beginn jedes Spielzuges muss der Elefant im Uhrzeigersinn um 1 – 4 Felder weitergezogen werden. Als Felder gelten dabei sowohl Gehege-Stapel in den Aussparungen als auch die blauen Tierfelder. Nicht gezählt werden Tiervermehrungsfelder und leere Aussparungen (aus denen bereits alle Gehege entfernt wurden). Hier im Bild hat der Spieler folglich drei Gehege und das blaue Tierfeld mit dem Flamingo und dem Baumkänguru zur Auswahl.
Ein Gehege nehmen und anbauen
Landet der Elefant auf einem Gehege, so darf sich der Spieler das oberste Gehege des Stapels nehmen. Er muss dieses sofort auf seinem Zooplan auslegen. Dabei kann er das neue Gehege an einer beliebigen Stelle platzieren. Es muss nicht angrenzend gebaut werden. Nur überlagern dürfen sich die Gehege nicht und auch nicht über den Rand des Zoos hinausragen.
Sobald das neue Gehege liegt, muss der Spieler sofort 1 – 2 Tiere in das neue Gehege setzen. Die Tiere können aus einem Haus (obere linke Ecke) kommen oder aus einem anderen Gehege versetzt werden. Wichtig! Beim Versetzen von Tieren aus einem anderen Gehege muss immer mindestens 1 Tier im alten Gehege übrig bleiben. Hat ein Spieler keine Tiere oder Einzeltiere in Gehegen, kann er kein neues Gehege errichten.
Neue Tiere erhalten und einsetzen
Landet der Elefant einem Tierfeld, darf sich der Spieler die beiden darauf abgebildeten Tiere nehmen und in freie Häuser oder Gehege stellen. Dabei dürfen neue Tiere nur zu Artgenossen gestellt werden. Ein gemischtes Gehege ist im New York Zoo nicht gestattet.
Der Zoo bekommt Nachwuchs
Wird der Elefant über ein Tiervermehrungsfeld gezogen, wird eine zusätzliche Aktion durchgeführt. Alle Spieler, die mindestens zwei Tiere der abgebildeten Art in einem ihrer Gehege haben, dürfen sich über Nachwuchs freuen. Sie erhalten ein neues Tier aus dem allgemeinen Vorrat uns setzen es in dasselbe Gehege.
Mit der Aktion wird bei jedem Spieler grundsätzlich nur ein Nachwuchs pro Gehege erzeugt, auch wenn darin 4 oder sogar 6 Tiere derselben Art stehen. Weiter kommt es pro Zoo maximal in zwei Gehegen zu Nachwuchs, auch wenn ein Spieler vielleicht drei oder mehr Paare der Tierart in unterschiedlichen Gehegen untergebracht hat. Nachwuchsregel: Maximal 1 Nachwuchs pro Gehege und maximal 2 Nachwuchs pro Zoo.
Die Gehege sind voll – wir brauchen Attraktionen
Immer wenn ein Gehege vollständig gefüllt werden konnte, erhalten die Spieler eine Belohnung. Alle Tiere des Geheges kommen zunächst zurück in den allgemeinen Vorrat. Anschließend darf sich der Spieler eine beliebige Attraktion aus der Tischmitte nehmen und diese in seinem Zoo anbauen. Auf diese Weise erhält man schnell zusätzliche Plättchen, mit denen sich die freien Flächen des Zooplans schneller füllen lassen.
Spielende und Gewinner des Spiels
Eine Partie New York Zoo endet, sobald der erste Spieler alle freien Flächen seines Zooplans mit Gehegen und Attraktionen bedeckt hat. Das ist dann automatisch der Gewinner des Spiels.
In seltenen Fällen kann es passieren, dass sich ein Gehege durch die Aktion Tiervermehrung füllt und dabei mehrere Spieler gleichzeitig eine Attraktion bekommen und damit die letzte freie Fläche ihres Zoos bedecken. In diesem Fall gewinnt der Spieler, der zu diesem Zeitpunkt noch die meisten Tiere in seinem Zoo stehen hat.
Fazit zum Brettspiel New York Zoo
Mit Nova Luna ist Uwe Rosenberg im Vorjahr bereits eines unserer Lieblings-Puzzlespiele gelungen. Entsprechend hoch war also auch unserer Erwartung an New York Zoo. Auf den ersten Blick erschien es uns wie eine Mischung aus Zooloretto und Patchwork. Das Spiel kann aber mehr!
Das Spielzubehör ist erstmal großartig. Allein schon die weit über hundert bemalten Zootiere aus Holz fordern regelrecht zum Spielen auf. Toll ist auch, dass hier gleich ein Einsatz mitgeliefert wird, in dem man die Tiere aufbewahren kann. Ein Deckel hierzu wäre allerdings auch hilfreich gewesen. Auch der Aktionsplan ist hübsch gestaltet und macht in der Tischmitte was her. Etwas weniger schön sind die sehr dünnen Zoopläne – zumal New York Zoo ja eher als Familienspiel gedacht ist. Hier hätten wir uns tatsächlich etwas stabilere Tableaus gewünscht. Und auch mit den vier Grüntönen der Gehege-Plättchen hatten wir anfangs unter abendlichen Dämmerlicht so unsere Probleme. Am Ende haben wir uns nicht mehr an der Farbe sondern vielmehr an der Größe der Gehege orientiert. Dann ging das wieder. Die verschiedenen Gehege hätte man vielleicht noch mit unterschiedlichen Randfarben ausstatten können, dann wäre zumindest uns die Unterscheidung noch leichter gefallen.
Die Spielregel ist gut strukturiert und verfügt besonders beim Aufbau über viele Bilder und Beispiele. Der Einstieg in die erste Partie verlief bei uns trotzdem langsamer als erwartet. Das lag vor allem daran, dass neben den sehr intuitiven Basisregeln – Elefant ziehen – Gehege / Tier nehmen – immer wieder kleine Regeleinschübe ergänzt werden. Beispielsweise, dass man immer 1 Tier zusätzlich aus dem Stall/Haus in Gehege setzen darf, wenn man dort zuvor durch Tiererwerb oder Tiervermehrung nur 1 Tier platzieren konnte. Oder dass man maximal 2 Nachwuchstiere erhält. Oder dass man maximal 2 Tiere platzieren/versetzen darf. Diese kleinen Zusatzregeln vergisst man im Spielverlauf vor allem sehr gerne mal, da sie sich nicht natürlich anfühlen. Auf der Vorderseite der Spielregel sind dann auch vier goldene Spielregeln zusammengefasst. Es empfiehlt sich, diese bei den ersten Partien griffbereit zu haben.
Wir haben inzwischen einige Partien zu zweit, dritt und viert hinter uns. Das Solospiel haben wir noch nicht ausprobiert. Bisher sind noch keine Abnutzungserscheinungen festzustellen. Die Zoo-Puzzlelei ist zwar eher eine ruhige Angelegenheit, macht insgesamt aber durchaus Spaß, vor allem auch den Kindern. Im Spiel zu zweit und dritt sind uns bisher noch nie die Holztiere ausgegangen. Im Spiel zu viert mussten wir dagegen schon zu den Reserve-Plättchen greifen. Das sieht dann nicht mehr ganz so schön aus, aber funktioniert auch.
Besonders viel Interaktion gibt es im Spielverlauf nicht. Allein der Wettlauf um die besten Gehege und Attraktion sorgt dafür, dass man überhaupt auf die Zoopläne der anderen Spieler achten sollte. Ansonsten ist man mehrheitlich mit der eigenen Zooplanung beschäftigt. Das kennt man von ähnlichen Puzzlespielen aber schon. Dafür sind die Wartezeiten zwischen den eigenen Spielzügen angenehm kurz. Zumal mal mit der Nachwuchs-Aktion auch außerhalb des eigenen Spielzuges hin und wieder etwas machen darf. Das kommt gut an und verkürzt die gefühlte Wartezeit enorm.
Wer diese Art der Puzzlespiele mag und auch schon seine Freude an Patchwork, Cottage Garden oder My City hatte, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Das gilt vor allem, wenn man gemeinsam mit der Familie und auch mit Kindern mal einen Rosenberg spielen möchte.